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Die siebte Etappe unserer Donauradtour beginnt in Regensburg. Auf dem Weg liegt das Highlight Walhalla, errichtet in den 1840er Jahren. Bernhard wird „nur“ bis Straubing radeln, und mit der Bahn zurückfahren, um das Wohnmobil in Regensburg abzuholen. Geplant ist, uns in Deggendorf wieder zu treffen.
7. Etappe Regensburg nach Metten
Wir sind wieder früh unterwegs, denn auch heute habe ich wieder beinahe 100 km zu radeln. So haben wir es im bikeline-Radführer errechnet. Bis Straubing sind es nur knapp 50 km, also zur Mittagszeit wird Bernhard in den Zug steigen können. Nach Straubing wird die Bahnverbindung nach Regensburg zu kompliziert, mit zwei- bis dreimaligem Umsteigen, dass muss nicht sein. Wir wissen auch noch nicht, wo wir in Deggendorf, unserem Etappenziel, einen Wohnmobilstellplatz finden, bzw. wie voll es dort sein wird.
Die Etappe 7 als Komoot-Aufzeichnung
Ich habe die Etappe in Komoot aufgezeichnet.
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Wir starten in Regensburg am Europakanal, fahren links über die Brücke und an der nächsten Ampel rechts und überqueren den Regen. In der 6. Etappe habe ich beschrieben, was die Flüsse Altmühl, Naab und Regen in meinem Kopf machen. Es bildet sich sofort das Sätzchen: „Altmühl, Naab und Regen, fließen ihr entgegen“ – dass Du wahrscheinlich aus dem Erdkundeunterricht kennst.
Wir überqueren den Regen, der etwas weiter vorne, am dicken Busch rechts, in die Donau mündet
Wir biegen rechts ab und wieder rechts und kommen genau an der Regenmündung an die Donau. Nun geht es wieder, mit etwas Abstand und mit Bäumen am Ufer, an der Donau entlang. Einige Jogger sind unterwegs, einige Spaziergänger mit Hunden, sonst sind wir ziemlich allein auf dem kombinierten Fuß-Radweg. Wir unterqueren eine Schnellstraße und werden immer weiter weg von der Donau geleitet. Schon kurz nach Tegernheim haben wir den ersten Blick auf die Burg Stauf bei Donaustauf und die Walhalla, am Ostende von Donaustauf, oberhalb der Donau.
Links auf dem Hügel liegt Burg Stauf – ganz rechts ist schemenhaft die Walhalla zu erkennen
Wer zur Walhalla hinaufradeln und sie besichtigen möchte, muss dem Wegweiser VOR Donaustauf folgen. Es gibt zwar an den Schiffsanlegestellen nochmal die Möglichkeit, per Unterführung die Straße zu queren, dann ist die Anfahrt aber sehr steil. Es besteht natürlich die Möglichkeit, die Fahrräder abzuschließen und zu Fuß hinauf zu marschieren. Wir unterqueren eine Straßenbrücke und fahren jetzt wieder unmittelbar an der Donau weiter. Wir haben die Walhalla 2017 bei einer Recherchereise für einen Seniorenurlaub besucht, daher zieht es uns heute nicht hinauf.
Die Ehrenhalle für bedeutende Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ wurde 1842 eröffnet und von König Ludwig I. von Bayern in Auftrag gegeben
Wir haben wieder einen herrlichen Tag erwischt. Viel Sonne (gegen die wir uns diesmal im Voraus eingecremt haben, nachdem wir das gestern vergessen hatten), kein Wind, ein „Blauer Tag“, wie ich diese einfach nur schönen Sommertage nenne. Selbst die Donau liegt ganz ruhig in ihrem Bett.
Der Ort Demling spiegelt sich in der glatten Donaufläche
Enten-, Blesshuhn und Schwangeschnatter, Froschgequake, Möwengeschrei, das sind die einzigen Geräusche außer dem Rollgeräusch unserer Reifen. So still und friedlich, ein Genuss.
Die Donau fließt ruhig ohne Wellen, der Kirchturm von Friesheim spiegelt sich im Wasser
Nun passieren wir eine spannende Stelle. Den Ort Bach an der Donau, in dem Wein angebaut wird. Für uns, in der Pfalz wohnende, sind die Rebzeilen nichts Ungewöhnliches. Aber für die Donau in Deutschland schon. Sogar ein Weinbaumuseum soll es im Ort geben.
