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Im Naturpark Poblet sind spannende, abwechslungsreiche Wanderrouten angelegt. Sie tangieren auf vielfältigen Wanderwegen unter anderem verlassene Erzstollen, Steineichenwälder, geologisch abwechslungsreiche Schluchten, seltsame Steinformationen, dichten Wald, spektakuläre Aussichten, frische Quellen und zum besseren Verständnis des Gesehenen viele Erklärungstafeln.
Geologische Route Bosque de Poblet
In der Tourist-Info in Montblanc habe ich Prospekte des Naturparks Poblet mitgenommen. Heute wollen wir die größte Wanderung machen. Die Geologische Wanderung durch den Poblet-Wald. Obwohl die Region zum Küstengebiet Spaniens gehört, ist das Gestein eher charakteristisch für die Pyrenäen. Die Geologie des Tals hat für die Gegend ein Alleinstellungsmerkmal.
Die Wanderung habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet.
Der Startpunkt der Wanderung ist die Área recrativa de la Roca de l’Abella. GPS N 41.36307° E 1.06113° oder 41°21’47.1“ N 1°03’40.1“ E
Der Rastplatz Área recrativa de la Roca de l’Abella im Naturpark Poblet ist mit Toilettenanlagen, Spielplatz und Grillmöglichkeit ausgestattet. Rastbänke laden zum Verweilen ein
An dieser Stelle beginnen mehrere Wanderungen, wie auf einer großen Hinweistafel erklärt wird. Die von uns ausgewählte Wanderung trägt die Nummer 5, hat laut Plan 385 Höhenmeter, 8,1 Entfernungskilometer und eine Dauer von 4-5 Stunden.
Die Karte der Wanderung 5 Itinerario, habe ich vom Flyer fotografiert. Rechte: Generalitat de Catalunya
Wir wandern – wie bei meiner Runde zum Torre de Moro – auf den Trittsteinen über den Bach und füllen am Brunnen noch unsere Trinkflaschen. Über einen schmalen Waldpfad gelangen wir zur Schlucht und über das Geröll im Wasser über den Bach. Eine Treppe führt hinauf zu Fahrstraße, die am Forsthaus endet, an dem wir nicht übernachtet haben.
Wir gehen weiter bergauf und bald schon öffnen sich Blicke auf Felsformationen, deren Gestalt unterschiedlich interpretierbar ist.
Direkt über der Straße stehen diese interessanten Felsgebilde
Diese Felsformationen haben Ursache in der Geologie des Gebirgsstocks und Tales. Die Mulde besteht hauptsächlich aus den Granitgesteinen Granodiorite und Leukogranite. Die sind magmatischen Ursprungs und unterschiedlich witterungsbeständig. Sie bilden den Sockel des Gebirges. Zusätzlich sind eisenhaltige Erze eingelagert, Quarze und Feldspate. Da die Erosion je nach Gestein anders arbeitet, sind diese, ja ich möchte sagen, Naturskulpturen, in jahrhundertewährender Arbeit erschaffen worden.
Interessante Felsformationen begleiten den Anfang der Wanderung
Kurz darauf führt uns ein Wegweiser auf schmalem Pfad wieder hinab zum Bach.
Wir müssen zum dritten Mal über den Bach, hier mit einer gebauten Furt
Nun geht es bergauf bis zu einem Plateau, dass früher den Steinmetzen zur Bearbeitung der Pflastersteine diente. Die Maße der Steine waren je nach Region unterschiedlich. Für Rigola musste das Oberflächenmaß 30 x 15 cm betragen. Für Adoquí 20 x 15 cm, für Tac 9 x 15 cm, Saragossa hatte das Maß 10 x 15 cm und Pitcolí 9 x 9 cm.
Wir passieren den Steinbruch, in dem früher Steine für Pflasterarbeiten gebrochen wurde
Durch Steineichenwald wandern wir weiter bergauf bis zu einem enormen Geröllfeld mit dicken Steinen. Hier führt der Weg hindurch und hinauf. Aha, denke ich, das ist die Stelle im Flyer die mit „Tramo de dificultad alta“ markiert ist.
Auf über 200 Höhenmetern geht es durch Blockgestein bergauf. Für diese Passage sind alpine Erfahrung und Trittsicherheit unabdingbar. Die Steine sind ungeheuer wackelig und die Orientierung ist nicht leicht. Wir müssen nach oben, das ist als einziges klar. Aber mit meiner Gebirgs-Erfahrung und meinem Blick für Blockgestein finde ich den leichtesten Weg. So müssen wir nicht über die hohen und gefährlichen Steinstufen klettern.
Hier beginnt der Weg durch das Blockgestein für circa 200 Höhenmeter, bis zum Gipfel, der rechts hervorlugt
Die Steilheit ist immens und so wandern wir im Zickzack langsam bergauf und verweilen ab und zu mit einer schönen An- bzw. Aussicht.
Direkt am Rande des Blockgesteins wachsen einige HyazinthenDas kleine Castello La Pena hinten im Tal ist gut zu erkennen.
Mittlerweile ist der Himmel wieder ziemlich dunkel geworden und starke Böen blasen von oben das Geröll hinunter. Das macht die Kraxelei nicht gerade einfacher. Hinzu kommt, dass es immer kälter wird, Handschuhe, Buff und Mütze haben wir schon lange angezogen. In sehr weiten Abständen sind bei genauem Suchen Wegzeichen zu erkennen.
Immer weiter geht es hinauf im Blockgestein. Ganz oben ist eine Pfosten mit Wegmarkierung zu erkennen. Das bedeutet für uns, dass wir weitersteigen müssen
Öfter denken wir, es ist geschafft, aber um den nächsten Felsblock herum, der die Sicht nach oben versperrt, geht es immer noch steil weiter hinauf. Endlich ist das Blockgelände überwunden und eine atemberaubende Aussicht öffnet sich, die ich vom kleinen Gipfel fotografiere.
Eine wundervolle Aussicht nach Süden
Wir spazieren immer noch dem Wind ausgesetzt auf einem Kamm weiter bergauf.
Die Geologie in dieser Region ist hochinteressant. Ich kann die Tafel zwar nicht lesen, aber die Steine und Steinformationen offenbaren das auch
Wenig später ist der Steineichenwald etwas zurückgewichen und wir haben einen weitern Blick in die Ebene, mit anderer Perspektive.
Etwa in der Bildmitte ist das Kloster Poblet zu erkennen
Wir gehen immer mäßig bergauf, mittlerweile durch einen Mischwald mit Birken, Kiefern und Gesträuch, alles dick mit Weißmoos und Flechten bewachsen. Eine Steinsäule steht auf dem Weg. Ist das eine Markirung des höchsten Punktes?
Wir sind nicht sicher, ob wir nun am höchsten Punkt der Wanderung angekommen sind
Kurz darauf erklärt eine Hinweistafel den Aufbau der Gesteinsschichten und die Faltung von Gebirgen und wir erkennen schon das Dach eines Unterstandes. Zuvor passieren wir jedoch eine beeindruckende Schlucht, die mit einem Holzgeländer abgesichert ist.
Auf der Hinweistafel wird eine geologische Besonderheit erklärt. Hinten links ist das Dach eines Unterstands zu sehenDiese Schlucht wird vermutlich auf der Hinweistafel erklärt
Am Unterstand ist zwar keine Rastbank aber ein Brunnen. Im Sommer ist das sicherlich eine schöne Sache, denn aus dem Brunnen kann man frisches, sehr kaltes Wasser schöpfen – uns wäre ein Tee im Moment lieber. Aber die Thermoskanne steht ungenutzt im Wohnmobilschrank.
Ein Gitter schützt den Brunnen, so können größere Tiere nicht hineinfallen. An der Kette könnten wir mit einem Gefäß Wasser hochziehen
Im beginnenden Nieselregen ist ein aufgeregter Greifvogel mit seinen Rufen immer wieder zu hören und so schaue ich mich um.
Nach diesem schönen Erlebnis schlängelt sich der Weg ein wenig bergab durch einen Wald mit einem alten Kiefernbestand.
Ein schöner Weg durch stattliche Kiefern
Es duftet nach Harz, der Wind rauscht heimelig in den Kronen der Kiefern – fast schon wieder therapeutisch, so wie der Weg Nr. 1, den wir gestern nach dem Besuch der Weingegend La Conca de Barberà noch spaziert sind. Der Weg mündet in eine Fahrstraße, die zum Forsthaus „La Pena“ führt.
Wir wandern für einige Meter auf der Forststraße „La Pena“
Nach wenigen Metern ist ein weiteres Highlights der Wanderung vor uns. Die Felsformation der „Frares Encantats“. Es gibt sicherlich eine Sage dazu, leider kann ich trotz intensiver Recherche keine herausfinden.
Liebende Brüder heißen die Felsen im Hintergrund
Direkt neben der Erklärungstafel ist ein Geländer, das den Weiterweg markiert.
Hier geht es gesichert hinunter. Bernhard fotografiert die Grotte
Bernhard wartet unten auf mich und hat beim Hinaufsehen erst gemerkt, dass im Felsen eine Grotte eingefügt ist.
Die Grotte liegt versteckt am Weg bergab
Eine kleine Marienstatur wacht in der Grotte
Kurze Zeit später passieren wir ein Häuschen, in das wir nur hineinschauen.
Der Schutzhütte fehlt die Tür, ein Gitter schützt die Öffnung vor der Benutzung durch TiereDie Schutzhütte bietet eine Wärmequelle. Für das Kaminfeuer ist sogar Brennholz aufgestapelt
Weiter geht es bergab und wir kommen in die Region des eisenhaltigen Gesteins. Eine Tafel erklärt das Minenwesen an einem der Stolleneingänge. Vermutlich wurde bis 1944 hier Eisenerz gefördert.
Die Tafel erklärt den Abbau des Eisens im danebenliegenden StollenDurch den Stolleneingang wurden Tonnen von eisenhaltigem Gestein gefördert
Beim weiteren Bergab auf einem mittlerweile breiten in weiten Zickzackbögen angelegten Weg, ist das Gestein sehr rötlichbraun.
Das Gestein ist deutlich von Eisen durchzogen Wir passieren beim Bergabgehen einen weiteren Stolleneingang
Wir erreichen das Tal, in dem es nun mit einer langen Rechtskurve zum Kloster Poblet gehen würde. Wir aber wollen dem 5er Weg weiter folgen, zurück zum Wohnmobil. Der Wegweiser führt uns deshalb nach links.
Hier wandern wir nun um den Berg herum zum Parkplatz, der dahinter liegt
Schon bald sind wir am Rand des Naturparks und an den Weinbergen des Klosters angelangt.
Über Weinberge und Olivenhaine erkennen wir das Castell de Riudabello, wo wir gestern keinen Einlass fanden. Wir haben den tiefsten Punkt unserer Wanderung erreicht
Wir werden nun manchmal von Sonnenstrahlen mit etwas Wärme verwöhnt, das folgende Bergauf vertreibt die restliche Kälte.
Durch den Steineichenwald geht es nochmal Bergauf
Wir erreichen eine Stelle, von der wir den Abzweig von der Straße ins Tal Castellfollit erkennen können.
Abzweig von der T700 in das Vall de Castellfollit
Wir steigen weit hinauf und können unter uns den Parkplatz und wenig später sogar das Wohnmobil sehen.
Wir sind wieder hoch hinaus gestiegen. Unten am freien Fleck liegt der ParkplatzUnser Wohnmobil auf dem Parkplatz im Naturpark Poblet ist weit unterhalb des Wanderwegs
Trotzdem wir schon einige Stunden unterwegs sind, lässt meine Aufmerksamkeit für die Besonderheiten am Wegesrand nicht nach.
Die alte Kiefer hat viel gesehen, nun steht sie abgestorben und verwittert am steinigen Bergabweg
Nach einigen Windungen bergab kommen wir kurz vor der Schlucht wieder auf den Weg, den wir am Anfang benutzt haben. Es war eine wunderschöne Wanderung, die alle Jahreszeiten beinhaltete und unser Können gefordert hat.
Wir waren 4,5 Stunden unterwegs, mit 520 Höhenmetern, da Komoot auch die Zwischenanstiege aufzeichnet und haben 8,36 km zurückgelegt.
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Peitschender Regen und starke Windböen halten uns von unserer geplanten Wanderung im Naturpark Poblet ab. Aber wir haben ja noch die Weinregion Barberà vor der Wohnmobiltür. So wollen wir unseren regionalen Einkauf tätigen und machen uns auf Entdeckungsreise zu den Winzern.
Naturpark Poblet
Nach meiner gestrigen kurzen Wanderung hier im Naturpark Poblet zur Ruine des Torre del Moro freue ich mich heute auf die Geologische Wanderung Itinerario. Als ich meinen Blog vor dem Frühstück auffrische, erscheint der Himmel im Dämmerlicht wolkenlos. Aber schon kurz danach fallen die ersten Tropfen und kurz darauf wird es richtig ungemütlich. Regen peitscht gegen die Scheiben, das Wohnmobil wackelt in den starken Böen, Blätter sausen draußen vorbei. Upps, im Bad ist das Dachfenster offen – und der Boden nass. Na, macht nix, wische ich nach dem Duschen eh trocken.
Bernhard schaut auf den Wetterbericht. Heute soll es weiter regnen und Windböen über 100 km/h geben. Nein, bei dem Wetter möchte ich weder durch den Wald wandern noch über die ausgesetzten Gipfel marschieren. Also Plan B. Unser Weinvorrat ist zur Neige gegangen und wir wollen in der Umgebung die Winzer, Genossenschaften und Weine entdecken. Auf der CMT im Januar hatten wir am Spanienstand eine „Mapa turistic“ der Costa Daurada mitgenommen. Darin sind Weingüter mit Verkauf eingezeichnet. La Conca de Barberà
Wir befinden uns in der Weinregion La Conca de Barberà. In Vimbodi, nur einige Kilometer von unserem Stellplatz im Naturpark entfernt, soll es einen Weinverkauf geben. So folgen wir der TV 7003 und entdecken das Castell de Riudabella. Das hat leider nur nach Voranmeldung offen, ist dann aber auch ein Restaurant.
Castell de Riudabella und die Olivenbäume trotzen dem Sturm und den Besuchern
Der Eingang zum Castell ist mit diesen Weintrauben geschmückt
Wir folgen der Straße weiter und parken in Vimbodi am Ortseingang.
Vimbodi
Eine Karte am Parkplatz erklärt die Sehenswürdigkeiten des Örtchens. Wir stellen recht schnell fest, dass es keinen Weinverkauf gibt. Wir spazieren ein wenig herum und entdecken die schmalste Straße der Region. So erklärt es zumindest das nebenbei stehende Schild. Sie wird die Straße der Umarmungen genannt. Denn zwei Menschen können sich in dieser Straße nicht passieren, ohne einander zu umarmen.
