Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Hallo, leider verlief unsere Baltikumreise im Abschluss nicht so, wie wir es geplant hatten. Anfang September bekam ich ein Augenproblem, Bernhards Knöchel schmerzte ungemein und so beschlossen wir, auf geradem Weg schnellstmöglich nach Hause zu fahren.
Nach Ankommen zuhause und einigen Arztbesuchen habe ich die schönen Septembersommertage für den Beginn einer Fernwanderung genutzt. Ich habe drei Etappen des Nibelungensteigs gewandert, von Zwingenberg nach Erbach-Bullau.
Vom Hofgut Hohenstein geht der Blick zurück zum Melibokus
Nach Anreise mit Bus und Bahn bin ich von Zwingenberg bis nach Schlierbach, unterhalb von Lindenfels gewandert. Der Odenwald zeigte sich von seiner schönsten Seite, eine tolle Wanderung. Doch lies selbst.
Vom Insektenpfad aus habe ich einen schönen Blick zurück nach Lindenfels und nach Osten
Der zweite Nibelungentag war zwar weniger weit, aber dennoch anstrengend. Ich habe die Höhenmeter im Odenwald unterschätzt. Viel Spaß beim Lesen des Blogbeitrags.
Mit 10 aus Ziegelsteinen erbauten Bögen überspannt das Himbächel Viadukt das Tal
Am dritten Wandertag habe ich mir per Post meine Trekkingausrüstung nach Hause geschickt, denn meine Kondition und das Rucksackgewicht passen nicht zusammen. Trotzdem war das der vorläufig letzte Wandertag auf dem Nibelungensteig. Aber im Oktober setze ich die Wanderung fort. Weiterlesen…
So schön der Untersberg an diesem Sonntag auch aussieht, eine Überschreitung ist mir bei diesen Verhältnissen zu gefährlich
Ende des Monats waren wir mal wieder in Salzburg zu Familien- und Freundesbesuchen. Während des Besuches wollte ich eigentlich die Untersbergüberschreitung machen. Da aber am Tag vor meiner Wanderung der Untersberg in Septemberschnee versank, erschien mir die Tour zu gefährlich. So habe ich Stadtwanderung gemacht, von denen eine bereits online steht. Hellbrunn war mein Ziel.
Alle Fahrradtouren und Wanderungen, die ich in Komoot aufgezeichnet habe, findest Du in meinem Komoot-Account.
Auf meinem YouTube Kanal stelle ich immer wieder mal neue Videos ein, viel Spaß beim Schauen!
Bereit zum Abendessen an einem wunderschönen Platz
Im Oktober plane ich private Besuche in der Nähe von Hannover. Eventuell ergibt sich die Aufzeichnung einer Wanderung dabei. Dann möchte ich die restlichen Etappen auf dem Nibelungensteig wandern. Mit besserer Kondition 😊 Vielleicht sind auch noch einige Ausflüge in der Pfalz drin?
Auf Reisepunsch.de stelle ich meine Beiträge online, wenn Internetverbindung möglich ist. Tagesaktuell informiert bist Du auf meinem Instagram-Account.
Ich wünsche Dir nun viel Spaß beim Schmökern und Stöbern auf Reisepunsch.de.
Bleib gesund und genieße Dein Leben.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Hallo, wir sind auf Tour. Unsere Ostseereise hat uns bisher an die deutsche Ostsee, nach Polen und Litauen und Lettland geführt. In Deutschland und Polen waren an der Ostsee so viele Urlauber unterwegs, dass wir lieber ins Landesinnere ausgewichen sind. Auch haben wir somit den Teil Russlands umfahren, der im Baltikum liegt.
Segeltörn auf der Wismarer Bucht
Das Focksegel wird gelöst, damit es aufgezogen werden kann
In Wismar haben wir uns kurzentschlossen für eine Fahrt auf einem Zweimastgaffelschoner, der Atalanta, angemeldet. Das Schiff wird von einem Verein und Ehrenamtlern, die Menschen von der traditionellen Seefahrt begeistern wollen, betrieben.
Stettin und Kolberg
Der Keller ist unglaublich schön. Die Braukessel stehen direkt hinter der Theke
Nach einigen Tagen auf Usedom mit Fahrradtour, sind wir nach Polen eingereist. Wegen Corona dachten wir, dass es Kontrollen geben könnte, aber wir konnten uns im offenen Europa frei bewegen. Leider hatten wir für Stettin einen totalen Regentag erwischt. Trotz Schirm und Regenjacke machte die Stadtbesichtigung irgendwann keinen Spaß mehr. (Campingplatz Kolberg)
Polen Naturpark Slowinski
Der Wind ist arktisch kalt und alle Menschen dick eingemummelt
Nahansicht des Ritters Kanklininkas auf seinem Pferd
Kaunas haben wir mit dem Rad erobert. Leider am Montag, als alle Museen geschlossen hatten. Wir sind an dem sonnigen Tag bis zum Kaunas-Meer, einem Stausee geradelt. Den Ritter Kanklininkas haben wir jedoch an der Burg getroffen. (Campingplatz Kaunas)
Kurische Nehrung
Wir haben das Foto an südafrikanische Freunde geschickt und behauptet, wir wären in Namibia… Im Hintergrund die Ostsee
Von Klaipėda sind wir mit dem Schiff Benas zur Kurischen Nehrung gefahren, die Fahrräder auf dem Dach des Schiffs! Trotz 90% Regenwahrscheinlichkeit sind wir bei schönstem Sonnenschein über den litauischen Teil der Halbinsel geradelt. (Campingplatz Klaipėda)
Am Ostseestrand in Lettland
Naturpark Pape
Das war der letzte von unzähligen Bäumen, über den wir die Fahrräder heben mussten
Gleich hinter der Lettischen Grenze liegt an der Ostsee der Naturpark Pape. Er ist wegen des Papesees, einem Sumpfgebiet mit See, entstanden. Wir wollten eine Fahrradtour rundherum machen, stießen aber an unsere Grenzen und die unserer Fahrräder. Da der Campingplatz direkt hinter einer Düne liegt, war der Weg ins Wasser nicht weit. (Pape Campingplatz)
Steilküste bei Jūrkalne
Das Gewitter kommt über die Steilküste schnell näher, der Sonnenuntergang fällt ins Wasser
An der Steilküste bei Jūrkalne haben wir – bis auf Schnee – alle Wetterlagen erlebt, in nur zwei Tagen. Wie unterschiedlich die Ostsee sein kann, schäumend bei Sturm und glatt wie ein Spiegel. Während des Gewitters hatten wir eine „Fahrradfamilie“ aus Erfurt im Wohnmobil zu Gast. Das war ein schöner Abend! (Campingplatz Jūrkalne)
Außerdem waren wir in Liepāja, einer Küstenstadt, die die Zeit als sowjetische Militärstadt noch nicht ganz weggesteckt hat, und in Aizpute und Kuldiga, netten Städtchen etwas im Landesinneren. Wobei Kuldiga mit zwei Superlativen aufwartet!
Vīna Darītava Mārtiņš Sants
Mārtiņš Sants sitzt entspannt für ein Foto in seiner Probierstube
In Aizpute haben wir den Jungen Fruchtweinwinzer Mārtiņš Sants besucht und eine informative und lustige Zeit verbracht. Natürlich sind in unserem Wohnmobilkeller auch einige seiner Erzeugnisse eingelagert.
Alle Fahrradtouren, die ich in Komoot aufgezeichnet habe, findest Du in meinem Komoot-Account.
Wohnmobilstell- und Campingplätze
Unser Platz auf „Kemping Zaki“ ist windgeschützt mit Blick aufs Meer
Wir haben den Übergang in den August in Ventspils verbracht. Ein wunderschönes Küstenstädtchen in Lettland, etwas unterhalb des Kap Kolka, dem nördlichsten Punkt im Westen Lettlands, bevor die Rigaer Bucht sich im Osten öffnet. Wir bleiben an der Ostseeküste, mit kleinen Abstechern ins Inland bis wir in Estland an die Russische Grenze stoßen. Der Rückweg wird durch die Baltischen Staaten im Inland führen, einen Plan dafür gibt es aber noch nicht.
Wir haben das Glück, dass in den Baltischen Staaten wenige Menschen leben und wir viel in der Natur sind. Es gibt wegen des Corona-Virus Vorsichtsmaßnahmen, aber keine Maskenpflicht. Wir bemühen uns, uns von Menschenansammlungen fern zu halten und halten sowieso Abstand.
Auf Reisepunsch.de stelle ich meine Beiträge online, wenn Internetverbindung möglich ist. Tagesaktuell informiert bist Du auf meinem Instagram-Account.
Ich wünsche Dir nun viel Spaß beim Schmökern und Stöbern auf Reisepunsch.de. Bleib gesund und genieße Dein Leben,
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Von Kolberg kommend ist unser nächstes Ziel der Naturpark Slowinski, Słowińslo Park Narodowy auf Polnisch. Wir wollen auf den Campingplatz nach Łeba. Dort in der Nähe gibt es die größten Wanderdünen Polens. Wir wollen dort Radtouren machen um uns den Park und die Dünen anzuschauen.
Fahrt zum Nationalpark
Wir fahren aus Kolberg (Koszalin) raus und nehmen die Straße Nummer 6. In Słupsk biegen wir auf die kleiner Straße 213 ab, die uns in den Nationalpark führt. An manchen Bushaltestellen sitzen Menschen mit Einmachgläsern vor sich. Als ich das endlich in meinem Gehirn verarbeitet habe, bleiben wir an einem Stand stehen und kaufen Heidelbeeren und Pfifferlinge, die die Frau und ihre Tochter in den umliegenden Wäldern gesammelt haben. Das Wetter ist noch immer sehr unbeständig, kalt und äußerst windig. Das Wohnmobil schüttelt es im Wind ordentlich durch, Bernhard muss das Lenkrad manchmal mit Kraft festhalten, um geradeaus zu fahren. Unterwegs schmökere ich noch im Reiseführer und stelle fest, dass auch Łeba im Sommer eher überlaufen ist, gerade wegen der Nähe zu den Wanderdünen. Als wir an einer Kreuzung ein Holzschild sehen, auf dem ein Leuchtturm abgebildet ist, bremst Bernhard und wir orientieren uns auf der Landkarte und im Internet. Es muss sich um einen Leuchtturm im Nationalpark handeln. Ein Campinkplatz ist ganz in der Nähe, so biegen wir links ab. Der Campingplatz in Smołdzinski Las liegt direkt an der wenig befahrenen Straße. Wir biegen ein und halten an. Ein Mann eilt zur Rezeption, die in einem neu errichteten Häuschen untergebracht ist. Ja, wir können bleiben, Duschen und Strom ist im Preis inbegriffen, Entsorgung gibt es keine.