Im Ort Bach an der Donau liegt Deutschlands kleinstes Weinanbaugebiet. Die Rebzeilen ziehen sich am Hügel eentlang,
Wir unterqueren kurze Zeit später die A3 und verlassen mal wieder die Donau, um über Land zu fahren in Richtung Wörth. Dazu fahren wir in wenig Entfernung zur Autobahn – wie laut der Verkehr doch ist!
Das Schloss Wörth erhebt sich auf einem Hügel westlich der Stadt
Mittlerweile wäre eine Kaffeepause recht und wir radeln nach Wörth hinein. Das einzige Café, dass wir entdecken, ist nur am Donnerstag, Samstag, Sonntag und Montag geöffnet. Heute ist Dienstag. Na, dann nicht!
Auf der Landkarte wird ersichtlich, wie die Donau vor der Begradigung durch die Landschaft mäandert ist.
Nach Wörth geht der Blick auf einen Donaualtarm, der eine weite Schleife in der Landschaft macht
Wir sind noch weit von der Donau entfernt und fahren direkt neben der A3 auf dem Radweg. Ein erschreckter Fasan fliegt in der ersten Gerstenzeile auf und landet in der vierten wieder – und ist nicht mehr zu sehen. Als wir endlich wegdürfen von der Autobahn, wieder hin zur Donau, lockt uns ein Schild zu einem Biergarten unter der Autobahn hindurch in den Ort Hofdorf. Statt des Biergartens entdecken wir zuerst die Bäckerei, in der wir prompt Kunden werden.
Wir weichen kurz vom Fahrradweg ab und fahren nach Hofdorf. Dort gibt es nicht nur einen Biergarten, sondern auch eine Bäckerei. Ein Kaffee und ein frischer Erdbeerkuchen sind uns am Vormittag auch lieber ist als ein Bier
Zurück auf dem Radweg werden wir in Sichtweite der Autobahn weiter geführt. Schade, denn die Streckenführung liese sich über den Ort Niederachdorf gut verlegen und wir könnten die Schleifen der Donau auskosten. Dafür haben wir einen ersten Blick auf den Bayerischen Wald mit seinen Gipfeln, die ein weiteres Reiseziel sind.
Der Bayerische Wald mit seinen Gipfeln taucht in der Ferne auf
Über Pondorf sind wir bald zurück an der Donau und genießen Tierwelt und relative Ruhe ohne Autobahn.
Alte Treibgutbäume, die sich im Untergrund der Donau verhakt haben, bieten Wasservögeln sichere Nistplätze
Als wir wieder von der Donau weggeführt werden, entscheiden wir uns, nach einem Blick auf die Landkarte und auf die vergrößerte Kartenansicht bei Komoot, an der Donau weiter zu fahren. So kommen wir nicht durch die Orte Pittrich und Kößnach, müssen nicht an befahrenen Autostraßen entlang fahren. Sondern wir radeln gemütlich immer am Deich entlang bis zur Staustufe Straubing. Auf der Brücke muss ich mehrmals anhalten, die Aussicht ist gar zu schön.
Die Nixe bewacht die Staustufe der Donau in StraubingDie Nixe auf der Staumauer blickt zur Kirche Reibersdorf und zum Bayerischen Wald
Wir essen gemeinsam in Straubing am Theresienplatz zu Mittag, in einem Restaurant mit Schatten und freier Außenbestuhlung,.
Der Theresienplatz in Straubing mit Brunnen und Dreifaltigkeitssäule
Bernhard fährt zum Bahnhof, ich über den Ludwigsplatz weiter. Dort ist noch Markt und ich kaufe mir Erdbeeren für eine Nachmittagsjause. Die stelle ich in meiner Packtasche auf die Regenklamotten, so dass sie es schön weich haben. Wieder fahre ich über eine Donauinsel und auf der linken Donauseite weiter.
Nach Straubing vereinen sich das Flussbett der alten und der neuen Donau wieder
Ich radele auf einer weiteren, eigenen Variante unter der B20 hindurch nach Reibersdorf, wo mich ein Kirchenfenster fasziniert.