Das ist die schmalste Gasse der Region – und nach oben wird sie immer schmäler
Auf dem Rückweg zum Parkplatz entdecke ich noch einen jahrhundertealten Torbogen. Auf die alte Bausubstanz ist erst vor kurzem ein neues Haus gebaut worden.
Der alte Torbogen mit einer Holz- und Steinkonstruktion ist für den Neubau als statisch sicher erachtet worden
Auf der Weiterfahrt biegen wir auf die TV 7002 Richtung Poblet ab und werden am Flussbett an einer Baustelle umgeleitet. Am 20. Januar 2020 waren in Spanien starke Unwetter mit Überschwemmungen. Diese müssen hier gewütet haben. Das Flüsschen, das sehen wir an den Schäden in weiteren Orten, wurde wohl ein reißender Strom.
Wieder fahren wir über eine Behelfsstraße. Die Brücke ist vom Unwetter zerstört worden
Wir sind nun wieder am Kloster in Poblet. Das haben wir gestern nicht besucht, weil uns die Dame in der Tourist-Info in Montblanc mitteilte, dass am Sonntag alles geschlossen hat. Wir lernen: nicht auf Informationen vertrauern, sondern selbst ausprobieren.
Monastir de Poblet – Kloster Poblet
Vor dem ersten Tor des Monastir de Poblet ist ein kleiner Wein- und regionale Spezialitäten-Laden, Fet a la Conca. Er ist geöffnet und wir lassen uns beraten. Die typische Rotweintraube ist die Rebe Trebat. Wir kaufen zwei Flaschen und noch Chardonnay und Muskateller. Einer der Weine ist in der Tonamphore gereift. Ein Wein von 2014 ist im Sonderangebot, den wollen wir heute Abend gleich kosten.
Hier werden wir fündig, das Lädchen Fet a la Conca hat geöffnet und bietet regionale Spezialitäten
Durch das Tor hindurch ist gleich links eine großzügige Toilettenanlage und rechts eine Tourist-Info und ein Verkaufsladen mit weiteren regionalen Produkten. Ich durchstöbere die Prospekte und finde einige in Englisch und sogar einen Prospekt auf Deutsch. Eine spanische Faltkarte beschreibt „La Ruta del Trepat“ der Weinregion La Conca. Darin lesen wir, dass alle Weinverkostungen der Kooperativen und Winzer am Sonntag geöffnet haben! Am Montag aber geschlossen! Und nun? Bernhard möchte unbedingt in den Ort Barberà de la Conca fahren und hofft, dass der Plan ein Fehldruck ist. Das Kloster Poblet interessiert uns heute nicht, wir spazieren nur über den Hof, um ein Foto zu machen und entdecken die offene Tür des Weinkellers.
Rechts geht’s in die Information und weiter hinten ins Kloster PobletHeute ist die Tourist-Info nicht besetzt, aber wir können uns mit Prospektmaterial eindeckenDer Verkaufsraum, in dem Keramik, Bücher und Wein angeboten werden ist geschmackvoll eingerichtetEine riesige Anlage, leider heute nicht zugänglich, das Monastir de PobletDurch die offene Tür können wir einen Blick in den Weinkeller erhaschen
Espluga de Francoli
Wir folgen der T 700 und fahren nach Espluga de Francoli. Dort wenden wir uns Richtung Tarragona. Vor der Winzergenossenschaft parken Autos und ein Mann kommt mit einer Weinkiste heraus. Na, das sieht doch gut aus! Wir parken und schauen uns im Verkaufsraum um. Bernhard entdeckt die Weine und ich suche andere regionale Erzeugnisse aus. Reis aus dem Ebrodelta, Kräutertee aus den umliegenden Bergen und Nüsse aus der Umgebung. Wie gut, dass der Plan nicht recht hat.
Nicht nur Winzergenossenschaft und Weinverkauf, sondern auch Museum. Das hat leider nur in der Saison geöffnet
Der Verkaufsraum ist geschmackvoll eingerichtet
Bernhard schaut sich die Weinauswahl an
Wir fahren auf die N 240 und biegen bei der Ausfahrt der C 14 ab Richtung Barberà. Direkt beim Kreisel ist eine Firma mit einem Outletverkauf. Mir kommt der Brand bekannt vor und so halten wir auf dem Parkplatz.
Wir halten, denn mir kommt der Brand bekannt vor – ich tippe auf Olivenöl – und tippe völlig daneben!Falsch gedacht – Gebäck wird von Rifacli hergestellt. Da lassen wir uns nicht bitten
Barberà de la Conca
Von der C 14 fahren wir auf die C 241d und kurz danach auf die T 242 nach Barberà de la Conca. Dort soll es zwei Winzergenossenschaften oder Verkaufsstellen geben. Bei der auf der Hauptstraße halten wir an. Aus dem Obergeschoss teilt uns ein Mann mit, dass die Genossenschaften montags geschlossen sind, aber wir auf dem Parkplatz stehen bleiben können. Wir wollen den Ort erkunden und, da es Mittagszeit ist, im örtlichen Lokal essen. Direkt gegenüber der Winzergenossenschaft geht es eine Treppe hinauf und links in den Ort. An einem der ersten Häuser hängt ein altertümliches Leuchtschild mit Estrella Werbung und dem Schriftzug Bar Cooperativa. Bernhard ist bereits am Gebäude vorbei, dass recht ungepflegt und nicht sehr einladend aussieht. Ich rufe ihn zurück, wir gehen durch die Eingangstür an einigem Gerümpel – oder Flohmarktartikeln vorbei – und kehren ein. Wir haben beide ein Déjà-vu denn wir tauchen in einen Gastraum unserer Kindheit ein. Ein großer Saal bildet den Gastraum. Die Theke links, davor gusseiserne Barhocker, die Thekenfront mit spanischen Fließen gekachelt. Links der Theke ein Süßwarenregal. Der Gastraum hat gusseiserne Tischgestellen mit Marmorplatten, ein elektrisches Dartgerät und einen Flipper und den ewig lärmenden Fernseher. (Das gehört nicht zur Erinnerung). Rechts trennt ein Vorhang den Saal ab. Hinter dem Vorhang befindet sich ein Nahversorgerladen. Im Gastraum sitzen an einem Tisch drei Frauen, an einem anderen drei Männer. Ich bin von der Atmosphäre begeistert. Ein Treffpunkt im Ort, in dem die Menschen soziale Kontakte haben, den täglichen Einkaufsbedarf decken und Mittagessen können.
Bernhard war bereits am Eingang vorbei. Ich wollte herausfinden, was es mit der Bar auf sich hatDie Theke ist Vorne mit einem schönen Muster gefliest und mit Barhockern versehenDie Menschen aus dem Ort nutzen die Bar als TreffpunktHinter einem Vorhang ist der „Tante-Emma-Laden“ des Dorfes eingerichtet
Das Tagesmenü kostet 11 € und hat jeweils zwei Gerichte als Auswahl. Wir genießen unser Essen im Flair des Gastraums und beobachten das Geschehen. Leute kommen zum Einkaufen, ein Händler, um die Bestellung für Waren aufzunehmen, Arbeiter zum Mittagessen und Kinder, die ihr Taschengeld in Süßigkeiten im Nahversorgerladen anlegen. Bevor die Gäste gehen, kaufen sie ebenfalls noch im Lädchen ein, die Wirtin ist dort auch die Verkäuferin. Nachfolgend die Bilder unseres Menüs – ungewöhnlich, aber lecker.
Unsere Vorspeisen nach den Oliven und Brot sind ein Risotto und ein Salat mit BacalhauDie Hauptspeisen sind eine Wurst mit weißen Bohnen und ein Entrecote mit KartoffelnDie Nachspeisen, eine Eiscreme und ein Flan
Gesättigt setzten wir unsere Besichtigungstour des Städtchens fort.
Der Blick geht von der Tür der Bar der Cooperativa zur Kirche St. Maria
Eine wunderschön gearbeitete Haustür
Leider ist das Castello geschlossen
Die Kirche hat Schäden am Putz und Mauerwerk
Der Kircheneingang ist mit Steinmetzarbeiten sehr schön und aufwendig gestaltet
Im vorderen Gebäude ist die Bar der Cooperative, im hinteren Gebäude die heute leider geschlossene Winzergenossenschaft
Auf dem Weg zurück zum Naturpark Poblet probieren wir unser Weinglück noch bei der Cooperative von Montblanc.
Wir parken direkt vor dem Eingang von Clos Montblanc, leider ist auch diese Türe zu, öffnet sich aber nach unserem mutigen Klingeln
Wir wollen nun hoch zum Forsthaus im Naturpark fahren, denn die Sonne scheint und wir wollen noch eine kleine Runde wandern.
Casa Forestal de Castellfolit – Forsthaus von Castellfolit
Wir fahren die geteerte Forststraße hinauf und parken unser Wohnmobil unter hohen Bäumen für die Nacht. GPS N 41.33775° E 1.05590° oder 41°20’15.9“N 1°03’21.2“E
Wir stehen auch hier am Forsthaus gut – leider ohne jegliches „Netz“
Wohnmobilisten bringen den Übernachtungsbetrieben keine Umsätze, aber den regionalen Produzenten und Bewirtungsbetrieben. So haben wir das heute auch wieder praktiziert. Bevor wir die Einkäufe verstauen, möchte ich Dich an unserem Einkauf teilhaben lassen.
Das sind unsere heutigen regionalen Einkäufe, wobei ich den Tee vergessen habe und wir manche doppelte Weinflaschen im Wohnmobilkeller lagern. Die Weinetiketten sind zum Teil sehr interessant gestaltet
Nationalpark Poblet – Wanderweg 9
Der Wanderweg 9 nennt sich auch „Therapeutischer Waldspaziergang“. Er startet am Forsthaus. Der Spaziergang wird uns gut tun, obwohl wir keinen Therapiebedarf spüren. Aber wir haben Bewegungsdrang.
Die Wanderung habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet. Ich lasse für Dich die Bilder sprechen:
So schön sind alle Wanderungen in der Region erklärt. Hinweistafel am Anfang der Wanderung „Therapeutische Waldwanderung“
Eine der schönen Rastbänke auf dem wunderschönen WanderwegÜber die Steinbrücke werden wir gleich wandernEin kleiner Wasserfall und wunderschön klares Wasser im felsigen BachbettSchmal, mit Steinen durchzogen verläuft der Wanderweg auf dieser beschaulichen RundeDer Baum ist so umgefallen, dass er weder Brücke noch Wanderweg zerstört hat
Ich gehe über die Brücke beim umgestürzten Baum
Der Efeu hat die Kiefer fest umschlungen
Ein Spielplatz mit Quelle beim Forsthaus. Der Picknickplatz ist unterhalb des Parkplatzes
Wir genießen diesen Spaziergang im Wald. Der Frühlingsduft ist noch nicht sehr ausgeprägt, steigt uns an manchen Stellen zaghaft in die Nase. Therapeutischer Waldspaziergang heißt diese Runde. Unterwegs frage ich mich einige Male, ob ein Waldspaziergang nicht immer eine Therapie ist? Frische Luft, von Sauerstoff gefüllt. Düfte, die ständig wechseln. Die unterschiedlichsten Grüntöne und viele bunte Farbtupfer. Eine Vielfalt an Formen, Mustern und Strukturen. Rauschen von Ästen, das säuseln des Windes in Büschen und Gräsern, ein plätschernder Bach, ein Knacken. Junge Bäume, die sich ihren Weg hoch zu den alten Wipfeln bahnen und majestätische Bäume, mit verwitterten Rinden, Narben am Stamm und ausladenden Ästen, die viele Jahrzehnte, manchmal sogar Jahrhunderte bereits an dieser Stelle stehen. Wer achtsam, mit offenen Sinnen für die Umgebung durch einen Wald spaziert, wird seiner Seele wohl immer etwas Gutes tun.
Anders in einer Gruppe, mit der man im Wald unterwegs ist. Da nimmt man diese verschiedenen Sinneseindrücke vielleicht nicht so wahr. Oder ein Aufmerksamer macht andere auf einzelne Sinneseindrücke aufmerksam. Außerdem ist für die Seele das Zusammensein in der Gruppe, der Austausch von Gedanken, Lachen und Gemeinsamkeit erleben die „Therapie“.
Während der Wanderung hat der Wind wieder zugenommen. Als wir am Forsthaus ankommen rauschen starke Böen in den Baumwipfeln. Unser Wohnmobil steht unter hohen, teils sehr alten Bäumen. Der Platz erscheint uns für unser Wohnmobil zu unsicher und wir fahren den Berg hinunter, zum unteren Stellplatz am Picknickplatz.
Área recreativa de la Roca de l’Abella GPS N 41.36307° E 1.06113° oder 41°21’47.1“ N 1°03’40.1“ E
Du bist mit dem Wohnmobil unterwegs. Dann ist der WoMo-Reiseführer Ost-Spanien genau der richtige Begleiter für Dich. In meinen Empfehlungen erfährst Du mehr oder Du bestellst ihn hier.
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Wanderung Torre del Moro
Ich mache mich am Spätnachmittag noch auf eine kleine Wanderrunde. Diese Wanderung habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet. Am Parkplatz beginnt die kleine Runde zum Torre del Moro auf 782 m. Laut Hinweistafel dauert sie zwei Stunden, so lange ist es noch hell. Ich packe nur eine kleine Trinkflasche mit Wasser ein und los geht’s.
Die Karte der Wanderung 5 Itinerario, habe ich vom Flyer fotografiert. Rechte: Generalitat de Catalunya
Diese Tour habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet, so kannst Du sie nachwandern.
Ich folge dem Wegweiser „Schlucht“ und laufe an der Familie, die an der Grillhütte Essen zubereitet, vorbei zum Bach und mache ein Selbstauslöserfoto, dass leider unscharf ist.
Noch hat das Bächlein Wasser genug, um die Trittsteine zu nutzen. Im Hintergrund die Grillhütte des Picknickplatzes
Das Wort Schlucht ist etwas übertrieben, aber der Bach hat sich im Laufe der Jahrtausende seinen Weg durch die Felsen gebahnt.
Die Schlucht mit dem Wasserfall gleich beim Picknickparkplatz – zumindest ist noch Wasser im Bach
Ein kleines Stück geht der Weg über die Forststraße bergauf und dann wieder hinab zum Fluss. Über die Steine einer Furt geht es wieder über das Bächlein und direkt am Bachbett entlang. Vor kurzem wäre der Weg noch nicht gangbar gewesen, denn da nutzte der Bach die gesamte breite seines Bettes aus. In einem jetzt trockenen Bachbett geht es nun bergauf, dann wieder auf einem schönen Wanderweg, stetig bergauf, zum Teil in steilen Serpentinen. Dann komme ich aus dem Wäldchen ein wenig heraus und habe eine Felswand links von mir.