Wir sitzen mit unserem Essen im Windschatten des Wohnmobils, aber richtig schön empfinden wir es nicht
So suchen wir uns einen Platz und parken rückwärts ein, dass unser Wohnmobil uns Windschutz geben kann. Wir haben eine polnische Karte des Nationalparks erhalten und stellen fest, dass die Dimensionen weiter sind, als gedacht. Wir wollen nun mit den Rädern zum Strand, zum Leuchtturm und zu den Dünen, die in der Nähe des Leuchtturms sind, fahren. Die Strecken könnten mit den Rädern befahrbar sein. Wir überlegen, am nächsten Tag mit den Rädern nach Kluki zu fahren, dort gibt es ein Schiffchen über den Jezioro-See nach Łeba und in die Nähe der großen Wanderdünen. Wir werden aufgeklärt, dass das Schiffchen in diesem Jahr nicht fährt – schade…
Fahrradtour im Slowinski Naturpark
Wir fahren die geteerte Straße hinunter und weiter auf einem sandigen Waldweg. Noch ist dieser Weg für Autos freigegeben und ziemlich zerfahren. Nachdem wir den letzten Parkplatz passiert haben, sind gelochte Betonplatten in den Boden eingelassen, über die wir weiter bis zu einer ehemaligen Funkerstelle holpern. Mittlerweile ist ein kleines Bistro darin untergebracht.
Aufzeichnung der Fahrradtour auf Komoot
Die Fahrradtour habe ich auf Komoot aufgezeichnet, so kannst Du sie einfach nachradeln.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Oder Du folgst mir und dieser Radtour auf meinem Komoot-Account.
Wir schließen die Räder ab und spazieren an den Strand. Ein lausig kalter Wind bläst und der feine Sand sandstrahlt unsere Füße beinahe. Lust zum Schwimmen bekomme ich bei diesen Witterungsverhältnissen nicht.
Der Wind ist arktisch kalt und alle Menschen dick eingemummeltStrandgutkunst am StrandZwar scheint die Sonne und macht ein schönes Licht, aber der Wind ist so kalt und heftigDie Dünen erobern sich den Wald zurück, der allerdings auch bis zur Ostsee reicht
Wir gehen zurück zu den Rädern und folgen der Landkarte erst zurück und dann nach links, Richtung Leuchtturm. Ein gelbes Schild weißt auf irgendwas hin, dass wir allerdings nicht verstehen. Wieder auf Betonholperplatten radeln wir durch einen wunderschönen lichten Kiefernwald, von Moos und Heide überwuchert. Teilweise stehen die Heidelbeeren sehr dicht mit vielen Beeren dran. Aber im Kühlschrank liegen noch die gekauften von der Bushaltestelle, daher pflücken wir keine mehr. Nach einer Rechtskurve geht es steil hinauf.
Bernhards E-Bike musste nach der Donauradtour, nach der 8. Etappe, als wir über das grausig grobe Pflaster von Passau gehoppelt sind, in die Werkstatt. Die Elektrik funktionierte nicht mehr, immer wieder war die Elektrounterstützung weg. Nach der ersten Nachfrage in der Werkstatt nach zwei Wochen, hatte noch niemand nach dem Rad geschaut. Da wir eine Woche später abreisen wollten, bat Bernhard um zügige Reparatur. Zwei Tage vor der Abreise bekam Bernhard Bescheid, dass das eine größere Reparatur würde, da der Fehler erst gesucht werden müsste. Das würde dauern. Nun war guter Rat teuer. Wir entschieden uns, mein E-Bike für Bernhard mitzunehmen, denn mit der Rahmengröße kommt er klar. Mein „altes“ Trekkingbike (ohne E) werden wir für mich auf die Reise mitnehmen. An solchen Aufstiegen, wie nun im Slowinski Naturpark, merke ich, wie sehr ich mich an die elektrische Unterstützung Bergauf bereits gewöhnt habe. Kurz bevor ich oben ankommen, bereits den Leuchtturm im Blick, dreht Bernhard um und ruft: „Hier ist Schluss.“ Als er mich erreicht, erklärt er, dass dort ein Zaun wäre und militärisches Sperrgebiet. Aha, das also hat das gelbe Schild bedeutet.
Hätten wir die Schilder an Beginn der Straße lesen können, dann wären wir nicht steil aufwärts geradelt
Wir rumpeln also wieder hinunter, biegen an der Straße links ab und erst die nächste Einfahrt wieder links. Nochmal links und bis zur Treppe, die zum Leuchtturm hinaufführt.
Der Weg hinauf zum Leuchtturm geht über ziemlich verfallene Stufen
Wir steigen hinauf und besteigen auch den Leuchtturm. Beinahe oben angekommen müssen wir 4 Zloty Eintritt zahlen und steigen die letzte schmale Treppe hinauf in den Sturm. Oben werden wir nur nicht vom Turm gepustet, weil er ein hohes und stabiles Geländer hat. Wir genießen kurz den Rundblick und den Blick hinüber zu den Dünen.
Rundblick vom Leuchtturm – eventuell ist der Sturm sehr laut…
Mittlerweile sind wir ziemlich verfroren und beschließen, nicht mehr zu den Dünen zu fahren, denn wir müssten nach 2 km Sandradeln noch etwa 1,5 Kilometer auf sehr sandigen Wegen bis zu den Dünen laufen. Ich genieße noch die letzten Blicke in den Wald, bevor wir zum Wohnmobil zurück kehren.
Blick in den Naturpark Smoldzino
Zum Aufwärmen machen wir uns Semmelknödel mit Pfifferlingen, hmmm, wie lecker. Wir werden morgen von der Ostsee ins Landesinnere fahren, um endlich aus dem Wind zu kommen.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Die Hansestadt Greifswald und die Insel Usedom, ganz im Nordosten Deutschlands, standen auf unserem Reiseplan, bevor wir nach Polen weiterreisen wollen. Trotz Aprilwetter im Juli haben wir einen trockenen Tag für eine Radtour erwischt. Museumsbesuche wechselten sich mit Genuss ab, denn Usedom hat viel zu bieten.
Hansestadt Greifswald
Wir richten uns auf dem Stellplatz in Greifswald am Museumshafen ein. Obwohl drohende Regenwolken über uns hängen, spazieren wir Richtung Stadt. Es ist Sonntag und nicht viel los. Uns begeistern die Häuser um den Marktplatz sehr und der naheliegende Dom St. Nicolai.
Blick hinauf zum Kirchturm des Doms St. Nicolai
Um den Marktplatz in Greifswald stehen historische Bürgerhäuser. An manchen sind Tafeln zur Geschichte des Gebäudes angebrachtGegenüber der ältesten Häuser steht am Marktplatz dieses Ensemble
Das Bürgerhaus, das wohl im 15. Jahrhundert erbaut wurde, beherbergt heute ein Café
Dieses Giebelhaus ist das älteste in Greifswald. Aber auch der älteste Giebel eines bürgerlichen Hauses im südlichen Ostseeraum
Mit den ersten Regentropfen, die sich schnell zu einem Schutt ausarten, kommen wir wieder am Wohnmobil an. Am späten Nachmittag reißt der Himmel endlich auf. Ich beende die Tipperei für meinen Blog und wir gehen zum Alten Hafen, Schiffe gucken. Auf der anderen Seite des Kais sind Liegestühle aufgebaut und wir gönnen uns ein Bier, während wir die Sonne genießen.
Ein wunderschöner Abend im alten Hafen in Greifswald und endlich mal SonnenscheinEndlich können wir mal wieder die Sonne am Horizont untergehen sehen, statt hinter Wolken
Kloster Eldena und das Dorf Wieck
Direkt östlich von Greifswald ist die Klosterruine eines Franziskanerklosters, die hauptsächlich durch einen Maler berühmt wurde. Caspar David Friedrich, der in Greifswald aufgewachsen ist, hat viele Zeit in den damals von Gras und Gebüsch überwucherten Ruinenresten verbracht. Seine Bilder sind bekannt und hängen in Ausstellungen weltweit.
Auf den Aufstellern, die Erklärungen über das Kloster abgeben, sind schematisch einige seiner Bilder genannt und dargestellt. Im Jahr 1199 gegründet, wurde die Klostergründung 1204 von Papst Innocent III. bestätigt. Erst 1248 wird ein Flecken, Oppidum Gripheswald, erwähnt, aus dem sich später Greifswald entwickelte. Das Kloster diente über mehrere Jahrhunderte als Grablege für pommersche Herzöge und Herzoginnen, Weltliche von Rang und Stand und für Ordensbrüder. Einzig der Wirtschaftshof und die Klosterscheune wurden über alle Jahrhunderte hinweg landwirtschaftlich genutzt. Heute finden in der Scheune Veranstaltungen statt. Ich persönlich finde die Baureste ungemein spannend, denn sie lassen die Baukunst vergangener Jahrhunderte erahnen.
Die äußere Begrenzung des Ostflügels ist noch in den Außenmauern erhalten
Die Säulen gehörten zum Ostflügel des Franziskanerklosters EldenaVon der Kirche zum Ostflügel stehen noch Reste des Klosters
Ein Tor zum Baum?