Das Kirchenfenster in Reibersdorf ist interessant gestaltet
Nach Reibersdorf folge ich einem Radfahrer, der rechts des Deiches weiterfährt. Als er aber an der Donau ankommt, um Schwimmen zu gehen, erkenne ich, dass das eine Sackgasse war. Aber da alle Umwege ja immer einen Hintersinn haben, erfreue ich mich an der Blütenpracht auf dem Deich und mir gelingt ein schönes Foto.
Eine Biene ist im Anflug zu den leuchtenden Blüten am Donaudeich
Wieder zurück am Donauradweg, der geteert auch einfacher zu fahren ist, als der Schotter zuvor. Wo die „Alte Kinsach“ in die Donau fließt ist ein Schleusenhaus, was ich sehr eindrucksvoll finde. Ich setzte mich auf dem Deich auf eine Bank und nasche an den Erdbeeren. Die erste Lage ist okay, bei der zweiten Lagen tauchen viele verschimmeltte Erdbeeren auf. Das kann nicht vom Transport kommen, da bin ich einfach nur übers Ohr gehauen worden. Schade!
Für die Schleusenbedienung bei Hochwasser wurden Schleusenhäuser errichtet
Der Radweg leitet mich durch die Gemeinde Bogen, und dann am Radweg entlang der Hauptstraße weiter bis Pfelling.
Das Rathaus der Gemeinde Bogen hat einen wunderschönen Giebelaufbau
Nach dem Örtchen Pfelling geht es wieder an die Donau, allerdings links des Deichs, denn der ist nicht befahrbar. Wieder ist eine Schafherde auf dem Donaudeich unterwegs, die mich aber eher verwirrt. Ein Pickup fährt auf dem Radweg unterhalb des Deiches, die zwei Hütehunde laufen um das Auto rund herum. Die Schafe rennen unentwegt vorwärts, kaum dass sie mal ein Maulvoll Fressen rupfen können. Am Ende der Herde fährt ein Quad, das die Schafe vorantreibt, alles in Schafgaloppgeschwindigkeit. Einigen der Schafe hängt die Zunge weit aus dem Hals und sie blöken unaufhörlich. In meinen Augen werden die Tiere nicht richtig behandelt, aber ich unternehme nichts.
Nach Mariapoching sind wieder Schafe auf dem Donaudeich, die in ständiger Bewegung gehalten werden.
Ich passiere die Vogelfreistätte und Graureiherkolonie Kleinschwarzach und sehe schon von weitem die Brücke über die A3. Ich nähere mich ihr auf dem Donaudeich, der wieder befahrbar ist.
Die A3 führt über diese interessant gebaute Brücke vor Metten
Mein Handyakku und meine Powerbar sind nun bald leer. Ich habe auch noch nichts von Bernhard gehört, daher entschließe ich mich, nach Metten hineinzufahren, in der Hoffnung auf eine Eiscafé. Meine Hoffnung wird zuerst enttäuscht, denn das örtliche Eiscafé ist geschlossen. Aber am Marktplatz ist ein Gasthof geöffnet und einen Eiskaffee gibt es dort auch.
Bernhard meldet sich telefonisch. Er hat in Deggendorf keinen schönen Stellplatz für unser Wohnmobil gefunden und ist nach Fischerdorf auf einen Privaten Stellplatz ausgewichen. Er will mich abholen kommen, also ist meine Etappe hier in Metten zu Ende. Da es wieder 95 km waren, wehre ich mich nicht dagegen. Morgen lasse ich mich von Bernhard wieder in Metten absetzen. Deggendorf muss bis morgen warten.
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Die sechste Etappe unserer Donauradtour führt uns von Ingolstadt nach Regensburg. Das Wohnmobil steht bereits in Regensburg, so fahren wir mit der Bahn zum Ausgangspunkt. Unterwegs erwartet uns der Donaudurchbruch bei Weltenberg, denn wir mit einer Schifffahrt erleben wollen.
6. Etappe von Ingolstadt nach Regensburg
Das wird eine lange Etappe. Mit dem bikeline-Radführer haben wir errechnet, dass wir beinahe 100 km vor uns haben. Um die Strecke relativ gemütlich zu radeln, sitzen wir bereits kurz vor 8 Uhr in der Bahn, um gegen 9 Uhr in Ingolstadt zu starten.