Die Kettensicherung am Fels sieht spektakulär aus, aber der Weg am Felsen ist etwa einen halben Meter breit
Schnell ist die Stelle überwunden und es geht ein Stück eben weiter. Eine großer Platz öffnet sich, mit der Ruine einer Hütte. Direkt daneben ist der gemauerte Brunnen noch mit Wasser gefüllt. Das war ein sehr einsames Leben – aber bestimmt ruhig und stressfrei.
Ein schöner versteckter Platz mit Brunnen, Hausruinen auf halbem Weg zum Turm
Hinter dem Brunnen geht es rechts steil bergauf, die Stelle ist wieder mit einer Kette gegen Absturz gesichert, eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Gleich hinter der Ruine ist der Weg mit einer Kette gesichert. Aufgenommen mit Selbstauslöser, leider ist das Bild nicht „scharf“
Weiter geht es auf einem schmalen Bergpfad hinauf zum Wegweiser.
Die Wegweiser sind wieder vorbildlich
Über Felsen kletternd komme ich zu einem schönen Aussichtspunkt.
Unten in der Ebene wächst der Wein des Anbaugebietes BarberàDer Blick geht am höchsten Punkt frei ins Tal hinaufAussicht am höchsten Punkt der Wanderung zum Torre del Moro
Über Felsen und durch eng zusammenstehende Bäume wandere ich Richtung Turm. Ein Stück des Weges ist sogar als Mauer aufgesetzt.
Wegebau kurz vor dem Turm
Nun geht es über einen bewachsenen Miniaturgrat und ich stehe vor dem verfallenen Turm. Welchen Zweck der wohl mal hatte?
Die Reste des Turms im Sonnenuntergang
Die Sonne wird bald hinter dem Berg verschwinden, ich mache mich an den Abstieg. Erst zurück zum Wegweiser und dann steil bergab auf dem ausgetretenen, vorgegebenen Pfad.
Das Bachbett ist manchmal gleichzeitig der Wanderweg – Trittsicherheit erforderlich
Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob der Wanderweg nicht auch das Bachbett ist, aber es ist jedenfalls ein schöner, wenn auch steiler Weg. Auch hier ist Trittsicherheit eine gute Eigenschaft und ein flüssiges, in den Knien weiches Bergabgehen, wie ich es in meinen Trittsicherheitsseminaren immer lehre. Nach einigem Bergab zeigt die die Komoot Wanderapp keinen Weg mehr an. Aber er ist scheinbar neu angelegt und führt zu einem Schild über die Geologie dieser speziellen Stelle. Hier wurden früher Steine abgebaut, die unter anderem für Straßenpflaster verwendet wurden.
Die Erklärungstafel weist auf die Geologie und den Steinabbau und die Bearbeitung in früherer Zeit hin
Es geht nun kurz an der Forststraße entlang und dann wieder runter zum Bach. Der Berg über mir wird von der Abendsonne in Orange getaucht und spiegelt sich im Bach. Oder ist Gold im Bach? Schade, dass ich meine Schürfpfanne nicht dabei habe.
Leider kein Gold im Bach, sondern nur die Spiegelung des von der Abendsonne bestrahlten Berges darüber
Ich bleibe ein wenig am Bach und lausche dem Bachgeflüster. Für mich hat das eine ungemein entspannende und beruhigende Wirkung.
Wieder geht’s hinauf zum Forstweg und ich entdecke den Stein, der den Flyer auf der Vorderseite ziert. Auch nur eine Frage der Zeit, bis der kleine Stein, der den Großen hält, keine Lust mehr hat oder wegerodiert ist.
Der Stein hält noch mutig Wacht auf seinem Aussichtsfelsen
Ein Wegweiser schickt mich wieder runter zur „Schlucht“, über einige Steine im Wasser und zurück zum Parkplatz.
Auf dem Rückweg passiere ich die kleine Schlucht von oben
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Die Weingegend Santa Barberà beherbergt auch einen Naturpark mit einem schönen Picknick-Parkplatz, den wir als Stellplatz nutzen. Unsere Pläne für die nächsten Tage sind Wandern und Winzer besuchen. Das wir auch wieder unvorhergesehene Entdeckungen machen, ist mittlerweile irgendwie schon Programm.
Fahrt vom Campingplatz Arc de Bara Richtung Valls
Wir fahren bei sonnigem Sonntagswetter kurz Richtung Tarragona und biegen auf der TV 2041 ins Landesinnere ab. Wir wollen in die Weingegend „De Barberà“, etwa 40 km nordwestlich. Der Hauptort heiß Montblanc – allein dieser Name ist Besuchsgrund genug.
Wir fahren am Städtchen Bonastre vorbei und sehen nach einigen Kilometern ein interessantes Bauwerk kurz durch die Bäume blitzen. Kurze Zeit später weißt ein braunes Schild auf „Virgen de Montserrat de Montferri“ hin. Wir nehmen den Abzweig und parken auf dem großzügigen Parkplatz.
Das Heiligtum Jungfrau von Montserrat in Montferri
Der Architekt Josep Maria Jujol hat dieses Bauwerk erdacht
Das Heiligtum Jungfrau von Montserrat in Montferri, wurde vom Jesuit Daniel Maria Vives initiiert. Seiner Familie aus Montferri gehörte das Land, auf dem zu Ehren der Jungfrau Maria eine Kapelle gebaut werden sollte. Der Architekt Josep Maria Jujol zeichnete die Pläne und begann 1926 mit dem Bau. Die kostengünstigen Baumaterialien Portlandzement und Sand waren einfach zu verbauen. Die Bewohner des nahegelegenen Ortes Montferri arbeiteten ohne oder für geringen Lohn regelmäßig bis 1928. Dann wurden die Bauarbeiten unregelmäßiger und 1930 ganz eingestellt. Nach dem Krieg inspizierte Jujol den Zustand des Heiligtums und war vom Zustand so enttäuscht, dass er die Arbeiten nicht wieder aufnahm.
Ab 1987 wurden Restaurierungs- und Konsolidierungsarbeiten durchgeführt. Die Leitung hatte der Architekt Joan Bassegoda I Nonell, Bauleiter war Josep Cendrés.
Der Hang des Hügels wurde in den Bau mit seinen Parabolbögen einbezogen. Ein Konglomerat von Dreiecken bildet die gesamte Anlage. Die Kuppel ist zentriert über dem Presbyterium, dass den Kirchenraum ausfüllt. Die Bögen sind mit bunten Glasscheiben in Herzform gefüllt.
Öffnungszeiten Virgen de Montserrat de Montferri: Besichtigungen: samstags und sonntags von 10.30 bis 13.30 Uhr. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10.30 bis 13.30 Uhr.
Die Öffnungszeiten können willkürlich geändert werden. Nachfrage und Buchung von Führungen von Heiligtum, Kirche von Sant Bartomeu und historisches Dorf unter E-Mail: santuari@montferri.altanet.org oder Telefon: 621223815 (von 10.30 bis 13.30 Uhr Und von 15 bis 17 Uhr).
Die Eingänge der EremitageDer Blick zur Kuppel ist ungewöhnlich. Die Durchbrüche erscheinen wie Herzen
Die hohen Bögen setzten sich in die Seitenkapellen fort
Unterhalb des Kirchengebäudes ist eine Grotte im Berg eingelassen, die Cova de la Mare de Déu de Montserrat a Montferri. Der Blick über die Weinberge ist wunderschön von dieser Stelle.
Blick durch die Gitterstäbe des GrotteneingangsVon der Grotte geht der Blick Richtung Masllorenç
Montblanc Spanien
Die Stadt Montblanc wurde um 1080 gegründet noch als „Duesaigües“ und an anderer Stelle. 1163 wurden die Bewohner auf Befehl Alfons I. zum Hügel Santa Bárbara umgesiedelt, der strategisch besser lag. Schon 1170 wurde mit dem Bau der Festung und der Stadtmauer mit vielen Toren und Wehrtürmen begonnen. Die Festung wurde bereits im 13. und 14. Jahrhundert wieder verlassen und die Steine für den Bau der Häuser unterhalb des Hügels genutzt.
Wir konnten unser Wohnmobil hinter der Tourist-I abstellen. Auf der Route des Stadtplans aus der Tourist-Info passieren wir den ersten Stadtturm und den Schriftzug der Stadt.
Der „Torre der fünf Kantone“ ragt an Stadtmauer in die HöheDer Stadtname vor der Stadtmauer
Entlang der Carrer Major und später rechts und links durch die verwinkelten Gassen, lassen wir die alten Bauwerke auf uns wirken.
Die Carrer Major in Montblanc
Ein kleines Detail an einem Haus in der Carrer Major
Die Kirche Sankt Miquel wurde im 14. Jahrhundert auf einer Vorgängerkirche erbaut. Eigentlich, um im geräumigen Kirchenschiff Regierungsversammlungen abzuhalten. Die Seitenkapellen wurden von vornehmen Familien des Ortes finanziert und als Grablegen genutzt. Der Künstler Guillem Seguer aus Montblanc erschuf im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts die Wandmalereien im Presbyterium.
Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut, um Regierungsversammlungen abzuhalten
Wir durchqueren das Castla Gate und halten uns direkt rechts, außen an der Stadtmauer um zur Kirche Francesco zu kommen.
Der Turm Castla Gate wird heute als private Wohnung genutztDie Kirche Francesco
Die Stadtmauer ist fast noch vollständig erhalten, auf die Stadtmauer kann man mit einer Führung klettern, der Eingang ist im Norden von außen.
Die Stadtmauer hat ungeheuer viele Türme und einige Tore
Am Plaza Major sind alle Gaststätten geöffnet und die Außenbestuhlungen belegt. Der Geräuschpegel ist enorm. Am Rathaus ist ein Transparent angebracht.
Katalonien ist momentan in einem politischen Kampf
Die Kirche „Maria la Major“ ist eine gotische Kirche, die auf einer romanischen Kirche aufgebaut wurde. 1333 wurde eine katalanische Regierungsversammlung darin abgehalten.
Der Eingang in die Kirche St. Maria
Eines der schönen Pflastermuster auf dem Kirchplatz von St. Maria
Wir nehmen den Durchgang St Christofol und spazieren zurück zum Wohnmobil.
Der Durchgang St. Christofól führt zur nächsten Gasse
Paratge Natural d’Interès Nacional de Poblet
Wir fahren auf der N 240 Richtung Lleida und über die TV 7001 und T 700 bis etwa Kilometer 6,5. Dort geht links ein Sträßchen zum Área recreativa de la Roca de l’Abella, dem wir etwa 500 m hinauf folgen. Von diesem Parkplatz wollen wir einige Wanderungen machen und somit auch übernachten.
Abzweig von der T700 in das Vall de Castellfollit
Área recreativa de la Roca de l’Abella GPS N 41.36307° E 1.06113° oder 41°21’47.1“ N 1°03’40.1“ E
Ich mache mich am Spätnachmittag noch auf eine kleine Wanderrunde.
So ein schöner Tagesausklang. Morgen machen wir die große Runde „Itinerario“ – die geologische Wanderung. Ich freue mich sehr drauf.
Du bist mit dem Wohnmobil unterwegs. Dann ist der WoMo-Reiseführer Ost-Spanien genau der richtige Begleiter für Dich. In meinen Empfehlungen erfährst Du mehr oder Du bestellst ihn hier.
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Ein sonniger Tag ist besonders gut für einen Stadtbesuch. Gerade Tarragona, mit direkter Meerlage und uraltem Flair, ist an einem warmen Frühlingstag ein Genuss. Viele römischen Ruinen und modernes Stadtleben sind homogen vereint. Leider nahmen wir das aufziehende Unwetter in den schmalen Gassen nicht wahr.
Wohnmobilparkplatz in Tarragona
Mit der Satelliteneinstellung der Navigation sah es ganz
leicht aus, einen Parkplatz für unseren Tagesausflug mit Wohnmobil in Tarragona
zu finden. Die Realität holt uns schnell ein und wir fahren durch enge Gassen
bis zum Hafen. Beim Wenden sehen wir in der Ferne einige Wohnmobile stehen und
steuern darauf zu. In der Passeig Marítim de Rafael de Casanova ist ein
öffentlicher und kostenloser Parkplatz
GPS
41°06’50.9″N 1°15’59.8″E oder
N 41.114150, E 1.266600
Wir haben einen stadtnahen Parkplatz gefundenUnterhalb des Parkplatzes führt eine Straße mit Unterführung zur Stadt
Unseren kleinen Stadtrundgang habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet.
Wir laufen am Strand entlang, an einer überdachten,
gesperrten Fußgängerbrücke vorbei. Auch hier, am Ende der Passeig Marítim de
Rafael de Casanova wäre Platz für Wohnmobile.
Unter dieser Brücke sind die Parkplätze für Wohnmobile hoch genug
Am Ende der Brücke laufen wir rechts die Straße hinauf, die
unter der Bahnlinie hindurchführt und gehen zwischen Bahnlinie und Häusern mit
schönem Blick auf das Mittelmeer weiter. Die Sonne scheint, es ist warm und wir
haben die Jacken im Wohnmobil gelassen. Endlich Frühling, endlich Kurzarmshirts
und Sonne auf der Haut. Unser Fußweg endet direkt vor dem Amphitheater und geht
in die Treppe über, die zum Park des Amphitheaters führt.
Tarragona Amphitheater
Mit Spielgeräten, Spazierwegen und Grünanlagen lädt der Park zum Verweilen ein. Eine Infotafel klärt uns über die Anlage auf. Der Park bezieht sich in seiner Gestaltung auf die Anlage des Amphitheaters. Die Grünanlage ist in elliptische Zonen unterteilt, die sich wie konzentrische Wellen vom Theater entfernen.
Pflanzen, die in der Römerzeit wuchsen, finden sich in den
Beeten wieder. Tafeln an den Beeten erklären, wie die Römer die Pflanzen
nutzten. Zum Beispiel früchtetragende Bäume, duftende Pflanzen, Wein und
kulinarische und gesundheitliche Kräuter. Andere Zonen erklären Religion und
den Umgang mit Toten im Römischen Reich.
Im unteren Park ist der Zugang zum Amphitheater, das im 2. Jahrhundert erbaut wurde. Der Eintritt ist frei, die Tribüne und die Arena dürfen allerdings nicht betreten werden. Die Öffnungszeiten entnimm bitte der aktuellen Website Tarragonas. Hier kannst Du auch einen Audioführer über das Amphitheater anhören.