Backstein und Rosetten – kunstvoll gefertigte Fenster
Über den „Studentenweg“ spazieren wir nach Wieck, einen kleinen Ort am „Dänischen Wiek“. Das Dörfchen begrüßt seine Gäste mit einer besonderen Brücke.
Die Holzklappbrücke in Wieck ist zwar ein technisches Denkmal, wird aber heute noch genutztBlick von der Mitte der Holzklappbrücke in den Hafen
Wir spazieren über die Brücke und am Kai entlang zum Sperrwerk, dass die Ostsee bei den Herbst- und Winterstürmen vom Dorf fernhält. Einige Holzskulpturen sind an der Promenade errichtet.
Ein Fischer als HolzskulpturDie Skulpturen machen alles richtig: Abstand halten, Masken tragen, einen tollen Platz im Freien suchen mit stimmungsvoller Beleuchtung der Ostsee durch die Sonne
Sonne, dicke, dunkle Wolken und wieder Sonne, wir haben weiterhin Aprilwetter. Beim Spaziergang durch den historischen Ortskern entdecken wir viele Kleinode, zwei Beispiele im Bild.
Das Fahrrad wurde aus der Ostsee gefischt – und dient nun als DekorationSo stelle ich mir ein typisch norddeutsches Haus vor – und manchmal finde ich diese Exemplare wirklich
Wir sitzen kaum im Wohnmobil, schon prasselt wieder ein Regenschauer herunter. So fahren wir gemütlich nach Wolgast und über die Brücke auf die Insel Usedom. Wir wollen ganz in den Norden, hinauf nach Peenemünde.
Peenemünde
Wir folgen dem Hinweisschild mit dem Stellplatzzeichen für Wohnmobile und fahren auf den großen Wiesen- Wohnmobilplatz. Wir wählen lange aus, um einen für uns passenden Platz zu finden. Der Wind ist sehr böig und dem wollen wir ein wenig aus dem Weg gehen. So stellen wir uns letztendlich hinter eine Hecke und erfreuen uns an der Sonne, die nun wieder scheint. Zum Mittagessen fahren wir sogar die Markise aus, da die Sonne kurzzeitig richtig brennt.
Hinweisschild mit dem Angebot der „Halbinsel Peenemünde“
Wir spazieren zur Hafenbar „zum Dürren Hering“ wo wir von einem interessanten Spruch empfangen werden.
Man lernt doch nie aus! Spruch am Eingang zum Hafenrestaurant
Die Sonne genießen wir in einem Strandkorb, zusammen mit Kaffee und Kuchen. Auf der Halbinsel Peenemünde werden nicht nur Stellplätze für Wohnmobile vermietet, sondern auch Kojen in einem Schiff. Hotelzimmer, Appartements und sogar Ferienhäuser sind außerdem im Angebot des weitläufigen Geländes.
Wanderer und Radtouristen können die Kojen im Schiff zur Übernachtung nutzen
Ich mache später noch einen Spaziergang, um eine schöne Stelle für mein Sonnenuntergangsfoto zu finden. Lange sitze ich auf einer Bank und beobachte einige Kormorane am Wasser.
Die Peene fließt zum Schluss in das Spandower-Hagener-Wieck, bevor sie in die Ostsee mündetDer Kormoran übt für eine Statistenrolle als Pleitegeier
Auf dem Rückweg entdecke ich einige der Blockhäuser, die mir nicht nur als Feriendomizil gut gefallen würden.
Mehrere dieser Blockhäuser werden als Ferienhaus vermietet
Leider wird es mit meinem Sonnenuntergangsfoto wieder nichts, die Wolken überwiegen. Allerdings bekomme ich ein anderes Wetterereignis vor die Linse.
Kein Regen aber ein Regenbogen
Peenemünde Museen
Nachdem wir den trockenen Tag für eine Radltour genutzt haben, wollen wir uns vor der Abreise noch einige historische Dinge in Peenemünde anschauen. Unser erster Weg führt auf die gegenüberliegende Seite des Hafens.
U-Boot Peenemünde
Dort liegt ein U-Boot der sowjetischen Armee. Die Juliett U461. Das U-Boot wurde ab Oktober 1961 gebaut und lief im Dezember 1962 vom Stapel. In Einsatz ging das Boot erst 1965 bei der 58. U-Boot-Brigade der Baltischen Rotbannerflotte. 1994 wurde das U-Boot als schwimmendes Museum nach Kopenhagen verkauft und von dort 1998 nach Peenemünde.
Das U-Boot rostet still vor sich hin… – gut so, denn so kann es keinen Krieg mehr führen!
Das U-Boot kann besichtigt werden, was wir uns nicht nehmen lassen. Durch einen Eingang geht es über einen Steg und eine steile Leiter hinunter in das Innnere des U-Boots. Ich habe keine Probleme mit Enge oder in geschlossenen Räumen, aber hier wird mir mulmig. Kabel, Rohre, Enge, schlechte Luft, wenig Platz und Vorwärtskommen nur durch kleine runde Luken in den nächsten Abschnitt, das beklemmt mich. Die ganze Atmosphäre wirkt auf mich bedrohlich. Panzer und U-Boote sind Dinge in der Kriegsführung, die ich für die Soldaten am unmenschlichsten empfinde. Unabhängig davon, dass ich militärische Einrichtungen sowieso unmenschlich und völlig unnötig empfinde. Im Frieden miteinander leben, jeden so sein lassen, wie er ist und niemand etwas neiden, ist der erste Schritt zur Entmilitarisierung. Aber solange es immer wieder Menschen gibt, die sich selbst oder ihr Volk auf einen Sockel stellen müssen, ist weltweiter Frieden wohl nicht zu erreichen.
Die Bedingungen für die Besatzung unter Bord waren totale Enge und kaum Privatsphäre. Bis zu 90 Tage konnte das Boot autonom fahren und maximal 800 Stunden tauchen. Richtig sauber halten konnten die Männer sich nicht. Es gab zwar zwei Waschbecken und eine Dusche, aber meist kamen die Männer stinkend und ölverschmiert aus den Luken an Land.
Für 78 bis 82 Mann Besatzung gab es zwei Toiletten im U-Boot und eine auf der Brücke.
Einige der Mannschaftskojen – die umschichtig, je nach Dienst benutzt wurdenDie Küche war sehr klein, es wurde laufend gekocht, da die Matrosen verschiedene Dienstzeiten und somit Essensbedürfnisse hattenVon oben kann man die Größe des U-Bootes erahnen
Ich bin froh, wieder aus dem Ausgang an die frische Luft zu kommen. Ich empfand den Aufenthalt sehr bedrückend und beklemmend. Gibt es Menschen, die sich freiwillig auf so ein U-Boot melden?
Historisch Technisches Museum Peenemünde
An unserem Abreisetag sind wir kurz nach der Öffnung um 10 Uhr am Historisch-Technisches Museum. Hier wurde die die V4, die „Wunderwaffe“ der Nazis im 2. Weltkrieg entwickelt und bis zur Zerstörung der Produktionsanlagen durch die Engländer 1943 auch gebaut.
Auch an diesem Platz fühle ich mich nicht wohl. Die Umwege, die Technikerfindungen so oft über militärische Nutzung gehen müssen, finde ich so unnötig. Die finanziellen Mittel in die technische Entwicklung ausschließlich für zivile Zwecke zu stecken, wäre doch wesentlich kostengünstiger. Technische Entwicklung im Einklang mit der Natur – der Traum könnte wahr werden, wenn die Ressourcen und finanziellen Mittel zivil und nachhaltig eingesetzt würden.
Wir lesen viel während der Besichtigung. Über die politische Entwicklung hin zu Hitlers Machtergreifung und die Jahre bis zur Befreiung vom Faschismus. Über die Träume von Technikern und Schriftstellern, mit Raketen den Mond zu erreichen. In einem Raum sind Spinde eingebaut, die Namen tragen. Öffnet man die Spindtür, befindet sich dahinter die Geschichte der Person. Ob Techniker, Pilot, Zwangsarbeiter, KZ-Häftling, Soldat – über jeden erfährt man ein wenig. Es ist mal wieder unbegreiflich, wie viele Menschen so unnötig und menschenverachtend für das „3. Reich“ unterjocht, ausgebeutet und ermordet wurden. Ich kann den Besuch in diesem Museum nur empfehlen, er ist für alle Altersgruppen interessant.
Vom Sauerstoffwerk, auf das ich mit dem Aufzug hinauffahre, kann ich auf einige der historisch technischen Gebilde hinabschauen
Das ist die Originalzeichnung auf der Rakete
Makabre Schachfiguren
Als wir um die Mittagszeit aus dem Museum gehen, steht eine lange Menschenlange am Eingang an. Wie überall in der Coronazeit, dürfen auch auf dieses Gelände nur eine bestimmte Anzahl an Personen.
Umfahrung Stettiner Haff
Zurück am Wohnmobil fahren wir noch zur Entsorgung und machen uns auf den Weg nach Süden. Wir wären gerne noch in das Museum der Illusionen gegangen, aber auch da stehen, mittlerweile wieder im Regenwetter, die Menschen Schlange. So fahren wir über Usedom und mit Umfahrung Anklam weiter nach Ueckermünde und südlich des Stettiner Haffs. Wir wollen nach Ahlbeck, östlich von Eggesin zur Straußenfarm. Wir schaffen es gerade noch, zur Öffnungszeit des Ladens einzukaufen. Straußensteaks kennen wir bereits von anderen Käufen, Straußen-Bratwürste werden neu auf unserem Speiseplan stehen. Wir schauen noch einige Zeit den Straußen und Emus auf ihren Weiden zu, bevor wir weiterfahren nach Rieth, zu einem sehr idyllischen Stellplatz.
Rieth
Mittlerweile ist es wieder trocken und wir stellen unser Wohnmobil auf dem privaten Stellplatz ab. Die Sonne scheint, es lohnt sich Tisch und Stühle auszupacken. Wir genießen draußen die Straußensteaks mit Couscous und Salat und einem Rotwein aus der Weinregion La Conca de Barberà in Spanien, die wir im März besucht haben. Es ist so schön, einen Abend mit Würfeln im Trockenen draußen zu verbringen.
