
Wanderung Klingenmünster – Burgruinen und Aussichten
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Der Schriftsteller August Becker ist in Klingenmünster aufgewachsen. Seine Romane schildern die Lebensweise der Pfälzer um 1840 so detailliert, ich werde immer Teil der Geschichte, wohne in der Landschaft, arbeite mit den Menschen. Heute wollen wir mal wieder die von ihm beschriebene Landschaft wandernd erleben.
Klingenmünster
Die Gemeinde Klingenmünster liegt beschaulich in der Südpfalz. 626 wurde mit dem Bau eines Klosters begonnen. Ein Kloster zog immer Handwerker und Bauern an und so entstand der Ort. Bedeutende Menschen sind hier aufgewachsen, einige lernen wir während unserer Wanderung kennen.
Wir parken auf dem Parkplatz an der Klingbachhalle in der Mühlgasse dort ist auch ein Wohnmobilstellplatz, allerdings derzeit wegen Corona gesperrt.
GPS
49.139794, 8.014248 oder
49°08’23.3“ N, 8°00’51.3“ E
Die Wanderung habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet. Sie ist aber auch in meinem Wanderführer „Wandern links und rechts der Deutschen Weinstraße“ abgedruckt, die Wanderung 23. Heute gehen wir eine Variante davon, die hauptsächlich auf breiteren Wegen und nicht so steil führt und daher auch für Kinderwagen geeignet ist.
Vom Parkplatz wandern wir entlang des Klingbachs bergab bis zur Steinstraße und folgen dieser nach rechts. An der Kreuzung zur Weinstraße steht das alte Schulhaus.


Hier ist 1828 August Becker als Sohn des Schulmeisters geboren. Gegenüber, schon in der Straße „Im Stift“ ist ein Gedenkbrunnen zu Ehren August Beckers errichtet. Eine Büste des Schriftstellers und einige Szenen aus seinem Roman „Hedwig“ sind dargestellt.
Wir wandern in der Weinstraße kurz nach Norden und schwenken nach der Bushaltestelle in den Pfad „Am Sauerbrünnel“ an der Klostermauer ein.

Wir gehen über die Klingbachbrücke und auf dem Fußweg bis zur Straße. Hier links und an Gärten und Weideland vorbei in nördliche Richtung. Wir überqueren die „Lettgasse“ und gehen durch den „Kahngarten“ zur „Weinstraße“, die wir überqueren. Auf der anderen Seite führt uns eine schmale Straße (im Obstgarten) nach ca. 100 m auf die „Alte Straße“. Hier wenden wir uns nach rechts (bergauf) und erreichen nach etwa 1/2 km, über einen kleinen, aber lohnenden Abstecher nach links, die 1234 erbaute Nikolauskapelle.


An dieser Stelle lernst Du zwei weitere Klingenmünsterer kennen, die auf Tafeln vor der Kapelle vorgestellt werden. Wir wandern an der Kirche vorbei Richtung weiterer Informationstafeln und aufwärts bis an die westliche Zufahrt der Pfalzklinik (Schranke) und zur Johannaquelle.

Durch den Wald zum Schlössel
Hier wandern wir nach rechts auf dem Weg am Waldrand (Markierung Traube) und biegen mit vielen Wanderschilden nach links in den Wald. Wir gehen auf dem breiten Forstweg mit Holzschilde Schlössel weiter und an der Gabelung bleiben wir heute auf dem rechten breiten Forstweg, wieder mit Holzschild Schlössel. An einem Waldpfad mit Schild Schlössel spazieren wir nach rechts und kommen zur Markierung grünes Dreieck auf weißem Grund. Wir halten uns hier wieder nach rechts und folgen dem Weg bis zum Schlössel. Wir betreten die Anlage von Südosten, wo der Wanderweg den äußeren Wall bei etwa 322 m Höhe kreuzt. Der Verlauf der aus Steinen aufgeschichteten Verteidigungslinie ist hier noch deutlich zu erkennen. Dort ist an einer Erklärungstafel ein QR-Code mit einem Video zur Erklärung der Anlage angebracht.