Maskenpflicht in Öffentlichen Verkehrsmitteln – wir fahren an Pfingstmontag von Regensburg mit der Bahn nach Ingolstadt
Wir blättern heutige die Route in unserem Radwanderführer nochmal durch. Dabei kommt uns die Idee zu überprüfen, ob die Personenschifffahrt durch den Donaudurchbruch heute bereits möglich ist. Wir schauen im Internet nach. Der Rat auf der Website lautet: Online die Tickets reservieren. Das machen wir auch und müssen nun um 13 Uhr in Weltenberg am Schiffanleger eingestiegen sein. Kaum ist das erledigt, werden die Fahrkarten kontrolliert. Die Schaffnerin verlangt die Fahrradkarten. Wir schauen verständnislos? Sie erklärt, dass man in Bayern bei einer Fahrradmitnahme in der Bahn ein Fahrradticket haben muss. Wir haben keines! Bernhard erklärt, dass er unsere Tickets online, in der Bahn-App, gebucht hat. Er hat Fahrradmitnahme in der Bahn angeklickt, um nur die Züge mit Fahrradmitnahme angezeigt zu bekommen. Er hat weder einen Hinweis auf ein Fahrradticket bekommen, noch ist er beim Buchen unserer Tickets drauf hingewiesen worden. Er erzählt auch, dass er auf allen Strecken der Donauradtour in Baden-Württemberg kontrolliert worden ist, aber keine Fahrradkarte verlangt wurde.
Das sei eine Besonderheit in Bayern, erklärt uns die Schaffnerin. In Bayern kostet die Mitnahme von Fahrrädern im Zug. Sie allerdings, in der Privatbahn mit der wir fahren würden, dürfe keine Tickets verkaufen. Sie dürfe nicht kassieren, daher sollten wir bitte beim nächsten Mal am Fahrscheinautomat im Bahnhof Fahrradtickets kaufen. Leider gäbe es diese Tickets in der Bahn-App nicht.
Armes Bayern, denken wir uns, nachdem sie gegangen ist. Wie wollen wir in Deutschland eine Verkehrswende hinbekommen, wenn ausgerechnet im reichsten Bundesland Fahrradmitnahme im Zug etwas kostet? Bayern kann an vielen Stellen mit seiner Landschaft bei Touristen punkten. Aber ein umweltbewusster Mensch wird eher in den Schwarzwald fahren, in dem in der Kurtaxe am Urlaubsort ein Freifahrtschein im gesamten Schwarzwald mit Fahrradmitnahme im öffentlichen Personennahverkehr inbegriffen ist. Da wird für eine Verkehrswende zumindest im Urlaub stark geworben. Vermutlich ist es in anderen Regionen der Bundesrepublik genauso? Wir haben bereits viele Radtouren mit Zugbegleitung, Zuganreise oder Rückreise gemacht, aber ein Fahrradticket war bisher nicht dabei, höchstens eine Reservierung für das Fahrrad in Schnellzügen. Mit diesen Gedanken und einigen Blicken auf die Donau erreichen wir Ingolstadt.
Touraufzeichnung in Komoot
Die Etappe von Ingolstadt nach Regensburg habe ich wieder in komoot aufgezeichnet.
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Wir fahren gegenüber des Bahnhofs die Straße auf dem Radweg hinauf, dann rechts durch einen Park und links in ein Wohngebiet bis hinauf zur Donau. Wir wollen hinein in die Altstadt von Ingolstadt und folgen der Radwegbeschilderung Zentrum.
Eine interessant gebaute Brücke führt vom Bahnhof kommend über die Donau in die Innenstadt
Bayern hat erst vorgestern (Pfingstsamstag) den Corona-Lockdown ein wenig gelockert. Ausflüge sind wieder möglich, die Freizeiteinrichtungen, Übernachtungsbetriebe und Wohnmobilstellplätze sind wieder geöffnet. Aber so früh am Feiertag sind noch wenige Menschen unterwegs, so kann ich das „social distancing“ gut einhalten.
An Pfingstmontag habe ich den Rathausplatz für mich allein
Wir radeln langsam durch einen Teil der Altstadt und finden unsere Radwanderweg-Beschilderung „Deutsche Donau“, der wir weiter folgen wollen.