Zwar ist es kühl, doch ich genieße die Abendsonne am Neuwarper SeeEine wunderbare Abendstimmung
Morgens lacht die Sonne, so stelle ich mir Sommertage vor. Im Nachbarmobil wird ein kleiner Junge geweckt und nach draußen an den Frühstückstisch getragen. Lautes Gejammer begleitet die Aktion. Der Vater klärt uns auf, dass der Sohnemann noch ein wenig Sonne genießen soll, denn die soll nur bis 10 Uhr scheinen, danach wird es wohl zwei Tage regnen.
Wir frühstücken noch in der Sonne, bevor für drei Tage Dauerregen einsetzt
Das er recht behalten wird, merken wir, nachdem wir startklar sind und die ersten Tropfen einsetzen. Erst nur wenige und wir machen im Örtchen Rieth eine Rundfahrt. Am Naturhafen ist sogar ein Wohnmobilstellplatz und ein Hafencamping.
Paddler, Fahrradtouristen und Camper können den Platz am Naturhafen nutzenÖffentliche Toiletten am Naturhafen in RiethSogar ein Wohnmobilstellplatz für 4 Mobile mit Stromanschluss gibt es in Rieth
Sogar ein Schloss wurde in Rieth erbaut. Überhaupt ist Pommern ein sehr schlossreicher Landstrich gewesen. Oder sollte man sagen, dass jeder kleine Herrscher seine Behausung früher „Schloss“ nannte. Und die Behausung eines Herrschers unterschied sich allein durch seine Größe von der Behausung der Bevölkerung. Aber ein Schloss bot auch immer Unterkunft und Arbeitsplätze für Viele und musste von daher schon größer sein. Und zum Glück gab es auch immer Herrscher, die auf äußere Schönheit ihrer Schlösser Wert gelegt haben und Nachfahren, die diese Schönheit erhalten. So haben wir heutigen Reisenden und Besucher immer wieder historische Zeugnisse früherer Baukunst, die wir bestaunen können. Wir passieren das Café in Rieth und einige Angebote für Ferienwohnungen und Pensionszimmer. Wer fernab von Hektik, in absoluter Stille, Urlaub machen möchte, ist in Rieth sehr gut aufgehoben.
Das Café in Rieth hat Mittwoch bis Sonntag geöffnet
Wir fahren Richtung Löcknitz um in einem Supermarkt noch unser Pfandflaschen zurückzugeben. Dann wollen wir weiter nach Polen und in die Baltischen Staaten. Stettin ist unser heutiges Ziel. Ein Schild in Rothenklempenow lässt uns bremsen und nach rechts auf einen Parkplatz abbiegen.
Höfegemeinschaft Pommern
Beim Aussteigen sticht mir als erstes ein Schild ins Auge mit der Aufschrift „Weltacker“. Das Gelände dahinter sieht etwas verwahrlost aus, aber es steht schon auf dem Bearbeitungsplan für nächste Woche, bekommen wir im Shop mitgeteilt.
Für mich war dieses Schild ein „Aha“-Erlebnis
Die Höfegemeinschaft Pommern besteht aus drei Betrieben. Der ehemaligen LPG Rothenklempenow und den Höfen Landgut Seegrund und Haffwiesenhof. Das Tierwohl steht bei der Höfegemeinschaft im Vordergrund. Im Flyer der Höfegemeinschaft wird der Betriebsleiter Tobias Keye wie folgt zitiert: „Unser Ziel war und ist eine vielseitige ökologische Landwirtschaft. Dabei binden wir die Menschen der Region ein und verstehen Tier und Natur als Teil einer ausgewogenen Kulturlandschaft.“ Im Hofladen, als Biokiste und Deutschlandweit werden die Produkte vertrieben. Wir kaufen im eigentlich geschlossenen Laden ein, aber da heute Biokisten gepackt und ausgefahren werden, können wir die Gelegenheit nutzen. Brot, Eier und Roastbeef gehen über den Ladentisch. „Unsere Kühe stehen über den Sommer auf dem Riether Werder, einer kleinen Insel. Sie werden mit der Fähre hinübergefahren und haben dort totale Freiheit. Wir schlachten nur Färsen, die dick und glücklich von der Insel zurückkommen“, erklärt uns der Herr, der uns bedient. Gestern Straußenfleisch, heute Rindfleisch aus ökologischem Landbau. Wir sind froh, dass wir es tiefgefroren kaufen und in unser kleines Eisfach geben können. Alle paar Tage mal Fleisch, am besten aus solchen Einkäufen, das finde ich vertretbar. Toll, das Schild entdeckt zu haben, so ganz am „Ende“ von Deutschland, in einer wunderschönen und ruhigen Gegend.
Das Schild verlockte uns zum Anhalten und zum Einkaufen von fair produzierten, regionalen Lebensmitteln
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Hallo,
der Juni hat uns allen einige Corona-Lockerungen gebracht. Je nach Bundesland verschieden, manchmal sogar wieder Einschränkungen. Wer reisen möchte, muss sich immer informieren, für jedes Bundesland uptodate sein. Zum 15. Juni wurden von der Bundesregierung Reisewarnungen in einige Länder aufgehoben. Wer möchte, kann ins europäische Ausland. Unsere Abreise zur Ostsee planten wir für den 24. Juni.
Wir stehen an der Altstadtspitze, die in die Mündung des Inn in die Donau hineinragt
Donauradtour
Etappen 6 bis 8
Bereits im Mai habe ich von den Etappen 1 bis 5, von Donaueschingen bis nach Ingolstadt berichtet. Am Pfingstmontag startete unsere 6. Etappe in Ingolstadt.
Die Berichte der Etappen 6 bis 8 (und 1 bis 5) findest du hier. Unsere Etappen habe ich täglich mit Komoot aufgezeichnet. Die Touren sind in meinen Beiträgen auf reisepunsch.de eingebunden oder direkt auf meinem Komoot-Account zu sehen und eventuell auch nachzuradeln?
Österreich hatte bereits zum 5. Juni die Grenzen aufgemacht und wir verbrachten einige private Tage rund um Salzburg. Die Salzburger Stadtwanderungen, die ich in meinem Salzburger Adventsblog angekündigt hatte, waren allerdings noch nicht möglich. Auf der Rückreise haben wir (Achtung Werbung!) uns bei der Firma Riedel in Markt Indersdorf, die uns im Mai die Reisemobilsitze ausgetauscht hatte, die bestellten Aufbaubatterien einbauen lassen und den Verschluss einer Außenklappe, wieder zuvorkommend und reibungslos.
Reisepunsch.de möchte nicht nur von großen Reisen berichten. Ausflüge in die nähere Umgebung sind ebenfalls Bestandteil.
Wandern im Taunus
Eine meine Töchter wohnt am Taunus, unterhalb des Feldberges. Seitdem sie dort wohnt, möchte ich gerne zum Feldberg hinaufwandern. Diese Wanderung haben wir an einem Junisonntag gemacht. Der Samstag war sehr heiß, der Sonntag in der Ebene schön warm, wenn auch bewölkt. Was 600 Höhenmeter im Mittelgebirge mit der Temperatur machen, kannst Du hier nachlesen
Der Fernmeldeturm markiert den Großen Feldberg im Taunus. Er ist von weithin sichtbar und begleitet mich seit meiner Kindheit
Das www.reisepunsch.de prangt unübersehbar auf der Beifahrerseite
Werbung für Reisepunsch.de
Wir fahren nun auch Werbung! Werbung für Reisepunsch.de. Auf unserem PKW und auf unserem Wohnmobil. (Achtung Werbung!) Die Firma Klebefisch.de lieferte die Klebefolien in hervorragender Qualität. Mit der Video-Anleitung auf YouTube konnten wir den Schriftzug selbst aufkleben. Zum Bericht über diese für mich aufregende Situation geht es hier.
Am 22. Juni hat Bernhard unsere Solaranlage im Wohnmobil in Landau, (Achtung Werbung!) bei der Firma Caratec, prüfen lassen. Ein Regler wurde ausgetauscht, nun fließt wieder Solarstrom zu den Aufbaubatterien, die unseren Innenraum mit Strom versorgen. Nun war das Wohnmobil startklar und wir auch. Die Anreise zur Ostsee sollte nicht auf der üblichen Route – Frankfurt – Hannover – Lübeck sein. Den Ostseeabschnitt von Lübeck nach Stralsund kennen wir bereits von einer Fahrradtour. So legten wir die Anreise über die Rhön und Thüringen nach Mecklenburg-Vorpommern fest.
Kreuzberg
Die Liegestühle haben wir für ein Schläfchen okkupiert. Im Hintergrund die drei Kreuze von Golgota oberhalb des Klosters Kreuzberg, über eine lange Treppe mit Kreuzweg vom Kloster zu erreichen
Eine kleine Wanderung vom Wohnmobilstellplatz zum Kreuzberg, zum Kloster mit dem guten Klosterbier war für uns ein guter Start in unsere große Reise.
Wandern in der Hochrhön
Leider verhindert das Wolkenband den Sonnenuntergang direkt im Westen. Ich bin happy mit dem Gebotenen hinter dem Gipfelkreuz des Wachtküppels
Unser zweiter Rhöntag stand im Zeichen meiner Kindheitserinnerungen. Eine Wanderung zu Heidelstein und Rotem Moor und die Fahrt zur Wasserkuppe und zum Wachtküppel habe ich in einem Bericht zusammengefasst.
Holzskulpturen stehen unterhalb der Burg. Sie sind der Beginn des Pummpälzweges, der bis zur Burg Frankenstein bei Bad Salzungen führt
Wartburg
Der Weg in den Nordosten führte uns über Eisenach, speziell zur Wartburg. Eine Wanderung brachte uns auf die Burg, die für Deutschland so bedeutende christliche und politische Geschichte verkörpert. Hier kannst Du den Bericht lesen.