Den oberen Zuschauern bot sich nicht nur Sicht auf das Geschehen in der Arena, sondern auch ein fantastischer Blick aufs Meer
Das Oval misst 109,5 x 86,5 Meter und bot bis zu 14.000
Menschen Platz. In Amphitheatern fanden Gladiatoren- und Raubtierkämpfe und
öffentliche Hinrichtungen statt. Bischof Fructuós und seine Diokonate Auguri
und Eulogi wurden im Jahr 259 bei lebendigem Leib verbrannt.
Die Bühne ist nur noch rudimentär zu erkennen
Bereits Anfang des 6. Jahrhunderts wurde auf einigen
Grundmauern des Theaters eine christliche Kirche, eine westgotische Basilika,
erbaut. Anfang des 12. Jahrhunderts, nach der Vertreibung der Mauren, wurde
eine neue, romanische, Kirche auf den Grundmauern der alten Kirche errichtet.
Sie ist 1154 erstmal als Kirche Santa Maria der Wunder urkundlich erwähnt.
Auch von der Kirche Heilige Maria der Wunder sind nur noch Ruinen übrig
Wir spazieren über die Kreuzung Richtung Stadt und ich frage mich, was sich in den hohen Mauern verbergen könnte? Schon gleich naht die Auflösung! Deutsche Schulklassen auf Studienreise stehen mit den ermahnenden Lehrern vor dem ehemaligen Zirkus. Wir schleichen uns vorbei und haben noch etwas Ruhe bei der Besichtigung.
Die beiden steinernen Gebäude sind Teile der ehemaligen römischen Wagenrennbahn
Im Jahr 70 unserer Zeitrechnung wollte der neue Kaiser
Vespasian seine Macht in der spanischen Provinz demonstrieren. Die römische
Stadt sollte die Anlage der üblichen römischen Städte bekommen. Große Plätze
und Freizeiteinrichtungen, die zum römischen Leben dazu gehörten. Teile der
Plätze und Verbindungstreppen werden heute noch genutzt. Der monumentalste
römische Zirkus außerhalb Roms, in dem Wagen- und Pferderennen stattfanden,
wurde auf zwei Terrassen erbaut. Oberirdisch ist vom Zirkus heute nicht mehr
viel erhalten.
Dieser Gang ist beinahe 2000 Jahre alt – ehrfürchtig erforschen wir die ober- und unterirdische Anlage der Wagenrennbahn
Unterirdisch bekommen wir einen faszinierenden Eindruck von der monumentalen Anlage. Pferde- und Pferdewagenrennen benötigen einiges an Platz. Im sogenannten Provinzforum, mit einer Länge von 325 Metern und einer Breite von 115 Meter, fanden 30.000 Zuschauer Platz. Die Anlage war sehr praktisch durchdacht, um einen effizienten Ablauf der Rennen zu gewährleisten. Das fiel mir besonders bei den „Pferdeboxen“ auf. Die Bauzeit hat nur etwa 15 Jahre gedauert. Wie wieviel Sklaven hier ihr Leben ließen? Andererseits sind die noch intakten Gebäudeteile bereits 2000 Jahre alt, auf den unterirdischen Gängen lastet seit 2000 Jahren Gewicht und heute das Gewicht der modernen mehrstöckigen Häuser! Ich bewundere die konstruktive Bauweise und die Statik der Römer.
Vom Gang weg gingen einzelne Pferdeställe. Von außen waren diese mit Heu zu versorgen, den Schacht kannst Du im Bild hinten erahnenEiner der unterirdischer Gänge der römischen Wagenrennbahn zieht sich 93 m weit unter die im 19. Jahrhundert erbauten Gebäude der heutigen, modernen Stadt
Bei den Wagenrennen traten zwei oder vier Pferderennwagen gegeneinander an. Das Spektakel war für die Besucher kostenlos und wurde von römischen Reichen gesponsort. Diese unterstützten auch die Rennmannschaften. Sehr viel anders als heute die Formel 1 war ein Wagenrennen damals vermutlich nicht organisiert. Es war ebenso laut, es stank auf andere Art und Weise, es war auch Feinstaub in der Luft und die Leute hatten ebenso wie heute riesigen Spaß, ihren favorisierten Teams zuzujubeln. Auch zum Zirkus kannst du auf der Tarragonaseite Informationen finden.
Die Ruinen sind heute Teil der Stadt, die neuen Häuser stehen auf den unterirdischen Gängen.Die Kathedrale liegt auf dem höchsten Hügel der Stadt
Wir biegen nach dem Zirkus das erste Gässchen rechts ab, gehen links und finden uns nach der nächsten Kreuzung in der Carrer Major, der Hauptstraße wieder. Gleich rechts ist die Tourist-Information, wie praktisch. Wir erhalten einen Stadtplan mit Informationen auf Deutsch. Der nette junge Mann kreist die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ein – davon haben wir schon zwei erkundet – und informiert uns sogar über Öffnungszeiten. Dass wir an unserm Tarragonatag ja nichts verpassen, gell!. Herzlichen Dank!
Die Tourist-Info ist in der Carrer Major, der Hauptstraße, die direkt zur Kathedrale führt
Wir spazieren auf den Platz „Plaça de Santiago Rossinyol“ von dem es in breiten Stufen zum
Vorplatz der Kathedrale weitergeht. Einige der Altstadthäuser am Platz sind mit
Arkaden versehen, was mich an Meran oder Salzburg erinnert.
Unterhalb der Treppe zur Kathedrale sind Altstadthäuser mit Arkaden versehen, unter denen früher Marktstände vor Regen geschützt wurden
Die Treppe hinauf ist gleich links ein wunderschönes Café,
das Café Sha. Die Sonne scheint auf den Außenbereich, ein Geiger im
Eingangsportal der Kathedrale spielt schöne Musik – der richtige Platz, um die
Seele baumeln zu lassen.
Vor der Kathedralentreppe genießen wir die Sonne und einen KaffeeAber auch bei Regenwetter ließe es sich im Café Sha aushalten, so liebevoll, wie es gestaltet ist
Wir entschließen uns, die Kathedrale und das Klostergelände nur zu umrunden. Das liegt nur am endlich schönen Wetter und nicht am Eintritt, der erhoben wird. Das Eingangsportal ist sehr beeindruckend und ich entdecke noch eine wunderschöne Steinmetzarbeit neben der Pforte.
Das Eingangsportal ist ungeheuer mächtig. Heiligenfiguren ziehen sich auf einer Balustrade von der Innenpforte um die PortaleckeIn der wundervollen Steinmetzarbeit rechts des Kathedraleneingangs sind biblische Jesusszenen festgehalten
Die Runde um Kathedrale und Kloster bringt uns zu den Resten
der Stadtmauer, die heute in einige Häuser integriert ist. Eine Ecke entzückt
mich sehr, weil sie so liebevoll harmonisch für diese Stelle gestaltet ist.
Wer aufmerksam spaziert, kann sich an solchen wunderschönen Ecken erfreuen
Wenig später treten wir kurz aus der Stadtmauer, um das
Portal Roser zu betrachten.
Auch das Eingangstor “Roser“ in die von Römern erbaute Stadtmauer ist mit einer Erklärungstafel versehen
Wir spazieren am Maqueta de Tàrraco vorbei und schauen kurz hinein. Im Maßstab 1:500 haben fleißige Hände die römische Stadt im 2. Jahrhundert nachgebaut. Auch das Aquädukt, mit dem die Stadt mit Wasser versorgt wurde. Mir fällt auf, dass die heutige Altstadt um die Kathedrale rund um die ehemalige römische Tempelanlage erbaut wurde. Bei den Römern war das ein eher freier Platz. Die alte römische Stadt wurde hingegen von den nachfolgenden Stadtplanungen nicht für den Stadtneubau genutzt. Aber wahrscheinlich als Steinbruch.
Uns zieht es nun in die modernere Zeit. Vor allem wollen wir heute in der Markthalle Mittagspause machen. Wir spazieren bergab bis zur Rambla Nova, der Prachtstraße und Einkaufsmeile Tarragonas. Heute ist hier außerdem Flohmarkt – gut, dass wir im Wohnmobil keinen Mitnehmeplatz haben!
Flohmarktstände sind in der Rambla Nova aufgebaut
In jeder spanischen Stadt gibt es einen überdachten zentralen Markt. Meist eine wunderschöne Halle. Hier in Tarragona ist es nicht anders. Der Hauptmarkt, der Mercado Central wurde ab 1915 von Josep M. Pujol im Stil Moderne erbaut. Wir treten ein und schwelgen, genießen und kaufen für die nächsten Tage regional ein.
Der Zentrale Markt in Tarragona hat im oberen Teil Marktgeschehen und im Keller einen SupermarktIm Jugendstilgebäude des zentralen Marktes ist noch wenig los
Als wir aus dem Marktgebäude wieder herauskommen überwiegen dunkle Wolken am Himmel und es hat merklich abgekühlt. Gut, dass ich ein dünnes Pulloverchen in meiner Umhängetasche habe. So eilen wir am Fòrum Local romà vorbei, dass sowieso geschlossen hat und wenden uns wieder zur Rambla Nova.
Leider ist die Ausgrabungsstätte geschlossen, aber einige Säulen und Gebäudereste der alten römischen Stadt sind durch den Zaun zu sehen
Auf unserer Todo Liste steht nur noch der Balcó del
Mediterrani. Kurz bevor wir den Aussichtspunkt erreichen, entdecke ich das
moderne Theater Tarragonas. Es ist geschmackvoll eingepasst.
Auch die heutigen Tarragoner suchen Freizeitzerstreuung. Das Theater der Stadt ist einer moderner Bau zwischen zwei Altstadthäusern
Auf dem Balcó del Mediterrani pfeift ein kalter Wind, es hat
mindestens um 10 ° gegenüber dem Vormittag abgekühlt. Wir genießen einen kurzen
Blick zum Hafen und entdecken unser Wohnmobil auf seinem Parkplatz.
Der Balcó del Mediterrani ist ein Aussichtspunkt in Tarragona. Rechts liegt der Bahnhof und der Hafen Vom Balcó del Mediterrani aus können wir sogar bis zum Wohnmobil schauen
Wir spazieren nun von oben kommend durch den Park des Amphitheaters, mit schönem Blick auf den Strand der Wunder, den Badestrand Tarragonas. Kurz vor einem Regenschutt erreichen wir unser Daheim und sind froh über die Wärme, die es nach der Sonneneinstrahlung des Vormittags für uns vorhält.
Ich bin mir sicher, dass ich nach Tarragona wiederkommen werde, um weitere Schönheiten dieser alten Stadt mit geballter Geschichte zu entdecken. Auch in Tarragona ist mir aufgefallen, dass die Stadt ungeheuer barrierefrei gestaltet ist. Überall Rampen, Aufzüge und ebene Platten im Straßenpflaster. Wenn Du Lust hast, ein wenig auf Stöbertour in der Stadt zu gehen, die Website Tarragonas bietet Dir die Möglichkeit.
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Das Ebrodelta ist mit seinen Brachwasserflächen ein wichtiger Überwinterungsplatz für Zugvögel und ein idealer Brutplatz für heimische Vögel. Um die Vögel nicht zu stören, sind an vielen Stellen vorbildlich angelegte Aussichtsplattformen aufgebaut. Weniger vogelkundige Besucher können anhand lehrreicher Tafeln das Geschehen einordnen.
Vogelbeobachtung im Ebrodelta
Am Morgen verlassen wir unseren Übernachtungsplatz und
fahren mit dem Wohnmobil am Strand entlang, der hier von vielen Fahrzeugen
festgefahren ist.
Das Ebrodelta mit seinen Brachwasserflächen ist ein
wichtiger Überwinterungsplatz für Zugvögel und eine interessante Stelle für
Beobachtungen von Ornithologen. Verschiedene Aussichtsplatzformen sind
aufgebaut und vorbildlich angelegt. Wir halten am Mirador de la Tanara, leider
sind keine Vögel für uns zu erkennen.
Das Gebäude des Vogelbeobachtungsstandes La Tanara
Ein wenig später haben wir Glück und können einige Tiere
beobachten. Erklärungstafeln geben einen Überblick über die Landschaft, die
Lebensweise der früheren Bevölkerung und über die Vögel mit dem hauptsächlichen
Vorkommen.
Eine Erklärungstafel am Aussichtspunkt Mirador La Tancada Die Parkplätze an den Beobachtungsposten sind schön angelegtFlamingos sind heute die hauptsächlichen Akteure – leider nicht so schön rosa, wie in der CamargueEin Silberreiher spaziert durch eine LaguneDer Flamingo findet im Brackwasser Nahrung
Wohnmobilstellplatz in Riumar
Im Internet haben wir einen Stellplatz in Riumar gefunden, auf dem wir übernachten wollen. Die Beschreibung ist sehr wohlwollend. Der Stellplatz beim Restaurant Tamariu in Riumar ist ohne Ver- und Entsorgung, die Sanitäranlagen verdienen den Namen nicht. Da wir aber gerne einen ausgiebigen Strandspaziergang bis in den Abend hinein machen wollen, arrangieren wir uns mit dem versifften Platz und dem hohen Preis dafür. Zusammengefasste Beschreibung
GPS:
N 40.73164° E 0.83100° oder
40°43’53.9“N 0°49’51.6“E
Keine Ver- und Entsorgung, aber 10 € ohne StromAm Holzhaufen vorbei geht es zu den SanitäranlagenZu den Sanitäranlagen geht’s an diesem Gerümpel vorbeiKaputt oder dreckig – das sind die Alternativen der SanitäranlagenWir stehen am Holzhaufen links
Vom Wind lassen wir uns den Kopf freiblasen und genießen die
Schönheit der Natur.
Der Wind zerreißt die Wolken am Himmel über dem MeerIn Richtung Berge ist eher ein Schildkrötenpanzer am HimmelAuf einer Sandbank sind Wasservögel auf der FuttersucheWelcher Fisch das wohl war?Für einen Delphin ist der Kopf zu dick, irgendein kleiner Hai?Jetzt finden wir mal eine Flaschenpost und dann ist keine Schatzkarte darin, wie schade!
Uns fällt auf, das überall am Strand jede Menge Müll herumliegt. Kanister mit Totenkopfaufdrucken, Plastikreste von allem Möglichen und jede Menge geschredderte Bambushütten oder Bambustrennwände. Der Sturm bringt den Müll übers Meer, eine Sisyphusaufgabe den Strand immer wieder zu reinigen.