Die Sonne kündigt über dem Neuen Schloss in Ingolstadt von einem heißen Tag
Ab neuem Schloss fahren wir links der Donau, die sich teilweise hinter Bäumen versteckt. Wir fahren auf einer Straße, die eigentlich „nur“ für militärische Zwecke benutzt werden darf. Sie ist breit, schön geteert und die Räder rollen gut, das finden auch die Inliner, die die Straße benutzen. An manchen Stellen ist das Gelände zur Donau abgeflacht, hier werden wohl die Pioniere Brückenbau und anderes üben. Wir machen einen kleinen Schlenker, weil ich nicht glaube, dass es am Ende dieser Straße keinen Abzweig nach links auf den eigentlichen Radweg gibt – tja, verschätzt!
Nach einem Kraftwerk fahren wir nach links, an einem See entlang, queren die B16a und erreichen Kleinmehring, an dessen Ortsrand wir bis zur Donaubrücke vorfahren.
Links und Rechts der Donau
Wieder radeln wir auf die rechte Donauseite und durch einen Auenwald, immer wieder Altarme der Donau querend bis zum Donaudeich. Mit schönem Blick auf die gemächlich links von uns fließende Donau erreicht wir schnell Vohburg, eine alte Stadt mit einem Burgberg. Es wird Zeit für eine kurze Pause und einen Kaffee.
Der Burgberg von Vohburg ist von einer Mauer umgeben
Direkt an der Donaubrücke gibt es ein Café. Wir entscheiden uns jedoch, in die Stadt hineinzufahren und im Ort etwas weniger touristisches zu suchen.
Durch das Stadttor radeln wir hinauf zum Burgberg
Zuerst zieht es uns hinauf auf den Berg (ziehen wäre schön gewesen, treten war angesagt) allerdings befindet sich dort „nur“ die Kirche und der Friedhof. Und: eine geöffnete öffentliche Toilette, super!
Auf dem Burgberg in Vohburg ist der Friedhof angelegt
Wir entdecken am Marktplatz einen Italiener, der auch Außenbestuhlung hat. Kompliziert ist es nur, an den Kaffee zu kommen. Bernhard bestellt den Kaffee, während er fragt, ob er seinen Fahrradakku an die Steckdose stecken kann. (Der schafft 100 km nicht mehr – ähh, der Akku). Ich möchte meinen Handy-Akku auch noch aufladen und gehe nachfragen, ob das auch möglich ist. Leider nein, es gibt nur eine Steckdose – aber unseren Kaffee könnte ich mitnehmen. Ich schaue fragend? Serviert wird nicht, wegen Corona, erhalte ich als Antwort. Aha, denke ich und mache mich mit zwei lauwarmen, also trinkfähigen Kaffee auf den Weg über die Straße. Es ist schon erstaunlich, wie viele unterschiedliche Interpretationen es für die verschiedenen Tätigkeiten wegen Corona gibt! Kurz danach sausen wir bergab und beobachten auf der Donaubrücke die Wassersportler.
Unter der Donaubrücke in Vohburg steigen Paddler in ihre Boote
Nach der Brückenquerung ist die Donau erst mal wieder NICHT zu sehen. Wir fahren durch den Ort Dünzing und kurz vor Wackerstein wieder an die Donau. Danach an einer Straße entlang nach Pförring und wieder zur Donau, wo wir auf dem Deich, eigentlich einem Deich im Land, weiterradeln.
Schafe halten das Gras des Donaudeichs kurz und verhelfen uns Radlern zu einer unvorhergesehenen Rast
Wir hören uns einige Zeit das Gemalme der Schafe beim Grasrupfen und Kauen an. Vor Neustadt an der Donau queren wir die Donau wieder auf einer Brücke und befinden uns nun an der Deutschen Limesstraße. Wir wohnen in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße, wo ich manchmal als Gästeführerin unterwegs bin, daher möchte ich gerne in die Stadt hineinfahren.