Die Wiese darf von den Wohnmobilisten genutzt werden
Vorschau Juli 2020
Wir sind nun auf unserer Ostseereise. Wir werden voraussichtlich „nur“ bis in die baltischen Staaten reisen, also an der Ostsee-“Südküste“ bleiben. Die Situation mit dem Corona-Virus ist nach wie vor ungewiss, so lassen wir uns treiben und nehmen die Dinge, wie sie kommen. Auf Reisepunsch.de stelle ich meine Beiträge online, wenn Internetverbindung möglich ist (momentan in Mecklenburg-Vorpommern sehr schwierig). Tagesaktuell informiert bist Du auf meinem Instagram-Account.
Ich wünsche Dir nun viel Spaß beim Schmökern und Stöbern auf Reisepunsch.de.
Bleib gesund und habe Freude am Leben.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Die Hochrhön, das ist sicherlich die Wasserkuppe mit ihren 950 m Höhe. Der Heidelstein und das Rote Moor gehören für mich auch dazu. Wandernd die Landschaft genießen, die Natur beobachten, Blumen, Insekten, einen fantastischen Tag erleben. Und wenn dann auch noch das Wetter passt, steht einem Sonnenuntergang am Wachtküppel nichts im Weg?
Wanderung zum Heidelstein und am Roten Moor
Die Hochrhön bietet viele spannende Ziele. Der Heidelstein und das Rote Moor gehören seit meiner frühen Kindheit dazu. Bei unseren anfänglichen Familienurlauben war der Torfabbau am Roten Moor sogar noch aktiv. Erst 1986 wurde der Abbau ganz eingestellt und ein Renaturierungsprojekt begonnen.
Aufzeichnung der Wanderung auf Komoot
Die Wanderung habe ich auf Komoot aufgezeichnet, so kannst Du sie einfach nachwandern.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Manchmal ist es nervig, wenn ich morgens sehr früh auf die Toilette muss. Heute war das ein Highlight. Wir können unser Wohnmobil ziemlich gut verdunkeln, aber es gibt kleine Ritze, durch die Licht dringen kann. Und heute war es der gleisende Sonnenaufgang, der mich statt zur Toilette, mit dem Smartphone nach draußen lockte. Barfuss im nassen Gras, ohne Brille habe ich den Augenblick genossen und dabei noch an das Foto gedacht.
Um halb sechs habe ich den Sonnenaufgang fotografiert und danach nochmal gut geschlafen
Als wir richtig aufstehen, sendet die Sonne schon fleißig Wärme, so können wir draußen frühstücken und uns den Plan für den heutigen Tag überlegen. Von unserer Kreuzbergwanderung haben wir auf den Heidelstein und die Wasserkuppe geschaut. So werden sie heute unsere Ziele sein. Wandernd und mit dem Auto.
Wanderung zum Heidelstein
Um Heidelstein und Rotes Moor zu erwandern, bietet sich der Parkplatz Moordorf an. Wir entsorgen am Wohnmobilstellplatz in Haselbach Grauwasser und Toilette und fahren mit den Touristikschildern „Rotes Moor“ bis zum Wanderparkplatz.
Für unsere Wanderung zum Heidelstein und zum Roten Moor parken wir auf dem Parkplatz Moordorf
Die Parkgebühr beträgt 2 € für ein Tagesticket. Am Parkplatz ist das Nabu-Haus mit einem Informationszentrum und ein Bistro. Das Gebäude ist sehr nachhaltig errichtet, eine Inspirationsquelle für jeden Häuslebauer!
Das Nabu-Haus informiert über das Rote Moor
Wir studieren die aufgehängten Wanderkarten, die aber alle keine Aussage zu den Rundwanderwegen vom Parkplatz aus haben. Eine Wanderkarte beschreibt eine 18 km-Tour, die nächste die Loipen und die nächste einen Rhönradweg. So wandern wir mit unserer Naturparkkarte Rhön. Die ist zwar schon älter, aber der Heidelstein und das Rote Moor sind noch an der selben Stelle! Zum Heidelstein ist sowieso easy, denn es geht vom Parkplatz nur geradeaus den Berg hinauf. Anfänglich ist links im Wald eine Fichtenschonung, die sehr „rostig“ aussieht. Dort hat wohl die Trockenheit und der Borkenkäfer bereits zugeschlagen. Der hohe Fichtenbestand, durch den wir danach laufen, zeigt keine ungesunden Anzeichen – soweit ich das erkennen kann. Schon gleich bei der nächsten Kreuzung ist ein wunderschöner Rastplatz.
Ein schöner Rastplatz auf dem Weg zum Heidelstein
Wir wandern durch gemischten Buchen- Fichtenwald weiter und kommen auf den freien Beginn der Kuppe des Heidelsteins. Einige Rhöngipfel haben obenauf nur Wiesengelände, mit wunderschönen Wiesenblumen. Man sollte hier nicht vom Weg abkommen, denn die Pflanzen sollen sich endlich wieder ungestört vom Menschen entfalten. Wir bleiben oft stehen, um uns an den Blumen und ihren Nektarbesuchern zu erfreuen.
Der wunderschön gezeichnete Schmetterling und der Käfer vertragen sich
Mäßig steil geht es bergauf. Anfänglich ist der Weg schottrig, später ein Feldweg. Die Wanderung ist mit Kinderwagen möglich, mit etwas Armkraft. Da wir aber keine Enkelkinder dabei haben, spazieren wir, bereits mit Aussicht ins Umland und auf den Gipfel weiter.
Dieser Sendemast steht auf dem Gipfel des Heidelsteins
Eine Bank steht beim Wegweiser vorm Gipfel. Setzen, schauen, genießen. Was braucht der Mensch mehr? Und damit Du nachvollziehen kannst, wie schön die Aussicht ist, hier einige Inspirationen.
Vom Heidelstein geht der Blick hinüber zum KreuzbergÜber die Blütenwiese der Hochebene geht der Blick zur WasserkuppeDie Kuppel auf der Wasserkuppe, rechts der Segelflugplatz
Einige Radfahrer schnaufen den Berg hoch, obwohl sie elektrisch unterstützt werden. Da wir zu Beginn unserer Wanderung über den Begriff „Rhönradweg“ gestolpert sind, erklärt Bernhard dem verdutzten Radfahrer, dass er auf dem Radweg gar nicht fahren darf. Dieser verteidigt sich sofort, dass sei ein offizieller Radweg, er würde sich immer an die Regeln halten und hätte mit Wanderern keine Konflikte. Bernhard grinst und sagt, der Radweg sei aber nur für das Fahren mit Rhönrädern erlaubt. Nach kurzem Stutzen geht auch ein Lächeln über das Gesicht des Radfahrers. Das wären doch die großen runden Dinger, in denen man so ähnlich wie radschlagend drinstehen würde? Ja genau, antwortet Bernhard, der Radweg wäre wohl für diese angelegt. Und dann ergehen wir uns darüber, welche Muskelkraft ein Mensch haben müsste, um mit einem Rhönrad auf den Heidelstein zu kommen. Und wie das bergab erst gehen müsste…
Wir spazieren auf dem gleichen Weg zurück, nun mit freiem Blick nach Osten, ein fantastischer Ausblick. Mittlerweile sind mehr Insekten unterwegs, es geht auch auf die Mittagszeit zu, da muss noch schnell Nektar gesammelt werden.
Käfer und Schmetterling auf einer Blume zeigen, dass die Natur noch in Ordnung istSogar kopfüber wird der Nektar aus den Blüten gesaugt
Die Heidelbeersträucher am Heidelstein haben keine einzige Beere dranhängen. Vermutlich haben die Sträucher während der Eisheiligen geblüht, wo keine Insekten unterwegs waren? Wir haben am 22. Juni in der Pfalz bereits 1,8 kg Heidelbeeren gesammelt – für die Rhönwanderer wird das in diesem Jahr schwierig werden. Statt Heidelbeeren finde ich Naturkunst, die mich auf andere Weise erfreut.
Ein Herz aus Stein – so fein…
Ein Fleck der Wiese leuchtet mich an. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele Farben und Formen die Natur hervorbringt.
Die pinken Blüten stechen aus dem Gras hervor
Das Rote Moor
Wir wandern über den Parkplatz, über die Straße geradeaus zum Roten Moor. Bald ist rechts eine kurze Erklärung zum Moor. Dort führt ein schmaler Pfad an einem niedrigen Palisadenzaun entlang. Die Aussicht auf den Moorsee, der rötlichbraun still daliegt ist wunderschön.
Nur wenige Enten bevölkern den Moorsee
Mich wundert, dass es nicht mehr Wasservögel gibt. Ob es an der chemischen Zusammensetzung des Moorwassers liegt? Viele Libellen in den verschiedensten Farben sind unterwegs. Allerdings in Höchstgeschwindigkeit und fast nicht mit dem Foto einzufangen.
Schwierig, eine Libelle mit dem Foto im Flug zu erwischen – recht unten ist eine zu erkennen – und viele andere Insekten, die herumschwirren
Aber mit Geduld erreicht man vieles und so auch eine gemütlich dahinfliegende Libelle.
Diese Libelle hatte es beim Überqueren des Moorsees nicht so eilig
Der schmale Weg geht bald wieder in die Schotterstraße über und nach kurzer Strecke geht es nach rechts ab.
Der Wegweiser schickt uns zur Roten Moor Infohütte und zum Bohlenweg
Die Informationen beschäftigen sich mit den Unterschieden von Hoch- und Niedermooren und der Bedeutung für Pflanzen und Tiere, die den Lebensraum Moor benötigen. Das Rote Moor ist ein Hochmoor, denn es liegt über 800 m hoch. Die ganze Strecke durch das Moor ist barrierefrei angelegt, Radfahrer sollten ihr Fahrrad schieben.