Entsorgung Grauwasser in Deltebre
Auf der Weiterfahrt wollen wir in Deltebre an der Brücke nach St. Jaume unser Grauwasser entsorgen. Leider ist das nur ein Stellplatz direkt am Ebro ohne Ver- und Entsorgung. GPS: N 40.71440° E 0.71554° oder 40°42’51.8“ N 0°42’55.9“
Bei der Weiterfahrt in Richtung Tarragona entdecken wir noch
Hinweisschilder auf Wohnmobilentsorgung in Deltebre. Als wie den
Entsorgungsplatz bei der Landwirtschaftlichen Genossenschaft finden, sind die
Schächte zubetoniert. Schade! Da sind die Gemeinden im Hinterland besser auf
Wohnmobilisten eingestellt.
Golfclub Costa Daurada
Unsere Freunde haben uns vom Golfclub Costa Daurada in El Cattlar erzählt. Sie hatten dort eine Monatsmitgliedschaft für zwei Personen für 320 €. Wohnmobillisten können im Überlaufparkplatz hinter dem eigentlichen Parkplatz stehen. Strom, Ver- und Entsorgung gibt es keine. Dafür muss man in den Ort El Catllar fahren. Duschen und Toiletten im Golfclub zu nutzen ist natürlich möglich. Es gibt auch ein kleines Restaurant im Golfclub. Hier wollen wir für zwei Tage bleiben und unseren Golfschlägern ein wenig Tageslicht gönnen.
Golfclub Costa Daurada, El Catllar Km 2,7, Ctra. Catllar, 43007 Tarragona GPS: N41.154372 E1.323632 41°09’15.7”N °19’25.1”E
Wir bezahlen für das Greenfee nach 14.30 Uhr pro Person 30 €
für 18 Loch. Der Platz ist wunderschön in die abfallende waldige Landschaft
integriert. Es geht bergab und bergauf, ein wenig Kondition ist notwendig,
gerade wenn man läuft und nicht mit dem Cart fährt. Die Greens sind auch sehr
wellig angelegt und ziemlich schnell. Gerade wenn man etwas oben auf das Grün
spielt und nach unten ins Loch putten möchte, ist es sehr spannend. Ich mag das
gerne, denn das Berechnen der Laufbahn des Balls macht mir Spaß. Meistens läuft
der Ball dann doch anders, als berechnet, so ist halt Golf.
Auf dem Gelände steht auch ein Gebäude, das maurisch anmutet, leider wird es nicht genutzt und verfällt
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Die Stadt Morella hat eine völlig intakte Stadtmauer mit einem imposanten Tor. Die Stadt ist mit drei Seiten um den hohen Festungsberg angelegt. In den engen Gassen des Städtchens fühlen sich heute noch über 2.000 Bewohner und deren Besucher wohl. Ein Panoramaweg umgibt den Festungsberg im Norden.
Am Morgen radeln wir zum Aquädukt im Westen der Stadtmauer.
Es wurde im Jahr 1318 errichtet und versorgte die in Terrassen angelegten
Felder rund um die Stadt mit Wasser. Von dieser Stelle blickt man zu den
Felsen, an der die erste Stadt Morella gelegen hat, bevor sie an diesen Berg
umgesiedelt wurde. Hinter dieser Morella Primera liegen die Höhlenmalereien von
Morella la Vella.
Unterhalb des Aquädukts ist rechts eine Eremitenkirche angesiedeltDurch das Aquädukt ist der Felsen zu sehen, um den die erste Stadt Morella lagDas mächtige Stadttor in der Stadtmauer durch einen Bogen des Aquädukts
Wir fahren zum mächtigen Tor der Stadtmauer und orientieren
uns auf dem Stadtplan, der neben einer öffentlichen Toilette angebracht ist.
Vor dem großen Stadttor ist der Stadtplan von Morella auf einer Schautafel
Meine Brille ist am Nasenbügel kaputt und eine nette Einwohnerin der 2.000 Einwohner Stadt möchte uns zum Optikerladen bringen. Auf einer breiten Promenade spazieren wir mit spektakulären Aussichten im Norden um die Stadt. Links der Promenade zieht sich Wald zur Festung hinauf. Unterhalb der Promenade, beinahe beim westlichen Eingangstor sind die Schulen und Kindergärten der Stadt in den Berghang eingefügt.
Morella von Norden. Links das Stadttor und rechts in den Berg eingefügt die Schulen von Morella
Durch das westliche Doppeltor Tor gelangen wir in die
Altstadt.
Von der Nordpromenade kommt man durch das doppelte westliche Stadttor in die Stadt
Eine Sonnenuhr auf dem Platz hinter dem Tor ist modern
gestaltet.
Die Sonnenuhr ist ein modernes Kunstwerk
Wir passieren ein mächtiges Tor in einer Hausmauer und
können einen Blick hinter das Tor erhaschen.
Trotzdem das Tor offen ist, bleibt das Innere im Schatten verborgenDieser Vorraum verbirgt sich hinter dem hölzernen Eingangstor
Unsere nette Führerin bringt uns zum Optiker. In wenigen
Minuten ist mein Brillenproblem für zwei Euro behoben.
Die nette Optikerin hat mein Brillenproblem beseitigt. Der Laden liegt an der Plaza in der Nähe des westlichen, kleinen Stadttores
Ein Platz mit Bistro, öffentlicher Toilette und Spielplatz
ist neu angelegt. Die Toilette ist mit einem Hinweisschild versehen.
Es gibt anscheinend Erklärungsbedarf
Wir schlendern auf der unteren Straße durch die Stadt. Unsere Eindrücke nun als Bilderfolge:
Die Straßenecken sind spannend angelegtDer Blick nach oben offenbart die schönen Schnitzereien der DachtraufenDie Betrachtung aller schön geschnitzten Haustüren alleine würde einen Stadtrundgang in Morella lohnenAuch in den Laubengängen lohnt sich der Blick nach obenEine typische Altstadtgasse in Morella. Arkaden überdachen die Gehwege und Eingänge in die GeschäfteDie Ponchos nennen sich Manzas Morellanas – mich erinnern sie an südamerikanische PonchosMorella lag ehemals im Meer – vor vielen Millionen Jahren. Die Fossilienfunde machen das deutlichOb bei den Preisen die Fossilien echt sind?Alte und neue Häuser ergänzen sich sehr gutDer Eingang in den Kräuterladen in MorellaWie das Möbelgeschäft inmitten der engen Gassen an seine Waren kommt?Die Verbindungen zwischen den Gassen sind steile Treppen, hier die Traversia MesonWieder lohnt der Blick wegen der Traufverzierung nach oben. Und ich entdecke die kleine rotgestrichene Kirche inmitten der Häuserzeile
Im Rathaus entdecken wir einige Figuren, die beim Fest
„Corpus Christi“ in der Prozession getragen werden. In Valencia haben wir
solche Figuren schon im Museum „Museo del Corpus“ gesehen. Die Figuren stehen
auf Holzgestellen. Bei der Prozession schlüpfen Männer unter die Kleidung der
Puppen und tragen diese mithilfe der Holzgestelle auf ihren Schultern. Die
Schilder informieren uns, dass die Figuren hier in Morella zwischen 47 und 62
kg wiegen. Eine körperliche Herausforderung für die Träger.
Die Figuren für die Prozession beim Fest „Corpus Christi“ sind im Eingangsbereich des Rathauses ausgestellt
Beinahe am Stadttor angekommen entdecken wir in einer
Bäckerei noch eine weitere Spezialität der Stadt.
In dieser Bäckerei gibt es Spezialitäten aus MorellaDie gebackene Spezialität – Baiser mit Haselnüssen – nennt sich Hechas con Horno de Leña
Wir kaufen die Spezialität und sind am mächtigen Stadttor
angekommen.
Von der Bäckerei präsentiert sich das Stadttor auch sehr mächtig
Wir radeln zurück zum Wohnmobilstellplatz und machen noch einen Ausflug nach Morella la Vella zu den Höhlenmalereien. Der Weg dorthin ist nicht asphaltiert und wir sind mal wieder froh über unser nur 3,5 t leichtes und unter 6 m langes Wohnmobil.
Weidegitter unterbrechen die Gravelroad nach Morella La VellaDer Pfeil zeigt den Weg nach Morella la VellaVom Parkplatz ist die Anlage Morella La Vella zu sehenÜber die Stahlgitterkonstruktion an den oberen Felsen gelangt man eventuell in die Höhlen?
Die GPS-Koordinaten der Anlage Morella La Vella:
N 40.62325° W 0.09248° oder
40°37’23.7“N 0°05’32.9“W
Leider sind wir außerhalb der Saison da und die Anlage
geschlossen. Da die Touristinformation am Montag ebenfalls geschlossen hatte,
konnten wir das nicht erfragen. Die Fahrt hat sich trotzdem gelohnt, allein
wegen der Aussicht zurück nach Morella von Norden aus.
Fahrt über die Weinregion Do Terra Alta
Bernhard hat die Weiterreise über die Weinregion „Do Terra
Alta“ zum Ebrodelta geplant. Wir fahren auf der N 232 nach Norden. Am höchsten
Punkt, dem Puerte Torre Miro auf 1.204 m, meine ich, die schneebedeckten
Pyrenäen zu erkennen.
Bergab ist die Gegend wie auch bergauf von Viehzucht geprägt, einige Wursträuchereien zeugen davon ebenso wie die Verkehrsschilder mit Warnungen vor Weidevieh. Wir biegen auf die A 1414 und fahren über Valderrobres weiter nach Nordosten. In der Nähe von Horta de St. Joan finden wir eine Bodega, die leider am Montag Ruhetag hat. Nun folgen wir der T 334 und fahren an wunderschönen Gebirgsketten vorbei. Laut Landkarte ist das die Sierra de l’Espina mit beeindruckenden Felsen.
Blühende Landschaften mit felsigen Gipfeln, so wie ich es mag. Die Berge der Sierra de l’Espina von WestenSieht nach „Big Wall“ aus – Berge der Sierra de l’Espina
In Bot führt die Hauptstraße an der Winzergenossenschaft
vorbei. Wir dagegen halten an, denn wir wollen unseren Weinvorrat auffüllen.
Eine schöne Fliesenarbeit ist die Werbetafel der Winzergenossenschaft JosepDas Wohnmobil der Bloggerin parkt vor der Winzergenossenschaft in Bot
In der Winzergenossenschaft wird nicht nur Wein verkauft,
sondern die Weinbauern haben alle außerdem Olivenbäume. Eine eigene Mühle der
Genossenschaft presst das Öl heraus. So werden die Oliven und Olivenöl ebenso
angeboten. Wir decken uns mit den leckeren regionalen Köstlichkeiten ein. Der
tägliche Tafelwein kann auch in Kanister abgefüllt werden, wir kaufen den Wein
aber lieber in kleineren Mengen in Flaschen.
Es werden überwiegend Produkte der Winzergenossenschaft angebotenDie Theke ist die WeinprobiereckeStatt in Flaschen, könnten wir den Wein auch in Kanistern mitnehmen
Über Gandesa biegen wir nach Südosten ab und folgen erst der
C 43 bis zum Ebro, dann der C 12 bis Amposta am Beginn des Ebrodeltas. Unterwegs
haben wir einen schönen Blick auf die andere Seite der Sierra de l’Espina.
Von Osten präsentiert sich die Sierra de l’Espina in anderer Blickweise
Wir wollen auf den Campingplatz in Eucaliptus im Südosten
des Ebrodeltas und folgen der TV 3405 bis zum Ziel. Der Platz hat leider
geschlossen und so stellen wir uns direkt unter das Verbotsschild 21-9 Uhr für
Campingfahrzeuge, zu den etwa 20 anderen Wohnmobilisten. Außerhalb der Saison
scheint das erlaubt zu sein.
Stellplatz in Sichtweite des geschlossenen Campingplatzes GPS: N 40.65588° E 0.78203° oder 40°39’21.2“N 0°46’55.3“E
Du bist mit dem Wohnmobil unterwegs. Dann ist der WoMo-Reiseführer Ost-Spanien genau der richtige Begleiter für Dich. In meinen Empfehlungen erfährst Du mehr oder Du bestellst ihn hier.
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Wir reisen durch die Region Alt Maestrat, nordöstlich von Valencia. Mittelalterliche Städte, in denen die Zeit stehengeblieben scheint, liegen auf unserem Weg. In Culla ist uns das Glück besonders hold. Genau an unserem Besuchssonntag findet das Festival des Schwarzen Trüffel statt, der reichlich in dieser Region Spaniens wächst.
Fahrt von Onda nach Culla
Am Sonntag fahren wir von Onda auf der CV 191 Richtung
Ribesalbes. Es geht durch blühende Mandelhaine in der Ebene dahin.
Rosa Wolken bedecken die Landschaft – blühende MandelbäumeBei Ribesalbes passieren wir einen Stausee
Wir passieren den Stausee und folgen der Straße CV 188 nach
Alcora. In der Gegend werden viele Fliesen gefertigt, es gibt etliche Fabriken
und somit Arbeitsplätze für die Bevölkerung. In Alcora halten wir uns Richtung
Cortes und Llucena und nach circa 4 km auf der CV 165 Richtung Azeneta des
Maestrat und folgen dem kurvigen Verlauf des Bergsträßchens.
Diese Schlucht passieren wir hinter Costur
Einige Motorradfahrer sind unterwegs, weniger Fahrradfahrer als
gestern. Wir fahren auf der CV 165/CV 171 durch Atzeneta und folgen wieder der
CV 165 Richtung La Torre de en Bescora durch Mandel- und Olivenhaine.
Die Stadt Atzeneta del Maestrat passieren wir nurDie Mandelbäume blühen mit dem Ginster um die WetteUnser Blick schweift nach Benafigos und einem Gebirgszug dahinter
Wir biegen auf die CV 166 Richtung Culla ab, mit dem Schild
„Parc miner el Maestrat“.
Culla
Ansicht der Stadt Culla von unserem Parkplatz
Unseren Stadtrundgang von unseren Parkplatz habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet.
In Culla ist viel los, es sind an diesem dritten Wochenende im Februar 2020 die Tage des schwarzen Trüffel. Die Region Alt Maestrat ist für ihren schwarzen Trüffel bei den Kennern berühmt. Eigentlich wollten wir nur die historische Altstadt mit der Festungsanlage besichtigen. So aber kommen wir in den Genuss, Trüffelhunden beim Suchwettbewerb zuzuschauen und einige regionale Köstlichkeiten zu probieren.
Galerie
Regionale Spezialitäten werden beim Markt des Schwarzen Trüffels angebotenSchwarzer Trüffel ist eine Spezialität der Region Alt Maestrat. Die Trüffel unter den Glashauben kosten 37 € (links) und 25 € (rechts)Schwarzer Trüffel – die Messe am 3. Februarwochenende zeigt und verkauft schöne ExemplareIn den Parzellen müssen Trüffelhunde die versteckten Trüffel suchen. Leider sind die zwei Suchhunde beinahe von den vielen Menschen verdeckt
Die gesamte Gegend des „El Maestrat“ gehörte geschichtlich zu den Tempelrittern, die Festungen auf den Berggipfeln im Rund zeugen davon.