An der Rathausmauer in Neustadt Donau wird die Stadtgründung erwähnt
Neustadt an der Donau hat die Stadtrechte zwei Jahre vor Neustadt an der Weinstraße (ehemals Neustadt an der Haardt) erhalten, dafür ist das Städtchen insgesamt kleiner und hat noch etwas mehr Reste seiner mittelalterlichen Stadtbefestigung. Die Erbauer der damals neu gegründeten Stadt waren aber bei der Namensfindung ebenso fantasielos, wie die in Neustadt an der Weinstraße und weiteren 35 Neustadts im deutschsprachigen Gebiet.
Donauradweg – ohne Donau
Entlang der Straße, teils auf einem Radweg, fahren wir durch Bad Gögging und Sittling, mittlerweile müssen wir etwas aufs Tempo drücken, das Schiff wird nicht auf uns warten. Seit Vohburg haben wir in der Ferne immer wieder Felder mit langen Stangen darauf gesehen. Wir befinden uns mitten in einem Hopfenanbaugebiet und endlich führt unser Radweg genau an einem vorbei, Zeit für einen Fotostopp muss nochmal sein.
Nach Neuburg Donau radeln wir an vielen Hopfenfeldern entlang
Kurz geht es an dem Flüsschen Abens entlang, der bei Einig in die Donau mündet. Wir radeln wieder weg von der Donau und über den Ausläufer des Sandbergs, allerdings mit einem leuchtenden Feld als Ansporn bergauf.
Ein Mohn- und Kornblumenfeld leuchtet in rot und blau um die Wette
Bald geht es wieder hinab und nochmal hinauf und auf der Höhe weiter streng nach Norden durch ausgedehnte Felder.
Donaudurchbruch bei Weltenberg
Allmählich geht’s bergab nach Staubing mit Blick zur Donau und an ihr weiter nach Weltenburg.
Paddler begleiten uns auf der Donau kurz vor Weltenburg
Statt mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch zu fahren, hätten wir auch mit der Personenfähre übersetzen und – wieder weitab der Donau – nach Kelheim fahren können. Ich finde es aber auch mal spannend, nicht nur an der Donau, sondern auch auf der Donau zu sein – und das außerdem an dieser besonderen Stelle.
Wer mit dem Fahrrad nach Kelheim fährt, muss mit der Personenfähre übersetzen und über den Hirschberg fahren
Je näher wir dem Schiffsanleger und dem Kloster kommen umso mehr Menschen sind unterwegs. Kind und Kegel, Alt und Jung, mit Kinderwagen, Leiterwagen, Rollator, Rollstuhl, E-Scooter, zu Fuß, auf dem Skateboard und mit dem Fahrrad. Ein Gewurle – wir sind diese Menschenmengen nicht mehr gewohnt. Distanz zu halten ist absolut unmöglich und wir sind froh, uns nicht in die lange Schlange an der Kasse des Schiffsanlegers stellen zu müssen. So ziehen wir unsere Mund-Nasen-Schutzmasken auf und können uns direkt an der Warteschlange der Einsteigenden einreihen. Gerade hat das Schiff angelegt und die Fahrgäste steigen von Bord. Es geht wirklich zivilisiert zu, alle bemühen sich um Abstand, allein die Masse der Menschen verhindert das. Ein Besuch des Klosters ist für uns aus Zeitgründen und aufgrund der Menschendichte leider ausgeschlossen.
Wir stehen in der Schlange der Wartenden vor dem Personenschiff durch den Donaudurchbruch
Da das Schiff nur einen Bruchteil der üblichen Passagiermenge befördern darf, ist für die Fahrräder unter Deck genügend Platz. Wir ergattern für uns noch zwei Plätzchen auf Deck und genießen die Fahrt. Die Donau ist an dieser Stelle sehr tief, das Tal eng, wir könnten beinahe zu beiden Seiten die Felsen berühren. Über uns gibt es Gipfelkreuze auf den Höhen und jede Menge Menschen, die auf den Zu- und Abwegen unterwegs sind.
Die Fahrt mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch zwischen Weltenberg und Kelheim ist beeindruckend
Ein Crewmitglied erklärt die Beschaffenheit des Donaudurchbruchs, während Getränke auf der 20-minütigen Fahrt serviert werden. Wir hören Geschichten über die Felsen und Höhlen und werden auf die Befreiungshalle, die am Ende des Donaudurchbruchs oberhalb steht, hingewiesen.