Nach der Zerstörung bedeckte für lange Zeit ein bis zu 6,5 m hoher Steinhaufen die Grundmauern und Überreste der Gebäude. Dadurch wurde die Ruine in gewisser Weise konserviert, wodurch der heutige relativ gute Zustand zu erklären ist.
Fliehburg Heidenschuh
Wir wandern vom Schlössel auf gleichem Weg zurück, zunächst bergab hinter den Burgberg. In der Senke, wo sich die Wege verzweigen, wählen wir halbrechts den Weg Nr. 6, der uns sogleich wieder bergan auf eine kleine Kuppe führt. Hier sehen wir rechts und links des Weges verfallene Laufgräben aus neuerer Zeit. Hinter der Kuppe trifft der Weg nach einer Linkskurve auf den breiten Hauptweg. Wir wenden uns nach rechts und steigen weiter bergauf. Nach etwa 200 m zweigt in einer Linkskurve der Steig Nr. 6 geradeaus ab (Hinweisschild Heidenschuh), der uns dann durch einen steinigen und steilen Hohlweg weiter bergauf bringt. Die Bäume an dieser Wegstrecke sind seltsam gewachsen, mit rechtwinkligen Knicken und manchmal auch Rundungen.

Der Weg wendet sich alsbald nach rechts (Nordost) und wird wieder etwas zahmer. Nach wenigen Minuten zweigt der Weg Nr. 6 erneut nach rechts ab (geradeaus gesperrt!) und wir erreichen kurz darauf den Aussichtspunkt auf der Nordostspitze des Heidenschuhs.

Wir folgen dem Pfad bergauf zur Erklärungstafel der Fliehburg Heidenschuh.


Nach eingehender Erforschung der über tausend Jahre alten Mauern wandern wir auf dem Weg Nr. 6 über den Bergrücken weiter in südwestlicher Richtung. Der Wegverlauf auf dem Heidenschuh wird wegen seiner vielen interessanten Aspekte, sowie einer der beeindruckendsten Ausblicke auf Hahnsteine, Rehberg und Trifels, als einer der schönsten Wanderwege im Pfälzerwald beschrieben.
Aussichten


Dort, wo der Weg nach Waldhambach steil hinunter führt, wenden wir uns wieder leicht ansteigend nach Süden (links), bis wir nach etwa 120 m auf einen breiten Weg treffen. Von hier gehen wir kurz rechts hinauf, wo auf der Ostschulter des Treutelskopfes der Weg zum Martinsturm links (westlich) abzweigt (Wegweiser). Nach weiteren 50 Höhenmetern, die wir in etwa 5 anstrengenden Minuten bewältigen, kommen wir zu einer Sandsteinplattform mit Aussicht.

Martinsturm
Noch einige Meter weiter hinauf und wir haben den Martinsturm erreicht, den mit 503 m höchsten Punkt der Gemarkung Klingenmünster (TP), der eine beeindruckende Rundumsicht bietet.

Wir gehen zurück zum Hauptweg und folgen der Beschilderung Marthaquelle auf dem Forstweg bergab. Ein schmaler Pfad führt links von Forstweg zum Rastplatz an der Quelle, von dort leicht hinauf wieder zum Forstweg. Wir folgen der weiß-blauen Markierung immer weiter Richtung Burg Landeck, wir nehmen den kürzeren Weg zur Burg, immer weiter auf dem breiten Forstweg. Mit Schild „Burg Landeck“ geht es kurz auf einem schmalen Pfad weiter und über einige Stufen auf den unteren Forstweg.
Burg Landeck
Dort weiter geradeaus, bis die Burg Landeck vor uns liegt. (Heute wegen Corona geschlossen). So wandern wir nach links und folgen den Wandermarkierungen nach rechts in den Burggraben.


Wer mit Kinderwagen unterwegs ist, sollte hier der Fahrstraße wieder hinab zum Pfalzklinikum folgen. Wir wandern mit der Weinsteigmarkierung bergab, an der T-Kreuzung nach links, nehmen die Serpentine nach rechts und gehen dann geradeaus um den Burgberg herum und mit einer Serpentine nach links hinunter zur Landstraße und zum Klingbachhof. Wir queren die Landstraße am Klingbachhof und gehen gleich links, auf dem rechten Weg in den Park. Mit einem Spaziergang am Klingbach entlang und eventuell einem Verweilen auf der Rastbank mit Aussicht kommen wir wieder zum Parkplatz.


Wieder hat die Wanderung in der Heimat von August Becker Spaß gemacht. Wir waren etwa 3,5 Stunden unterwegs, haben 390 Höhenmeter bergauf und bergab zurückgelegt und sind knapp 10 km gewandert.
Die Gegend um Klingenmünster und im Bad-Bergzabener Land ist ein Wanderparadies und die Wegmarkierungen vorbildlich. Am Parkplatz ist eine große Wanderkarte angebracht und über einen QR- Code lassen sich diese auch auf das Mobiltelefon laden.

Ich freue mich auf die Zeit, wenn wir die Pfälzer Gastfreundschaft wieder genießen können.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.