Wir durchstreifen die Stadt bei einem Spaziergang. Überall
im Ort gibt es Hinweistafeln zur Geschichte und Stadtpläne, die auf die
Besonderheiten der Stadt hinweisen.
Mit den Erläuterungen des Stadtplans lässt sich Culla gut entdeckenErklärungstafeln an interessanten Stellen informieren Besucher über die Geschichte der Stadt Culla
Wir durchstreifen die Stadt und mit ihren kleinen Gässchen
und verwunschenen Winkeln.
Eine der typischen gepflasterten Altstadtgassen in CullaDurchgangstreppen ermöglichen den kurzen Zugang zur oberen GasseDer Altar in der Kirche in CullaDie Kirchenkuppel in Culla ist mit Heiligenfiguren bemaltEin Blick nach oben lohnt in spanischen Städten fast immer. Die Dachtraufen sind so oft sehr kunstvoll gestaltetDer gotischer Torbogen ist eines der ältesten erhaltenen Gebäudeteile CullasDie Pflasterer in früherer Zeit haben sich für die Plaza ein schönes Muster ausgedachtDie Regenrinne erinnert an ihrem Ende an einen dreiköpfigen Drachen
Wir steigen hinauf zu den Resten der Festung. Die Dächer der
Stadt breiten sich unter uns aus. Der Blick schweift weit über das Land. Weit
im Norden liegt Ares del Maestrat, das Städtchen wollen wir später am Tag
erkunden.
Vom Burgberg ist die verschachtelte Anlage der Stadt gut zu erkennenVom Burgberg in Culla können wir den Burgberg von Ares de Maestrat bereits sehenTrotz Trüffelmesse haben wir unterhalb der Stadt Culla einen Parkplatz für unser Wohnmobil gefunden
Fahrt von Culla nach Ares del Maestrat
Von Culla folgen wir der Straße CV 166 weiter und halten im
mittlerweile recht unbewohnten Ort „La Font d´en Segures“. viele Hotels,
Appartementhäuser und selbst die Therme sind geschlossen. Wir finden die
Ursache nicht heraus. Nur einen Kilometer später passieren wir Benassal und
folgen der Straße tief hinab in die Ebene. Dort folgen wir links der CV 15, nun
wieder steil hinauf, durch dicht blühenden Ginster nach Ares del Maestrat.
Die Straße wird von blühendem Ginster gesäumt
Ares del Maestrat
Der Festungsberg ragt über die an den Berg geschmiegte Stadt Ares hinausSogar an die Felsen sind einige Häuser angebaut
Auch hier spazieren wir durch die Stadt mit Aufzeichnung in Komoot und hinauf zur Festungsanlage. Hier sind nur mehr zwei Mauerreste der alten Festung übrig.
Hier geht’s zur Burg in Ares el MaestratDie Kirchentür von Ares de MaestratIn den meisten Altstädten sind die Haustüren so oder ähnlich abgesichert. Wir wissen nicht warum?Die Stadt verdankt König Jaume I viel – ein wunderschönes modernes DenkmalDas Museum liegt unter den Resten der Burganlage und hat leider geschlossenDie Eisentreppe wirkt sehr martialisch und führt über die erste Stufe des FestungsbergesViel ist von der Festung in Ares de Maestrat nicht übrigBlick zurück nach Culla. Die kurvige Straße ist rechts im Bild zu erkennen
Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt, die Berghänge
sind überall terrassiert. Aber jetzt im Februar ist es sehr trocken, die Bäche
und kleinen Flüsse führen kein Wasser. Auf einer Tafel werden die Bewässerungsanlagen
der früheren Zeit dargestellt, die heutzutage außer Betrieb sind. Die wunderschöne
Landschaft liegt auf immerhin über 1.100 Höhenmetern.
Wir entschließen uns, weiter nach Morella zu fahren. Kurz
folgen wir der CV 15 Richtung Villafranca und dann der CV 12 nach Morella.
Viehzucht prägt die Hochebene, vereinzelt sehen wir Kühe mit Glöckchen und
einmal sogar Schafe. Aber auch hier herrscht eine enorme Trockenheit, obwohl
wir an manchen Stellen Schneereste sehen. Sicherlich sollte jetzt im Februar
noch viel Schnee liegen, der später die Bäche füllt. Wir treffen auf die N 232,
der wir nach links Richtung Morella folgen, mit spektakulären Ausblicken auf
die mittelalterliche Stadt. Die Stadtmauer ist noch komplett erhalten, oben auf
dem Berg thront wieder eine Festung.
Morella
Die mittelalterlich anmutende Stadt Morella. Die Stadtmauer ist völlig intakt und neue Häuser befinden sich darinDie Windräder im Hintergrund verweisen auf die Neuzeit der mittelalterlichen Stadt MorellaAbendstimmung mit der Stadt und dem Aquädukt
Direkt gegenüber der Altstadt, rechts der N 232 ist der
Wohnmobilstellplatz ausgeschildert. Wir finden einen Platz an einem blühenden
Mandelbäumchen. Gegenüber die Altstadt, rechts davon das Aquädukt von 1318, das
für die Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen zuständig war.
Wir genießen die Aussicht auf die Altstadt mit einem spanischen Bier
Kostenloser, sehr schön angelegter fast ebener Platz mit
Kies und Grasbelag. Ent- und Versorgung vorhanden, ohne Kosten.
GPS: N 40.62325° W 0.09248° oder 40°37’23.7“N 0°05’32.9“W
Vom Stadttor aus präsentiert sich der Wohnmobilstellplatz auf einem gegenüberliegenden HügelDer kostenlose Wohnmobilstellplatz in Morella ist wunderschön angelegtDie Stellfläche des Entsorgungsplatzes ist leider etwas zu schmal gestaltet, wenn wir vorschriftsmäßig stehen, fließt unser Grauwasser leider nicht ab
Morgen werden wir uns das Städtchen anschauen – heute ist erst mal relaxen angesagt!
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Onda ist als die Stadt mit der „Burg der 300 Türme“ bekannt. Dies verdankt sie der gut erhaltenen Festung, die sich über die Stadt erhebt. Bereits 1967 ist die Altstadt von Onda als kulturhistorisches Denkmalensemble und Kulturgut erklärt worden. Diese Attribute locken uns zu einem Besuch.
Morgenstimmung am Meer
Ein schöner Sonnenaufgang bietet sich uns von unserem Stellplatz. Wir betrachten die Sonne, bis sie richtig am Horizont steht und machen uns zur Abreise fertig.
Die Sonne schiebt sich aus dem Meer – unser Stellplatz bietet uns eine wunderbare AussichtKaum ist die Sonne über dem Horizont, taucht sie die Schiffe in rosa Licht
Anreise von Valencia nach Onda
Wir wollen heute ins Inland nach Onda zur mittelalterlichen
Burganlage. Um Valencia fahren wir links herum über die V 30 bis zur Ausfahrt
321. Hier nehmen wir die CV 310 Richtung Bétera. Vorbildliche Fahrradstraßen
laufen parallel zur Autostraße – und auf den Radwegen ist richtig viel los. In
Bétera biegen wir auf die CV 333 Richtung Segobre und Olocau. Die
landschaftlich schöne Straße wird von Fahrradfahrern stark genutzt, die nun
keinen eigenen Fahrradweg mehr haben. Die Hinweise für die Autofahrer sind
eindeutig, nehmt Rücksicht.
Die Kondensstreifen am Himmel ergänzen die Schönheit der Landschaft mit geometrischen MusternBlick zur Stadt Marines el Viejo an der CV 25
Wir schrauben uns mit vielen Serpentinen immer weiter den
Berg hinauf auf die Sierra Calderona. Kurz vor dem Ort Olocau heißt die Straße
nun CV 25 und wir erreichen die Passhöhe „Porte del Chirivilla“ auf 711 hm.
Vom Pass Chirivilla auf 711 m Höhe geht der Blick zurück nach SüdenIn Richtung Norden fahren wir weiterIm blühenden Rosmarin summen die Bienen. Wir nehmen einen Zweig für unser Mittagessen mitNun geht es vom Pass Chirivilla hinab zum Städtchen Altura
Bergab geht es noch kurviger als vorher weiter, das Display
des Navigationsgerätes ist überwiegend orange mit dem Streckenverlauf.
Diese Kurven liegen bergab noch vor uns
Die Gegend ist ungeheuer trocken und karg, bietet uns aber
immer wieder wunderbare Ausblicke.
Ständig neue Ausblicke in die Berglandschaft
Kurz danach durchfahren wir eine ehemaliges Waldbrandgebiet
bevor wir hinab nach Altura fahren. Nun lassen wir immer wieder Fahrradfahrer
passieren, die bergab schneller sind als wir.
Der Ginster blüht wieder im ehemaligen Waldbrandgebiet
In Altura fahren wir auf die A 23 Richtung Segorbe und bei der Ausfahrt 24, fahren wir wieder ab nach Soneja und auf der CV 230 nach Azuebar, mit dem Schild „Nationalpark Sierra d`Espòdan“. 3 km nach Azuebar folgen wir rechts der CV 219 nach Chóvar und Eslida, wieder ein wunderbar kurviges Sträßchen.
Eine Festung auf einem Berg, die Stadt liegt unterhalb im Tal
Über diese Passsträßchen fahren vermutlich die verschiedenen
spanischen Radrennen. Auf dem Asphalt sind immer wieder Mutmachsprüche für die
Rennfahrer aufgepinselt.
Mittagspause Nähe Coll oder Port Eslida
Wir finden ein wunderbares ebenes Plätzchen für unsere
Mittagspause. Der Platz wird bei Fahrradrennen sicherlich von Zuschauern
genutzt, denn die Serpentinenstraße ist in beide Richtungen gut einsehbar.
Mittagspausenplatz GPS N 39.86178° W 0.32091° oder 39°51’42.4“N 0°19’15.3“W
Unser Rastplatz wird sicherlich von Fans bei Fahrradrennen genutzt. Wir können viele Radfahrer bergab fahren sehenBeim Mittagessen können wir die Radfahrer bergab in den Serpentinen beobachten
Eine andere Möglichkeit zur Rast ist einige Kilometer später
der Coll oder Port Eslida auf 620 m Höhe.
Bergab nach dem Port Eslida macht die Straße einen richtigen Kreis, der durch einen Tunnel möglich wird. So eine Streckenführung kenne ich bisher nur von der Zugfahrt von Tirano auf über den Bernina bei der Interrailtour mit meiner Tochter.
Ein Tunnel ermöglicht der Straße, diesen Kreis zu machen
Im Dorf Eslinda fahren wir links auf die CV 223 nach Onda.
Wir beenden unsere Wohnmobilwanderung auf dem
Calle Fanzara, Onda, Spanien GPS N 39.96824° W 0.27158° oder 39°58’05.7“N 0°16’17.7“W
Neu angelegt, kostenlos mit etwa 16 Plätzen, Ver- und
Entsorgung, ohne Strom
Der Wohnmobilstellplatz in Onda in der Calle FanzaraDie Ver- und Entsorgungsstelle des Wohnmobilstellplatzes Onda ist neu angelegt
Stadtspaziergang Onda
Wir spazieren zur „Burg der 300 Türme“ durch die Altstadt mit engen Straßen.
Zum ersten Mal finden wir eine deutsche Erklärungstafel auf unserer ReiseGrundriss der Burg mit maurischer Festung an höchster StelleDie Sehenswürdigkeiten der Altstadt sind nummeriert
Die Anlage wird durch Tafeln sehr gut erklärt. Wir bekommen
am Eingang den Hinweis, dass man für uns gerne im Museum auf dem Burgberg die
Multivisionsshow in englischer Sprache abspielen würde. Einen Flyer erhalten
wir sogar erstmals bei unserer Spanienreise in deutscher Sprache.
Die Festungstürme sind zum Teil noch gut erhalten
Die Burg wurde während der Herrschaftszeit der Mauren im 10.
und 11. Jahrhundert erbaut und hatte auf dem höchsten Punkt den maurischen
Palast Alcazaba. Der Offizier des Sultans nutzte ihn vorwiegend für das
Protokoll, also Empfänge von Gesandtschaften und zum Regieren.
Die maurische Festung Alcazaba ist auf dieser Schautafel erklärtDie Erklärungen der Nummern sind in Englisch Mit viel Fantasie ist die maurische Anlage der Burg zu erkennen
Vom Burgberg aus haben wir einen guten Blick auf die
Altstadt.
Die Kirche Mariä Himmelfahrt hat zwei sechseckig-runde Kuppeln, die mit ihren blauen Ziegeldächern typisch für die Gegend sind
Nach so viel Gelehrsamkeit spazieren wir durch die Altstadt.
Typische Altstadtgasse und immer kleine Balkone vor den FensternDie meisten Balkone sind auf der Unterseite mit hübschen Motiven gefliestDer San Cristóbal Platz ist neu gestaltet. Die Häuserlücke im Hintergrund wird durch Stahlträger gestütztAn manchen Häusern in Ondas Altstadt sind Heiligenfiguren aus Fliesen angebracht
Auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz passieren wir den Plaza Sancho. Wir sind beeindruckt von der Wanderkarte, die nicht nur die Entfernungen und Wanderzeichen, sondern auch die Höhenangaben und Schwierigkeiten der jeweiligen Wanderungen darstellt. Die Wanderwegbeschilderung ist ebenfalls vorbildlich.
Die Wanderkarte steht am Plaza Sancho. Entfernungen, Höhenmeter und Wanderzeichen sind erklärtDie Wanderwegbeschilderung in Onda ist vorbildlich, die Entfernungen bis auf den Meter genau
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Valencia ist eine sehr alte und doch auch ungeheuer moderne Stadt. Wir planen drei Tage für unseren Besuch ein, um uns einen Eindruck verschaffen. Da wir bei unseren Spaziergängen so viel Sehenswertes entdecken, wird uns die Zeit doch zu kurz. Obwohl die Stadt vom Campingplatz aus per Fahrrad oder Bus schnell zu erreichen ist.
Von Benicassim zum Campingplatz „Coll Vert“ südlich Valencias
Von Benicassim fahren wir auf der N340 und N340a nach Süden Richtung Valencia. Später auf AP7 (E15) ohne Maut bis zur Ausfahrt 51, dann auf der V21 / V23 Richtung Valencia. Wir passieren das Stadion des FC Valencia und nach der Brücke über den Park des ehemaligen Turiaflusses biegen wir scharf nach links auf die V15 ab. Vor uns sehen wir die futuristischen Gebäude des Stadtteils der Naturwissenschaften und Kunst, die wir rechts passieren. Auf der CV500 nehmen wir die 4. Ausfahrt „El Saler“ und folgen der Beschilderung Pinedo. Kurz nach der Tankstelle ist die Zufahrt zum Campingplatz „Coll Vert“ links.