Auf dem Bohlenweg geht der barrierefreie Wanderweg durch das Rote Moor
Eine Besonderheit bei den Pflanzen ist, dass unsere üblichen Birken kaum vorkommen. Die Karpatenbirke ist im Roten Moor vorherrschend. So genießen wir nicht nur den Spaziergang im Roten Moor, sondern auch noch einen Ausflug in die Karpaten. Die stehen eigentlich erst auf der Weiterfahrt auf dem Donauradweg auf unserem Programm…
Unsere Birken sind am Stamm eher Weiß, die Karpatenbirken dagegen dunkel
Auf der Tafel wird erklärt, warum die Karpatenbirken im Roten Moor heimisch sind
Die Rauschbeeren und die Heidelbeeren, die den leider trockenen Moorgrund bedecken, haben weder Blüten noch Früchte. Ich kann mich erinnern, dass bei unseren Wanderungen in meiner Kindheit immer Wasser unter dem Bohlenweg stand. Rötlich schimmerndes Wasser, was einen torfig-moorigen Geruch hatte. Das machte die Wanderung am Roten Moor auch aus. Nach den letzten trockenen und heißen Sommern und den wenigen Niederschlägen im vergangenen Winter, leidet das Moor sichtlich. Wir erreichen bald den Aussichtsturm, von dem wir auf unser letztes Ziel blicken können.
Der Sendemast des Heidelsteins vom Roten Moor aus gesehen
Kaskadenschlucht
Wir entschließen uns, einen Rundweg zu wandern und spazieren auf dem Bohlenweg weiter. Wir biegen wieder auf einen Forstweg ab, es summt und brummt in den Wiesenblumen am Wegesrand. Ein Schild weißt darauf hin, dass die Kaskadenschlucht nur einen Kilometer entfernt ist, ein nächstes warnt vor den Gefahren.
Ein Warnschild am Zugang zur Kaskadenschlucht – vermutlich gilt das an nassen Tagen
Wir wechseln auf einen schönen Waldpfad, der sich bergab schlängelt. Wir begegnen keinen Schwierigkeiten, die Pfade im Pfälzerwald sind anspruchsvoller. Nachdem wir eine Brücke gequert haben kommen wir mit einer nächsten Brücke über ein sehr schmales fließendes Bächlein. Nun erschließt sich uns der Begriff „Kaskadenschlucht“, die wir somit erfolgreich durchwandert haben.
Leider macht die Kaskadenschlucht ihrem Namen aufgrund von Wassermangel keine Ehre
Wir verschaffen uns auf Komoot einen Überblick. Wir müssen nicht den gleichen Weg zurück, sondern können einen Rundweg aus dieser Wanderung machen. So spazieren wir links weiter und stoßen auf diesen sinnvollen Wegweiser.
Na, wie lange dieser Wegweiser wohl seinen Dienst tun darf?
Noch zweimal biegen wir halblinks ab und wandern auf einem Forstweg, von den unterschiedlichsten Wiesenblumen gesäumt, hinauf. Aufmerksam entdecken wir viele Kleinigkeiten.
Da werden “kleine Käfer“ produziert
An einer Wegkreuzung stoßen wir auf einen weiteren schön angelegten Rastplatz. Die gibt es in der Pfalz auch, aber selten so großzügig angelegt. Dafür sind im Pfälzerwald die Pfälzerwaldhütten verbreiteter, wo die Wanderer einkehren. In der Rhön ist noch eigene Rucksackverpflegung gefragt und die nimmt man an solch schönen Rastplätzen sicher gerne ein.
In der Nähe des Informationshütte Rotes Moor ist dieser großzügig angelegte Rastplatz
Ich entdecke beim Weitergehen noch einen Schmetterling. Oder ist es ein Falter? Ich muss mich doch mal beschlauen, was der Unterschied ist!
Ein weißer Schmetterling oder ein Falter?
Am Parkplatz zurück entschließen wir uns, zur Wasserkuppe zu fahren und dort ein Mittagessen zu uns zu nehmen.
Wasserkuppe
Das Parken mit dem Wohnmobil auf der Wasserkuppe kostet 5 € für 24 Stunden. Auch für eine halbe Stunde, denn es gibt nur Tageskarten. Im Preis inbegriffen ist aber dennoch keine öffentliche Toilette – da sind wir in Deutschland wirklich unterentwickelt. PKW zahlen für das Tagesticket 2 € – mir erschließt sich der Preisunterschied nicht wirklich, denn wir benötigen nicht mehr Parkplatz als ein PKW. Hauptsächlich gilt der nicht für 24 Stunden, sondern bis 24 Uhr – auf dem Parkticket sogar nur bis 23.59 Uhr. Es gibt kein Verbot, über Nacht dort zu stehen, aber um 0.00 sollte man das nächste Parkticket ziehen?
Da wir nur einen kurzen Spaziergang um die Kuppe machen wollen, haben wir das Problem nicht. Wir kehren am „Flughafen“ ein, essen eine Kleinigkeit und beobachten Segelflieger und Motorflieger, die Rundflüge anbieten.
Mit diesem 4-Sitzigen Flieger werden Rundflüge angeboten
Für Kinder gibt es eine ähnliche Attraktion.
Fliegen oder Treten, dass ist hier keine Frage…
Wir wandern links um die Kuppe herum und kommen erst an einem Fluggelände für Modellflieger vorbei und später am Abflugplatz der Gleitschirmflieger.
Leider hat das mit dem Starten der Gleitschirmflieger nicht geklappt. Es war einfach zu wenig Thermik
Der Platz für die Gleitschirmflieger ist unterhalb des einzig übriggebliebenen Kuppelgebäudes. In meiner Kindheit waren drei Kuppeln auf der Wasserkuppe.
In der übrig gebliebenen Kuppel ist noch eine Radaranlage, das Gebäude wird Radom genannt
Mit schönen Aussichten in alle Richtungen wandern wir weiter, erbeuten im Gebäude des „Bauernmarktes“ noch Rhöner Kümmelbrot und Bioeier, so können wir uns den Einkauf im Supermarkt sparen. Die Wasserkuppe bietet viele Freizeitattraktionen, nicht nur eine Sommerrodelbahn, sondern auch einen Kletterwald. Sogar eine Ferienanlage mit Ferienhäusern gibt es dort, die Sommers wie Winters sicherlich attraktiv sind.
Ein Kletterwald bietet eine weitere Kinderattraktion
Wir fahren über Poppenhausen zum Wachtküppel, denn dort will ich den Sonnenuntergang heute erleben.
Wachtküppel
Der Wachtküppel wird auch der Lausbub (oder Spitzbub) der Rhön bezeichnet. Er liegt oberhalb des Ortsteil Gackenhof der Gemeinde Poppenhausen in der Kuppenrhön. Unterhalb des Wachtküppel ist die Wendlinuskapelle, ein wunderschöner Platz, in dem gerne Hochzeiten gefeiert werden. Wir fahren zum Wanderparkplatz Wachtküppel, um einen kurzen Weg zurück zum Wohnmobil am Spätabend zu haben.
Wir packen Abendessen und Bier ein, das Getränkefach im Kühlschrank läuft seit zuhause über, Gläser, Besteck und Sitzkissen und machen uns auf den kurzen Weg.
Der 705 m hohe Wachtküppel ist mein Kindheitslieblingsberg
Kurz bevor der Gipfelaufstieg beginnt, fällt mir ein, dass wir kein Brot mithaben und ich kehre nochmal um. Als ich auch den Gipfel erreiche, hat Bernhard bereits die Bank, auf der wir Abendessen wollen, von Brennnesseln befreit, allerdings nicht vom Ziegengeruch. Der Wachtküppel wird von Ziegen als Weide genutzt.
Die Ziegen halten den Bewuchs des Wachtküppels kurz – hinterlassen aber auch ihre stinkenden Köttel
Ich sitze mit schönster Aussicht später unterhalb des Gipfels, bearbeite auf meinem Laptop die Bilder des heutigen Tages für den Blog und verweile oft mit dem Blick in die Umgebung. Die Rhön ist so schön und an einem so lauen Sommerabend erst recht. Leider klappt das mit dem Sonnenuntergang nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte, denn im Westen liegt eine dicke Wolkenbank, hinter der die Sonne verschwindet. Die orangerote Stimmung auf den im Osten liegenden Bergkuppen kommt somit nicht auf, schade, aber kein Beinbruch, denn der Tag war soo wunderschön.
Leider verhindert das Wolkenband den Sonnenuntergang direkt im Westen. Ich bin happy mit dem Gebotenen hinter dem Gipfelkreuz des Wachtküppels
Wir fahren noch hinunter zum Stellplatz in Poppenhausen, parken mit einem wutsch ein und lassen das Erlebte bei einem Gläschen Pfälzerwein noch sacken.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Hallo,
diesen Monat kommt der Newsletter etwas später, denn nach unserer Donauradtour musste ich Fotos und Berichte erst mal aufarbeiten.
In der Vorschau für Juni habe ich Dir meine Trekkingtour angekündigt und unseren eventuellen Familienbesuch in Österreich. Noch aber haben wir Corona und Planungen sind für alle Menschen schwierig und bleiben manchmal nur Planungen.
Wir machen Mittagspause am schönsten Aussichts- und Rastplatz während unserer Trekkingtour. (Foto: David Engelhart)
Trekking in der Südpfalz
Die Trekkingtour mit meinem Neffen habe ich zwei Wochen später erst machen können, da die Trekkingplätze Coronabedingt bis zum 18. Mai noch gesperrt waren.
Die Trekkingtouren habe ich in Komoot aufgezeichnet. Vielleicht möchtest Du sie ja nachwandern?
Donauradtour Etappen 1 bis 5
Da die Grenzen zu Österreich noch nicht geöffnet waren, haben wir uns auf langsame Art der Grenze angenähert. Wir sind im Mai von Donaueschingen bis nach Ingolstadt auf dem Donauradweg unterwegs gewesen. Als Übernachtungsmöglichkeit diente unser heißgeliebtes Wohnmobil, das wir per Bahn immer wieder zum Endpunkt nachholten. Die Berichte der Etappen 1 bis 5 findest du hier.