Die Befreiungshalle wurde von König Ludwig I. von Bayern zur Erinnerung an die Kriege gegen Napoleon beauftragt
Leider fehlt uns am Anleger in Kelheim ein eindeutiger Fahrradwegweiser und wir irren mal wieder ein wenig herum. Wir fahren nicht zur Befreiungshalle, denn die Heerscharen der Menschen bewegen sich in diese Richtung. Wir hoffen, in der Stadt einen Mittagessensplatz zu bekommen und finden einen Griechen am Marktplatz. Erst später sehen wir die Brauerei, aber da sind wir schon satt. Dabei wäre ich gerne dorthin gegangen, denn das Brauhaus hat eine interessante Geschichte.
Vom Marktplatz in Kelheim sieht man durch alte Bürgerhäuser hindurch zur Befreiungshalle
In Kelheim mündet die Altmühl in die Donau. Sowie ich das Wort „Altmühl“ höre, läuft bei mir im Gehirn der Satz: „Altmühl, Naab und Regen, fließen links entgegen“ … wer kennt den nicht aus dem Erdkundeunterricht? Die Mündung der Altmühl ist auch von keiner Brücke überbaut und gut zu erkennen.
Ein Motorboot vor dem Zufluss der Altmühl in die Donau
Nun radeln wir ohne Zeitdruck an der Donau weiter, manchmal durch kleine Auwälder, öfter an landwirtschaftlich genutzten Flächen vorbei, Kiesseen, Campingplätzen und Sportboothäfen. Es wird beim Schauen also nicht langweilig. Aufmerksam muss man nur manchmal sein, wenn der Fahrradweg entlang einer Straße führt. In Poikam wechseln wir wieder die Donauseite und kommen an eine Straßenbauhistorisch interessante Stelle.
Der Donauradweg führt vor Bad Abbach entlang der heutigen Bundestraße. Die Straße wurde unter hartnäckigem Einsatz ab 1792 unterhalb des Teufelsfelsens errichtet. Die Löwen sind zu Ehren des Bauherrn Carl Theodor, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog und Kurfürst von Bayern errichtet worden
Kurze Zeit später haben wir einen kurzen Blick auf Bad Abbach, tangieren die Stadt aber nur.
Die Kirche von Bad Abbach – der Schlossturm versteckt sich hinter Bäumen
Ich erfreue mich daran, dass der Radweg wirklich bis Regensburg immer entlang der Donau führt. Die Donau ist auf diesem Teilstück auch nicht (sehr) reguliert, sie fließt in ihrem kurvenreichen Bett. Das macht die Tour zwar länger, aber auch spannender, weil sich die Blickrichtung immer wieder ändert. – Außerdem – und das stellen wir erst am Abend fest – bekommen wir so überall Sonnenbrand. Die Sonne kann durch den ständigen Richtungswechsel alle Stellen der Arme und Beine erreichen. Wir hatten zwar unterwegs ans Eincremen mit Sonnenschutz gedacht, aber doch nicht gemacht. Wie blöd!
Wir tangieren nur einzelne kleine Ortschaften ansonsten nur Donau, Boote, Landschaft. Wie schön! Hinter der Ortschaft Pentling schaue ich angestrengt nach links, die Naab muss bald gegenüber in die Donau münden. (… Altmühl, Naab und Regen…) Bei unserem nächsten Regensburgbesuch werden wir mal eine Radtour an der Naab machen, nehme ich mir vor.
Links der Boote mündet die Naab in die Donau
Wir fahren unter der Autobahn durch und wenig später verdichten sich die Fußgänger und Radfahrer auf dem kombinierten Rad- und Fußweg, wir nähern uns Regensburg.
Über der Donau sind die ersten Kirchen von Regensburg zu erkennen
Recht langsam kommen wir nun voran und bleiben bis zur Steinernen Brücke auf dem Donauradweg.
Menschenmengen schieben sich über die Steinerne Brücke, der Dom überragt die Altstadt von Regensburg
Der Turm der alten Stadtmauer erinnert mich ein wenig an Rapunzel
An der Steinernen Brücke ist unser Abschluss der heutigen Tour. Anstrengend, weit und superschön war sie. Ein fantastisches Erlebnis an der regulierten, der „wilden“ und der gemütlichen Donau.
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