Campingplatz Coll Vert
Wir bekommen
einen ruhigen Wiesenschotterplatz, hinter den Hecken führt allerdings die
vielbefahrene Straße entlang. Die Sanitäranlagen sind ziemlich oldfashion und
nicht sehr sauber. Der ganze Platz wirkt irgendwie vergammelt. Die kleine
Boutique der Rezeption bietet ab morgens 9 Uhr frische Backwaren und andere
Lebensmittel.
GPS: N 39.39694° W 0.33302° oder 39°23’49.0“N 0°19’58.9“O
Direkt vor dem Platz fährt der Bus 25 etwa alle halbe Stunde in circa 25 Minuten für 1,50 € nach Valencia. Ausstieg entweder bei der Wissenschaftsstadt oder der Altstadt. Bis 22 Uhr bringt der Bus Fahrgäste zurück. Mit dem Fahrrad sind es nur 10 km in die Stadt. Am Campingplatz links, am Kreisel rechts bis zu den beschilderten Fahrradwegen am Strand und wieder links der Beschilderung folgend nach Valencia. Die Fahrradwege sind vorbildlich angelegt, teilweise mit eigenen Fahrspuren und Ampeln an den Kreuzungen, und sehr guter Beschilderung.
Valencia erste Orientierung
Wir fahren
mit dem Bus am Nachmittag bis zur „Entstation“, dem Plaza Porta del Mar. Heute
wollen wir nur ein wenig durch die Altstadt schlendern, uns orientieren und ins
Seidenmuseum gehen. Direkt nach der Bushaltestelle fallen uns am Jardins de la
Glorieta ungeheure Bäume auf.
Unglaublich monumental stehen mehrere Ficus Macrophylla im Jardin de la GlorietaDas Schild erklärt das Baummonument
Wir spazieren die Carrer de la Paz entlang, dort ist links direkt eine Tourist-Info. Wir decken uns mit Karten und Informationen ein. Beim weiterspazieren biegen wir mal rechts und mal links in die Gassen ein. Auf der Plaça de Rodrigo Botet lädt uns die Außenbestuhlung der Taberna las Meninas zum Bleiben ein. Da es anfängt zu regnen bestellen wir drinnen eine Paella Marisca, mit Meeresfrüchten.
Die Taberna las Meninas am Plaça de Rodrigo BotetEine Paella Marisca ist unser kulinarischer Start in Valencia
Kalter Wind begleitet uns zum Plaça Ajuntamiento. Leider ist der Brunnen wegen Restaurierungsarbeiten gesperrt. Der ganze Platz hat im Sommer sicherlich mehr Flair, wenn die vielen Stände mit den Blumenverkäufern aufgebaut sind. Heute sind nur vereinzelte Stände da, die Verkäuferinnen frieren. Das Postgebäude wurde während des ersten Weltkrieges gebaut und verschiedene Baustile miteinander vermischt. Es ist beeindruckend, allein wegen seiner Größe.
Rund um die Plaça Ajuntamiento sind Blumenstände. Das Postgebäude leuchtet in der AbendsonneDas alte Post- und Telegrafengebäude am Plaça del Ayuntamiento – Gebäude aus dem Eklektizismus, hier wurden Baustiele vergangener Epochen gemischtIm Rundbogen des Gebäudes sitzen fünf Damen als allegorische Figuren
1915 Baubeginn, 1922 abgeschlossenDer Turm auf dem Postgebäude weist mit Brieftauben und den um die Erdkugel verlaufenen Nachrichtenbändern auf die Funktion des Gebäudes hin
Valencia Seidenmuseum
Von wandernden Mönchen sollen Seidenraupen von China in den Wanderstäben bereits im 8. Jahrhundert nach Europa geschmuggelt worden sein. Auch rund um Valencia wurden Maulbeerbäume angepflanzt und Seidenraupen gezüchtet. Einiges über die Geschichte der Seidenherstellung in Valencia wird im Seidenmuseum erklärt. Leider kommen mir die eigentliche Produktion und die damaligen Arbeiterinnen und Arbeiter in den Erklärungen zu kurz. Beeindruckt bin ich von der Qualität der ausgestellten, teils 900 Jahre alte Stoffteile. Und der Kunstfertigkeit der Weber, die diese von Generation zu Generation verfeinert haben.
Welch filigrane Kunst die Seidenweber schon im 11. Jahrhundert beherrschten. Ein Stück aus einem Damaststoff aus dem 11. Jahrhundert
Valencia Altstadt
Unseren Stadtrundgang habe ich für dich in Komoot eingestellt.
Am nächsten
Morgen steigen wir an der Haltestelle Pont d‘ Aragó aus dem Bus und schlendern
durch das trocken gelegte Flussbett des Turia. Nachdem 1957 der Fluss wieder
die Stadt überschwemmte und 100 Menschenleben kostete, wurde der Turia
kurzerhand 3 km aus der Stadt verlegt. Das alte Flussbett wurde als 10 km lange
Parklandschaft gestaltet. Sportanlagen, Gärten und Kultureinrichtungen wechseln
sich ab. Die Brücken, die ehemals über den Fluss führten, sind meist
außergewöhnlich. Gerade, die nach der zerstörenden Überschwemmung neu erbauten.
Die Puente de Mer ist noch aus alter Zeit übrig gebliebenDie Puente Flores macht mit den roten Geranien ihrem Namen alle EhreDie Puente de la Exposición ist ein Bauwerk des Architekten Santiago Calatrava
Der Spaziergang durch den Jardin del Turia bietet immer
wieder unerwartete Überraschungen. Die Wege werden streng nach Joggern,
Radfahrern und Spaziergängern getrennt. So stehen wir beim Schlendern den
Sportlern nicht im Weg.
Vom Jardin del Turia geht der Blick zu den Türmen der AltstadtEin Wald von Baobabs, den Flaschenbäumen wächst im ehemaligen Flussbett des Turia, der in einen Garten umgewandelt wurdeDer Stamm des Baobabs schützt sich mit spitzen Stacheln – zum Glück sind im Jardin del Turia keine Löwen unterwegs, vor denen ich mích auf den Baum flüchten müsste
Wir machen einen kurzen Abstecher über eine Verlängerung des
Jardin del Turia nach Norden, in die Jardines del Real.
Das Schild erklärt die Gartenanlage „Jardines del Real“Ursprünglich wuchsen sechs Palmen aus der einen WurzelEin wunderschöner Brunnen im Jardines del Real
Wir queren kurze Zeit später wieder zurück in das alte
Flussbett. Die Alleebäume an der Straße sind für uns eher ungewöhnlich.
Orangenbäume sind Alleebäume in der Stadt. Im Hintergrund die Türme des Stadttores Serranos
Vor dem Stadttor „del Serranos“ stehen eine Frau mit ihrem
Kind in einer alten Tracht.
Eine zufällige Begegnung – Mutter und Tochter in der Tracht Valencias
Von den
Stadttoren Valencias sind noch zwei sehr beeindruckende übrig geblieben. Im Torres
del Serranos sollen noch Kanonenkugeln von den Kriegen gegen die Mauren
stecken!
Torres del Serranos, eines der erhaltenen Stadttore ValenciasVon der Stadtseite sind die Torres del Serranos offen
Wir wenden uns in der Altstadt nach rechts und entdecken zufällig das Museo del Corpus. Alleine das Gebäude beeindruckt uns sehr und so gehen wir hinein. Seit dem 14. Jahrhundert finden in Valencia die Prozessionen zum Fest „Corpus Christi“ am 8. Sonntag nach Ostern statt. Die Gegenstände, Festwagen, Giganten und Kostüme werden seit Mitte des 14. Jahrhunderts in diesem extra dafür errichteten Gebäude aufbewahrt. Ein Multimediafilm in einem der oberen Stockwerke erklärt die Geschichte und lässt uns am Fest teilhaben.
In der Calle de Roteros 8 werden seit dem 14. Jahrhundert die Wagen und Figuren für die Prozession „Corpus Christi“ aufbewahrtDie Figuren werden am 8. Sonntag nach dem Osterfest durch die Straßen getragen und gefahren und haben jede ihre eigene BedeutungDie Intarsienarbeiten in den Seitenfeldern des Prunkwagens bilden die Tradition der Prozession ab
Nach diesen Eindrücken spazieren wir in einem Bogen durch die Altstadtgassen. Schmal gebaut mit sehr hohen, meist fünfstöckigen Häusern wohnen viele Menschen in der Altstadt. Leider sind viele Häuser am verfallen, die Restaurierungskosten sind sicherlich immens. Es gibt einige Baulücken und an anderer Stelle werden die wunderschönen alten Häuser saniert und restauriert.
Die Fassade bleibt stehen und im entkernten Haus wird neu gebaut. Ob das mit Denkmalschutz zu tun hat?Typische Altstadtgasse in ValenciaEckhaus-Carrer del Abaixadors-Calle en Bou. Wie mag man die Möbel in den Eckzimmern stellen?
Wir erreichen das Jugendstilgebäude des Mercado Central, des Zentralmarktes, das ab 1916 errichtet wurde. Die architektonischen und kulinarischen Details zu entdecken macht großen Spaß. Nur bis 15 Uhr haben die Händler ihre Stände geöffnet, Für alle kulinarischen Geschmacksrichtungen und Ernährungsgewohnheiten ist gesorgt.
Über jedem Eingang in den Zentralen Markt sind Bogenfenster mit GlasarbeitenIm Markt sollten nicht nur die Auslagen, sondern auch die Schönheit des Gebäudes, hier die Kuppel, beachtet werdenEin Teil der FischauslageWeiteres FischangebotDie Region Valencia ist seit vielen Jahrhunderten Anbaugebiet für Reis. Dieser Stand bietet Reis aus der Region und die verschiedensten Hülsenfrüchte anOliven, Meeresgetier, Käse, alles in Öl eingelegtDiesen Fischen hätte ich im Meer als Schwimmerin nicht begegnen wollen
Nach dem Einkauf im Markt halten wir uns nach Nordwesten zum Museum der Modernen Kunst, abgekürzt IVAM. Ich stelle zum wiederholten Mal fest, dass es in der Kunst Dinge gibt, die sich mir nicht erschließen. Muss ja auch nicht sein. Solange ein Mensch sich an einem Kunstgegenstand erfreut, hat er seine Berechtigung.
Eingang in das Museum der modernen Kunst – IVAM
Über das zweite erhaltene Stadttor kehren wir zurück in die
Altstadt und trinken an einem sonnigen Fleckchen einen Kaffee. Dabei fällt mir
auf, wie schmal die Altstadthäuser meist gebaut sind.
Stadtseite des Torres del QuartPro Stockwerk nur ein Zimmer, aber immer mit Balkon
In Städten lohnen sich immer auch die Blicke nach oben. Die Verzierungen der Häuser, Türmchen und die verschiedenen Bauweisen der Giebel und viele andere Dinge sind zu entdecken. So auch hier in Valencia.
Ein Blick nach oben lohnt in Valencia immer – manchmal nur um Surreales zu
entdecken
Der Nordbahnhof und die Stierkampfarena in Valencia liegen dicht beieinander. Beide Bauwerke sind beeindruckend, jede auf ihre eigene Art. Die Stierkampfarena von Valencia wurde zwischen 1850 und 1860 erbaut und bietet mit 52 m Durchmesser im Innenraum, in vier Stockwerken bis zu 13.000 Zuschauern Platz.
Der Nordbahnhof kann als eigenes Kunstwerk gesehen werden. Er wurde zwischen 1906 bis 1917 im Wiener Jugendstil errichtet und mit Keramikarbeiten, die Bezug zu Valencia und der Umgebung herstellen, verziert
Bevor wir an der Plaça de la Mar wieder in unseren Bus steigen, wollen wir in der Fundación Bancaja, die Wechselausstellung macht, noch die Picasso-Ausstellung besuchen. Wie unglaublich produktiv dieser Künstler war.
In der Nähe der Porta de la Mar, am Plaza Tetuán liegt das Gebäude der Fundación Bancaja mit Wechselausstellungen
Valencia Stadt der Künste und der Naturwissenschaften
Heute fahren wir über den Fahrradweg, anfänglich am Strand entlang nach Valencia. Diese Tour habe ich für Dich in Komoot eingestellt. Die Fahrradwege sind vorbildlich angelegt und nachts sogar beleuchtet.
Die Fahrradwege sind wunderbar ausgebaut. Eine eigene Brücke führt über den Fluss Turia
Die Bauwerke der Stadt der Künste und der Naturwissenschaften
sind vom Architekten Santiago Calatrava erdacht und erbaut worden. Alleine für
die Entdeckung aller architektonischer Details könnte man Tage verbringen. Unsere
Fahrräder parken wir im Parkhaus unterhalb des Palmengartens und beginnen
unseren Rundgang im Palmengarten. Wir schlendern durch die Anlage und lassen
für Dich die Bilder sprechen.
Die Seilspannbrücke überquert den heutigen Turiagarten zwischen dem Naturwissenschaftlichen Museum und der MultifunktionshalleDie Brücke hat in der Mitte eine Fußgänger- und Fahrradspur und auf den Außenseiten drei Spuren für AutosEin Teil der Konstruktion des Naturwissenschaftsmuseums mit See und Brücke Assud D‘or und ÀgoraDas Umbracle, der Palmengarten, erstreckt sich über dem Parkhaus. Skulpturen und mediterrane Pflanzen ergänzen die AnlageTreppe wohin?Der Palmengarten von außen Darin befindet sich der Eingang zum Aufzug der TiefgaragePalau de les Arts Reina Sofía heißt das Opernhaus in Valencia, die Architektur ist unglaublichOffene Überspannungen des Opernhauses vermitteln LeichtigkeitDort unten nehmen wir einen KaffeeSonnenspielereien in der Dachkonstruktion des OpernhausesDas Hemisfèric, gläserner langgestreckter Kuppelbau berherbergt ein digitales 3D-Kino. Es ist von außen auch eine AugenweideLinks das Opernhaus, rechts davon das Hemisfèric und ganz rechts ein Teil der Konstruktion des Naturwissenschaftlichen MuseumsDas Motto des Naturwissenschaftlichen Museums Príncipe Felipe ist „Nicht anfassen verboten“. Zahlreiche Experimente, die die Besucher selbst machen, erklären Naturwissenschaft im AlltäglichenEin Detail der Dachkonstruktion des Naturwissenschaftliches MuseumsVor dem Naturwissenschaftliches Museum ist ein SeeDie Multifunktionshalle Àgora ist nur bei Veranstaltungen geöffnetEin Teil der Dachkonstruktion des Àgora in der Vergrößerung
Wir besuchen ausgiebig das Wissenschaftsmuseum. In diesem Ausprobiermuseum machen wir viele eigene Experimente und ungeahnten Entdeckungen. Vor der Heimfahrt zum Wohnmobil radeln wir noch zum Hafen, um dort dem Treiben ein wenig zuzuschauen.