Die Radtouren entlang der Donau habe ich täglich mit Komoot aufgezeichnet. Die Touren sind in meinen Beiträgen auf reisepunsch.de eingebunden oder direkt auf meinem Komoot-Account zu sehen und eventuell auch nachzuradeln?
Malerisch liegen der Weiler und die Kirche St. Georg im Oberen Donautal
Wohnmobilstellplätze
Wir sitzen gemütlich auf einem Wiesenstück – später werden wir den Grill erstmals mit Außengasanschluss benutzen
Die von uns im Mai genutzten Wohnmobilstellplätze an der Donau habe ich unter Praktisches, unter Wohnmobilstellplätze beschrieben.
Neue Sitze im Wohnmobil
Schnell und unkompliziert wurden die mehrfach verstellbaren Sitze ins Wohnmobil neu eingebaut
Unsere alten Sitze im Wohnmobil im Fond haben wir durch moderne Sitze ersetzt. Eine kompetente und reibungslose Abwicklung erlebten wir bei der Firma Riedel in Markt Indersdorf.
Auf meinem YouTube-Channel stelle ich immer wieder neue Videos von Erlebnissen unterwegs ein. Außerdem habe ich für Dich Video-Anleitungen zum Thema Rucksack, Rucksacktypen und Anwendungen und wie Du für welche Tour packst, eingestellt. Abonniere einfach meinen Kanal, dann verpasst Du kein Video mehr.
Vorschau Juni 2020
Donauradweg Etappen 6 bis 8
Am Pfingstmontag starteten wir mit dem zweiten Teil unseres Donauradweges von Ingolstadt nach Passau. Ein privater Besuch in Österreich war endlich möglich, da die Grenzen nach Österreich am 5. Juni geöffnet wurden.
Reise rund um die Ostsee
Voraussichtlich im letzten Junidrittel werden wir zur großen Ostseerunde starten. Beginnen werden wir in Mecklenburg-Vorpommern. Laut Planung geht es weiter durch Polen, die baltischen Staaten, mit der Fähre nach Finnland, dort bis zur nördlichsten Spitze der Ostsee und über Schweden und Dänemark zurück in die Pfalz. Ob wir reisen können, ob wir unsere Planungen leben können, kannst Du auf Reisepunsch.de in meinen Beiträgen lesen. Tagesaktuell informiert bist Du auf meinem Instagram-Account.
Ich wünsche Dir nun viel Spaß beim Schmökern und Stöbern auf Reisepunsch.de.
Bleib gesund und habe Freude am Leben
liebe Grüße,
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Die vierte Etappe unserer Donauradtour führt uns von Ulm zum Hofgut Bäldleschwaige. Die ersten 10 km sind in stadtnahem Verkehr, trotz Radwegen nicht sehr schön zu fahren. Später öffnet sich wieder die Landschaft und wir passieren weitflächige Felder, Wiesen und Donauauen.
4. Etappe von Ulm zum Hofgut Bäldleschwaige
Bernhard parkt morgens das Wohnmobil auf dem Wohnmobilstellplatz in Ulm so, dass die Sonne später prall auf unsere Solarkollektoren scheinen wird. So wollen wir prüfen, ob die Aufbaubatterien sich aufladen oder die Verbindung einen Wackler hat oder die Aufbaubatterien einfach altersschwach sind.
4. Etappe in Komoot
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Mit den Rädern starten wir durch den Freizeitpark Friedrichsaue und sind bald wieder auf dem Donauradweg unterwegs. Anfänglich noch im Grünen, aber bald an einer Schnellstraße entlang, mit dem normalen städtischen Morgenverkehr. Zwar auf Radwegen, aber laut und unattraktiv. Kurz vor Thalfingen passieren wir die Grenze zu Bayern.
Wir verlassen Baden-Württemberg und erreichen Bayern – mit anderen Corona-Maßnahmen als bisher
Für uns ist das Passieren der Grenze von daher wichtig, weil in Bayern andere Corona-Bestimmungen gelten als in Baden-Württemberg. Beispielsweise sind in Bayern noch Stellplätze, Campingplätze, Übernachtungsbetriebe und Freizeiteinrichtungen gesperrt. Daher ist uns noch nicht endgültig klar, wo wir am Abend sein werden. Vorläufig ist der Plan, bis Donauwörth zu radeln und von dort mit der Bahn, beiden Wohnmobilpassagieren und Fahrrädern zurück nach Ulm (Baden-Württemberg) zu fahren und noch mal auf dem Stellplatz am Stadion zu übernachten.
Wir fahren auf der Bundesstraße durch den Ort Thalfingen und danach auf der anderen Seite der Bundestraße und Bahnstrecke weiter. Kurz vorm Autobahnkreuz Ulm-Elchingen, dass wir von vielen Anfahrten nach Österreich und in die Alpen mit dem Auto kennen, werden wir auf dem Radweg in die Landschaft geleitet. An Badeseen entlang und später durch schönen Auenwald fahren wir nach Leipheim. Unter einer Brücke dort ist eine Radlerpausenstelle mit Kiosk (Radlertankstelle), aber uns ist es für eine Pause noch zu früh.
Die Stadt Leipheim taucht aus dem Ufergrün der Donau auf
Wir lassen Leipheim rechts der Donau liegen und radeln auf der linken Donauseite weiter, immer noch im Schatten der Bäume. Wieder bin ich froh um meine Handschuhe und meine winddichte Jacke. Über den Radweg an der Brücke wechseln wir die Donauseite, um in Günzburg eine Rast zu machen. Das Legoland hat leider auch noch zu, sonst wäre auch das eine schöne Abwechslung zum Radeln gewesen und hätte sich sicherlich auch als Übernachtungsplatz angeboten. Auch in Günzburg ist wieder eine Marktstraße mit ungeheuer schönen alten Häusern, ich liebe das. Wir setzen uns in die Sonne, ich muss noch etwas auftauen.
Am Marktplatz in Günzburg trinken wir einen Cappuccino – der Sonnenschein trügt, erst hier ziehen ich die Handschuhe aus
Corona – Verständnisschwierigkeiten
Wir wählen ab Günzburg die Variante auf der rechten Donauseite zur Weiterfahrt. Wir fahren auf einen schönen Hügel hinauf, der auf höchster Stelle mit einem Aussichtsturm zu einer Rundumsicht lockt. Leider ist er aber wegen Corona gesperrt. Das ist eine Massnahme, die ich nicht verstehe. Wir fügen uns aber und gucken halt nicht über die Bäume hinweg nach Norden…
Leider war der Aussichtsturm oberhalb Offingens wegen Corona gesperrt
Im Abwärtsfahren kommen die Kühltürme von Grundremmingen in Sicht, die uns einige Zeit begleiten. Wir fahren in Offingen wieder über die Donau und folgen direkt an der Donau dem Donaudamm. Dass ist eine eigene Variante, denn der eigentliche Donauradweg ist ca. 2 km westlich der Donau ausgeschildert. So haben wir einen tollen Blick auf die Donau, wegen der wir ja radeln, auf Flora und Fauna. Gundelfingen taucht links von uns auf, wir bleiben aber direkt auf dem Damm. Die Donau breitet sich immer weiter aus und wir verlassen den Damm zum Ort Faimingen hin.
Die Donau weitet sich in ihrem Bett vor der Staustufe Faimingen
Geschichtsexkursion
Ein kleines Hinweisschild „Römertempel“ macht uns neugierig und wir entdecken eine schöne und gepflegte Anlage.
Am Beginn der Ausgrabungsstätte des Römertempels Faimingen ist ein LageplanDie Überreste des Römertempels
Sogar die öffentliche Toilette am Tempel ist geöffnet, was wollen wir mehr? Fast nahtlos geht der Ort in das Städtchen Lauingen über. Am Ortseingangsschild erhasche ich den Namen Albertus Magnus und denke spontan an meine Tochter, die in ein gleichnamiges Gymnasium gegangen ist. Wir radeln auf der Hauptverkehrsstraße in die Ortsmitte, die von einem schönen Kirchturm markiert wird.
Unten in viereckingen Stufen, später sechseckig – der Kirchturm von Lauingen
Auf dem Marktplatz entdecke ich ein Denkmal von Albertus Magnus, jetzt erschließt sich der anfängliche Hinweis.
Albertus Magnus, einer der größten Gelehrten des Mittelalters, ist um 1200 in Lauingen geboren
Wir radeln auf offiziellem Donauradweg aus Lauingen hinaus Richtung Ludwigsau und genießen die Fahrt durch den Wald bis Dillingen. Die Hauptstraße durch den Ort ist von riesigen, alten Gebäuden gesäumt.
Die Universität (rechts) in Dillingen wurde 1549 gegründet, links die Studienkirche
Wieder geht’s hinunter zur Donau, endlich sind wir am Fluss unserer Begierde zurück! Der Radweg ist wieder beschaulich, links der Wald, rechts die Donau, auf dem Damm bunte Blumen und im Wasser allerlei Brutgeschäft – wie schön! Das einzige was stört, ist das Grummeln des Magens. Nein, bis Donauwörth halten wir ohne Mittagessen nicht durch. Am Marktplatz in Höchstädt locken Sonnenschirme von Restaurant und Eiscafé die hungrigen Besucher. Wir entscheiden uns für das griechische Lokal Poseidon und essen vorzüglich. Ein Aperitif zu Beginn, eine Hauptspeise von der Tageskarte und ein inkludierter Nachtisch – eine sehr gelungene Pause.