Valencia Oceanogràfic
Der dritte Tag steht im Zeichen des Oceanogràfic. Wir radeln wieder am Meer entlang über die perfekt ausgebauten Fahrradwege. Die Tour habe ich für Dich in Komoot eingestellt.
In riesigen Meeresaquarien, die von gläsernen Tunneln durchzogen sind, können die Besucher die Meereslebewesen betrachten. Von den Lebensräumen der Tropen bis Arktis und Antarktis leben über 45.000 Tiere und 500 Pflanzenarten auf dem Gelände.
Im Oceanogràfic erleben die Besucher die Welt der sieben unterschiedlichen Ozeane und ihrer BewohnerIn dieser riesigen Voliere wohnen einige exotische WasservögelDie roten Vögel sind wunderbare Farbtupfer auf dem BildDurch Tunnel gehend können wir die Meerestiere in ihrem Element beobachtenUnterschiedliche Geometrie in künstlerischem Einklang
Unser Fazit: Valencia ist eine tolle Stadt die Besuchern ungeheure Vielfältigkeit bietet. Die Valencia Tourist Card bietet Gästen viele Vorteile. Uns hat auch die Barrierefreiheit aller Einrichtungen, der Straßen und Gärten beeindruckt.
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Obwohl wir diesmal keinen richtigen Winter in der Pfalz haben, wollen wir dem Frühling entgegenfahren. Unser Ziel ist der Osten Spaniens, von den Ostpyrenäen bis Valencia. Für die Anreise nehmen wir uns drei Tage Zeit und nutzen in Frankreich und Spanien mautfreie Straßen, bis auf eine Ausnahme.
Der Sturm Sabine verzögert unsere Abfahrt um einen Tag. Unser Wohnmobil, ein Karmann Ontario 580 ist nur 5,80 m kurz, dafür aber 3,20 m hoch, bietet also viel Windangriffsfläche. Auch als wir am Dienstagvormittag losfahren, hat Bernhard bis Mulhouse noch mit starken Windböen zu rechnen.
Anreise Landau bis Chalon sur Saône
Unser erstes Etappenziel und Übernachtungsort ist Chalon sur Saône in der Bourgogne-France-Comté. Von der Pfalz aus nehmen wir die A 65 bis zur Ausfahrt 22 und folgen den Schildern nach Straßbourg. Auf der französischen Autobahn A35 fahren wir an Straßbourg vorbei und entlang der Weinberge des Elsass zur Ausfahrt 28 hinter Colmar. Wir biegen auf die D8 ab bis Rouffach und folgen der D83 allmählich nach Westen. Nördlich von Belfort nehmen wir den Abzweig der D1083 zur Auffahrt auf die mautfreie A 36 bis zur Ausfahrt 1, hinter Dole. D976 und D673 bringen uns weiter südwestlich nach Chalon sûr Saône.
Wohnmobilstellplatz Chalon sur Saône
Direkt an einer Einfallstraße in die Stadt, an der Promenade Sainte Marie, liegt der öffentliche Wohnmobilstellplatz. Kostenlos, mit Ver- und Entsorgungsstation. Hohe Bäume beschatten den unebenen erdigen Platz mit Kiesauflage. Jetzt in der Vorsaison nutzen wir ihn nur bei der Abfahrt am nächsten Morgen zur Entsorgung. GPS: N 46.78420, E 4.86306 oder N 46°47‘03‘‘, E 4°51‘47‘‘
Die Einfahrt ist beschildert, der Platz erstreckt sich rechts der Ver- und EntsorgungsstationNicht schön, aber zweckmäßig ist die Ver- und Entsorgungsstation von Chalon sur Saône
Wir selbst parken etwa 200 m weiter, am Maison du Vin, im hinteren Teil eines Parkplatzes. GPS-Position: N 46.78466, E 4.86288.
Wir stehen links des Maison du Vin, des Weinhauses
Die Boutique des Maison du Vin hat täglich bis 19 Uhr geöffnet. Im Obergeschoss ist ein Restaurant. Das Haus ist recht neu und der Verkaufsraum sehr ansprechend eingerichtet. Die Weine der Côte Chalonaisse werden dort präsentiert und verkauft. Wir entscheiden uns für eine Flasche Pinot Noir.
Der Verkaufsraum ist geschmackvoll eingerichtetDie Landkarte zeigt das Anbaugebiet Côte Chalonaisse
Chalon sur Saône ist eine Stadt der Kunst und Geschichte, so verrät es zumindest France-Voyage.com. Wer sich die Zeit nehmen möchte und interessiert an Fotografie ist, sollte das Fotomuseum besichtigen. Das ist dem Erfinder der Fotografie, Nićephore Niépce, gewidmet, der aus dieser Stadt stammt. Etwa 6.000 Fotoapparate, optische Geräte und mehr als 3 Millionen Bilder sind ausgestellt.
Wir vertreten uns nur die Beine und entdecken bei einem Spaziergang einige Schönheiten der Stadt.
Der Marktplatz von Chalon sur Saône ist sehr schön gestaltet und von Fachwerkhäusern eingerahmtDer Brunnenstein ist als Treppe zum Himmel gestaltet?Was ist real und was ist irreal an Deiner Wahrnehmung der Häuser?
Um mit dem Gaumen in Frankreich anzukommen, starten wir gerne mit einem Ricard in einem Café.
Ein Gläschen Ricard, dazu Knabbereien, unser Gaumen kommt in Frankreich an
Wir kaufen ein Baguette und französischen Käse, dazu der Pinot Noir und schon ist unser regionales Abendessen im Wohnmobil auf dem Tisch.
Ein besonders knuspriges Baguette mit spitz zugedrehten Enden
Anreise Chalon sur Saône bis Leucate Plage
Wir folgen der E607 (N80) nach Westen. Die E607 wir zur N70, auf der wir bis Molinet bleiben. Dort geht es weiter auf der D994, um Lapalisse kurz westlich auf die N7 und gleich wieder nach Südwesten auf die D907. Wir umrunden Vichy westlich auf der D67 und D6 und folgen bei Bellerive sur Allier der D984, ab Aigueperse der D9009, östlich an Châtel-Guyon vorbei bis kurz vor Clermont-Ferrand. Hier folgen wir der Beschilderung zur A75, „La Meridienne“ genannt, die uns mautfrei weiter nach Süden bringt. Rechts von uns erblicken wir manchmal das verschneite Massiv Central mit seinen wilden Ausläufern. Die Autobahn schwingt sich bis über 1.100 Höhenmetern hinauf. In Frankreich sind wunderschöne Rastplätze angelegt, immer auch mit Ver- und Entsorgung für Wohnmobile, Picknicktischen und Toiletten. Wir entdecken das Schild zum Rastplatz Viadukt Garabit kurz nach der Ausfahrt 30 und halten für einen Snack an. Aber es erwartet und ein phänomenaler Ausblick auf eine ungeheuer filigrane Autobahnbrücke.
Schlank und filigran erhebt sich die Brücke über den Fluss
Diese Brücke wurde 1884 für die Bahnverbindung von Béziers nach Neussargues fertiggestellt und wird heute noch genutzt, jedoch sehr wenig. Der Vordenker und Erbauer war Gustave Eiffel, die statischen Berechnungen des einfachen, unbestimmten Zweigelenkbogens stammen von Maurice Kechlin und Émile Nouguier. Ein Informationszentrum über die Gegend „Le Cantal plus Grand Volcan d’Europe“ ist offen.
Besucherzentrum: Le Cantal plus Grand Volcan d’Europe
Bei der Ausfahrt 45 möchte unser Navigationsgerät uns von der Autobahn 75 ableiten, damit wir der D911 und D809 folgen. Das ist ein ziemlicher Umweg und würde uns tief hinab nach Millau, zum Fluss Tarn führen und wieder hinauf zur Autobahn. Wir entscheiden uns für Zeitersparnis und kommen kurz danach zur Zahlstelle. Unser Wohnmobil ist aufgrund der Höhe „Klasse 3“ und die Überfahrt des Viaduc de Millau kostet uns 30 €. Von 2001 bis 2004 wurde an der weltweit längsten Schrägseilbrücke gebaut, die sehr eindrucksvoll das Tal der Tarn überspannt. Wir fahren aufgrund der Windböen auf der etwa 2,5 km langen Brücke recht langsam und genießen den Ausblick.
Sehr eindrucksvoll liegt die Brücke vor uns
An der Ausfahrt 63, kurz vor Beziers fahren wir ab und folgen der D612 und D609, die später D6009 heißt und der Beschilderung Richtung Perpignan. Wir wollen den Wohnmobilstellplatz von Leucate Plage nutzen und folgen kurz der D627 und durch den Ort und dann der Beschilderung zum Platz. Nun wissen wir, wo wir hinwollen, aber erst wollen wir mit dem Gaumen am Mittelmeer ankommen.
So fahren wir weiter nach Leucate Port, biegen nach der Brücke rechts ab, denn dort sind einige Buden aufgestellt, in denen wir Meeresfrüchte essen wollen. Wir entscheiden uns für „La Maison bleu“ und essen leckere Austern und Crevetten und einen regionalen Rosé dazu.
Nun sind wir auch kulinarisch am Mittelmeer angekommen
Aire de Camping-Car Mouret Leucate Plage GPS: N 42.90019, E 3.05280 N 42°54’01’’, E 3°03’10’’
Eine Schranke sperrt den Platz ab. Eine Anleitung für die Überwindung der Schranke und die Gebühren – allerdings die für 2019 – sind am Zahlterminal angebracht.
Wir zahlen jetzt im Februar 2020 10,90 € und stellen uns auf einen Platz hinter dem Sanddeich am Meer. Auf der Quittung ist ein Aus- und Einfahrtscode angebracht, falls man mehrere Tage stehen und dennoch das Gelände verlassen möchte.
Wir sind zwar schon im Februar 2020, die Gebührentafel ist noch für 2019
Schritt für Schritt wird die Anmeldung für den Stellplatz erklärt
Die Parzellen auf dem großzügigen Platz sind mit Holzbalken am Boden eingeteilt und für einen Strandurlaub in Ordnung
Nachdem alles für die Nacht bereit ist spazieren wir noch am Strand entlang. Das Wasser ist handwarm, aber zum Baden für mich noch zu kalt. Ein wunderschöner Sonnenuntergang über den Bergen taucht unser Wohnmobil in rosa Licht.
Erst mal traue ich mich nur mit der Hand ins Wasser, dass reicht für heute Abend auchDer Sonnenuntergang beleuchtet das Wohnmobil
Morgens entsorgen wir noch Grauwasser und machen uns auf unsere dritte Etappe nach Spanien, nach Benicassim, wo wir mit neuseeländischen Freunden verabredet sind.
Die Ver- und Entsorgungsanlage auf dem Stellplatz in Leucate Plage
Anreise Leucate Plage bis Benicassim
Im örtlichen Supermarkt beim Kreisverkehr tanken wir noch einige Liter, denn wir werden erst wieder in Spanien volltanken, da der Diesel dort günstiger ist. Wir folgen der D627, die in die D900 mündet, der wir nach Süden folgen. Die Stadt Le Perthus bildet die Grenze und wird in der Bebauung bereits spanisch, obwohl die Grenzanlagen erst nach der Stadt sind.
Im Internet haben wir gelesen, dass die Autobahnen in Spanien innerhalb der nächsten Jahre mautfrei werden sollen. Wir vertrauen unserem Navigationsgerät und folgen der N11 bis Figueras. Hier biegen wir auf die N 260 nach Westen ab bis Olot – teilweise mit schönen Aussichten durch die Wolken auf die schneebedeckten Pyrenäen, dort nach Süden auf die C63 und weiter auf die C37. Laut Landkarte ist das ein unscheinbares, sehr kurviges Sträßchen, entpuppt sich aber als neugebaute Höhenstraße mit vielen Tunneln. Nach Vic fahren wir auf der C25 an Artés vorbei nach Manresa und folgen der C37. Gerne würden wir mittlerweile eine Mittagsrast machen, aber einen Parkplatz haben wir noch nicht entdeckt.
Links vor uns tauchen aus dem Nebel eine wilde Gebirgskette mit bizarren Berggipfeln auf, fast wie ein Raubtiergebiss. Sie baut sich aus der Ebene hoch hinauf auf, mit Zacken und Zinnen. Muntanya de Montserrat ergibt bei der Internetrecherche mehrere Treffer. Steineichenwälder bedecken neben 1.250 anderen Pflanzenarten den unteren Teil des Gebirges aus Sedimentgestein. Kalkiger Naturzement hält ein Agglomerat aus Kieselsteinen zusammen, dass von der Erosion vielfältig so geformt wurde. Wegen der Greifvogeldichte kommen viele Ornithologen zur Beobachtung in den Parc Natural de Montserrat. Vielleicht halten wir auf dem Rückweg für eine Wanderung?
Mit wilden Zacken und Zinnen erhebt sich das Gebirge Montserrat aus der Ebene
In Igualada fahren wir auf die C15 und halten bei einem Straßenabzweig einfach zur Pause an. Bei Vilafranca del Penedès folgen wir der N340 und der Beschilderung Tarragona. Hier nun wird die Straße autobahnähnlich und wir kommen flott voran. Irgendwann vor dem Ebrodelta wird die breite Straße wieder zur Landstraße. Wir verfolgen die Route zusätzlich zu Landkarte und Wohnmobilnavigation mit Google Maps. Das will uns nun ständig auf die AP7 schicken, die laut der Beschilderung aber Maut kostet. Oder doch nicht? Erst bei l‘Ametlla de Mer probieren wir die Auffahrt zur AP7 aus. Obwohl auf allen Schildern noch Péage steht, sind die Kassenautomaten zugeklebt und mit der Aufforderung „Don’t Stop“ versehen. Okay, also ist die Autobahn mautfrei, prima.
Bis zur Ausfahrt 45 folgen wir der Autobahn, dort biegen wir auf die N340 bis ins Städtchen Benicassim. Dort checken wir auf dem Campingplatz „Bonterra Park“ ein, um Zeit mit unseren Freunden zu verbringen.
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Hallo von Anne-Bärbel
Ich bin eine Reisende -fern und nah-, Abenteurerin, Humanistin, Freigeist. Reisepunsch.de bietet die Vielfalt des Reisens in Geschichten, Tipps, Infos, Genuss, und Empfehlungen. Für Dich zum Teilhaben oder vielleicht zum Selbsterleben!?