Das Vogteihaus in Höchstädt hat eine beeindruckende Größe mit seinen beiden Eckerkern. Wir blicken von unserem Mittagstisch beim Restaurant Poseidon auf die schönen Bürgerhäuser
Donauradweg – ohne Donau
Wir folgen der neuen Donauradwegbeschilderung erst mal zum Schlößchen und eine Parallelstraße wieder zurück, komische Wegführung. Nördlich der Baggerseen führt der Radweg durch Sonderheim und Blindheim. Wir fahren auf Radwegen entlang von sehr wenig befahren Landstraßen, weitab der Donau und genießen die Aussichten auf die Dörfer, Wiesen und Felder. Nach Gremheim queren wir die Donau und radeln nun rechts, wieder weitab der Donau weiter. Links von uns liegen einzelne Gehöfte, die mit „Nachnamen“ „Schwaige“ heißen. Circa einen Kilometer vor Pfaffenhofen geht es direkt auf der Landstraße nach Norden. Wenige motorisierte Fahrzeuge begegnen uns, dafür viele Fahrradfahrer, die den sonnigen Tag draußen genießen. Wir freuen uns auf das Hofgut Bäldleschwaige, auf Kaffee und Kuchen. Mit einem anderen Schwung Radfahrer erreichen wir das Hofgut. Die Parkplätze für Radler und Autofahrer sind sehr großzügig angelegt, die Bewirtungsmöglichkeiten des Hofgutes ebenso. Das scheint in normalen Zeiten ein absoluter Ausflugsmagnet zu sein. Einige Familien mit Kleinkindern genießen Spielplatz und Streichelzoo, Eis, Kuchen und Softgetränke. Ich entdecke einen Flyer von „Landlust“, dem Handbuch für Wohnmobilisten, die gerne bei Landwirten, Manufakturen, Künstlern und Handwerker nächtigen. So keimt in uns die Idee auf, ob wir eventuell doch heute bereits in Bayern nächtigen können. Wir fragen nach, die Besitzerin sagt, der Wohnmobilstellplatz wäre zwar noch gesperrt, aber auf dem normalen Parkplatz könnten wir gerne stehen. So entscheiden wir, dass Bernhard noch bis Tapfheim zum Bahnhof radelt und nach Ulm zurückfährt, um das Wohnmobil nachzuholen. Ich bleibe am Hofgut, schneide bei einem erfrischenden Apfelmost meinen Film für meinen Instagram-Account, sortiere Fotos und genieße die Sonne und Rast.
Der Spielplatz vor dem Streichelzoo beim Hofgut Bäldleschwaige
Bernhard ist lange vor der Abfahrt seines Zuges am Bahnhof in Tapfheim und hat dort ein besonderes Erlebnis. Das Bahnhofsgebäude ist von Privatleuten gekauft, restauriert und renoviert worden. Ein Café und eine Schmuckmanufaktur sind eingezogen, es finden Workshops und Veranstaltungen statt. Die Einrichtung ist nostalgisch und nachhaltig, da überwiegend recycelte Möbel verwendet wurden. Aus einer Sektlaune im sommer 2015 heraus entstand der Gedanke, den alten, ungenutzten Bahnhof in eine Begegnungsstätte für Alte und Junge, für Einheimische und Gäste umzugestalten. Das Projektteam hat bis zur Eröffnung des Café Bruno im Frühjahr 2018 ganz Arbeit geleistet und ein wahres Schmuckstück gestaltet, mit viel Liebe zum Detail. Bernhard war von der Herzlichkeit, dem Ambiente und dem Kaffee, den er getrunken hat, völlig begeistert. (Öffnungszeiten: Mi + Do 8.30-18.00 Uhr, Fr+Sa 8.30-22 Uhr, So+Feiertag 9-18 Uhr, Mo+Di IMMER geschlossen – Reservierungen: 09070-9609720)
Das Bahnhofsgebäude in Tapfheim ist frisch renoviert und in ein Café und Schmuckmanufaktur umgewandelt wordenDer Außenbereich des Cafés am Gleis ist mit recycelten Sitzmöbeln gestaltet – das zeugt von nachhaltigem Handeln„Wie drapiert man Coronamasken, so dass sie schick aussehen?“ Würde ich als Sprechblase über das Bild der beiden Besitzerinnen im Café Bruno gerne schreibenMich begeistert die Jukebox im Speiseraum beim Fotogucken am meistenLinks des Bahnhofes lädt das Gartencafé unter alten Bäumen zum Verweilen ein
Um halb acht am Abend ist Bernhard erst wieder zurück im Hofgut Bäldleschwaige, das war ein langer Tag für ihn. Wir vespern noch im Hofgut, bevor wir den Sonnenuntergang draußen genießen.
Der Sonnenuntergang unterhalb der Kaltfrontbewölkung beim Hofgut Bäldleschwaige
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Die dritte Etappe unserer Donauradtour führt uns von Riedlingen nach Ulm. Anfänglich ist das Donautal noch sehr eng und hat oftmals keinen Platz für den Radweg. So strampeln wir hinauf auf die Höhen und werden mit den Aussichten auf die sich verändernde Landschaft für die Mühen entschädigt.
3. Etappe von Riedlingen nach Ulm
Am Morgen ist der Himmel blankgewischt, die Wolken verschwunden und die Sonne strahlt vom blauen Firmament. Aber es ist noch kühl als wir uns auf den Weg machen. Der Donauradweg liegt gleich hinter dem Parkplatz mit dem Wohnmobilstellplatz und wir genießen einen letzten Blick auf die Kulisse der Altstadt von Riedlingen.
Der Blick vom Parkplatz zur Riedlinger Kirche
3. Etappe in Komoot
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Wir unterfahren die Brücke der B 312 und kurz danach ist wieder nur Stille, Vogelgezwitscher und Froschquaken um uns herum. Immer wieder tauchen aus der Uferbewachsung Kirchtürme auf.
Anfänglich schlängelt sich die junge Donau durch viel Grün. Der Kirchturm von Daugendorf schaut heraus
Vor Daugendorf überqueren wir die Donau und fahren linksseitig durch die Felder. In Zell queren wir wieder die Donau und verweilen an der Brücke, um der Storchfamilie zuzuschauen.
Auf dem Herrschaftshaus ist ein Storchennest mit Jung- und Altstörchen
Hinauf und Hinunter – die Donau bleibt im Tal
Die Donauschleife bei Zell wird vom Radweg nicht ausgefahren und wir erreichen Zwiefaltendorf, das am Ortsende sogar ein kleines Schlösschen hat. In einer Mächtigen Tanne brütet in der Spitze auch ein Storch, allerdings so weit weg, dass uns nur der weiße Kot auf der Baumspitze über das Nest belehrt.
Zwiefaltendorf liegt malerisch zwischen Feldern
Nun geht es sehr steil bergauf und ich bin froh über meinen Elektromotor, den ich auf dem Steilstück zuschalten kann. Trotzdem komme ich außer Puste oben an und erfreue mich an der Pause, um die Werbetafel zu fotografieren.
Nach einem sehr steilen Bergauf steht diese Milchwerbung in Datthausen
Nach Datthausen halten wir Ausschau nach einem Wegweiser oder Hinweis, denn dort soll es eine Keltische viereckschanze geben. Leider ist am Radweg nichts zu finden und wir radeln bergab, immer steiler und erreichen den Ort Rechtenstein, in dem wir wieder auf die linke Donauseite wechseln.
Rechtenstein ist ein weiteres Kleinod an der Donau
Kaum aus dem Ort heraus öffnet sich der Blick zum Kloster Obermarchtal. Unser Radführer bietet eine Variante durch den Ort an, aber Coronabedingt ist noch keine Besichtigung möglich. So folgen wir der Hauptroute des Donauradwegs.
Der Donauradweg biegt nach links ab, im Hintergrund das Kloster Obermarchtal
Nach Untermarchtal geht es wieder steil bergauf. Auf der Höhe ist ein Rastplatz im Schatten von drei großen, stattlichen Linden mit Tischen und Bänken eingerichtet. Wir nutzen ihn zum Verschnaufen und um mittlerweile zu warme Kleidung auszuziehen.
Drei große Linden erinnern an den Friedenschuss nach dem 1871/1872 Krieg zwischen Frankreich und Deutschland
Wir bleiben erst mal auf der Höhe und genießen die Aussicht ins Land und über die Felder und Wiesen.
Die Farbenpracht der Wiesenblumen – hier lila und gelb
Wieder geht es ohne Muskelkraft allein durch die Steilheit des Radweges bergab nach Munderkingen. Der ursprüngliche Ort lag in einer engen Donauschleife, vermutlich recht gut geschützt vor feindlichen Angriffen.
Auch auf dem Rathaus von Munderkingen brütet ein StorchenpaarDer Giebel am Rathaus in Munderkingen ist sehr beeindruckend
Die folgende Strecke führt uns durchs Rottenacker Ried, an hinter Büschen versteckten Bade- oder Kiesseen recht flach bis Ehingen. Hier steigt Bernhard in den Zug nach Riedlingen. Wir werden uns in Ulm wiedersehen. Auf meinem Weg durch Ehingen freue ich mich, das heute Markttag ist.
Markttag
Ich lasse mich vom Markt inspirieren und kaufe Honig und Erdbeeren
Nach Ehingen geht es steil bergauf und durch einen Park mit vielen Rastbänken und toller Aussicht nach Süden und über die Donau. Dabei entdecke ich den Radfahrer, der vor Freude über die Aussicht das Radfahren völlig vergessen hat.
Ich bin froh, dass ich nicht so langsam bin auf dem Rad, dass mich das Efeu überwuchert
Wieder geht es sehr steil bergab und zurück an die Donau und rechts von ihr weiter, allerdings in einem weiten Bogen über Griesingen. Auf dem Weg nach Öpfingen begegnet mir ein andersfarbiges Blütenfeld.
Die Blütenfarben begeistern mich, Mohn, Kornblume und Raps
Links vom Radweg gibt es einige Altarme der Donau, das kann ich aber nur auf der Landkarte erkennen, denn die Uferränder sind sehr dicht und breit mit Büschen und Bäumen bestanden. Allerdings tönt Geschnatter und Gequake von dort, es sind wahrscheinlich viele Kinderstuben an den versteckten Stellen untergebracht.
Öpfingens Kirchturm grüßt aus dem Grün der Bäume an der Donau
Am Stauwehr hinter Ersingen setze ich mich mit Blick auf die einen der Stauseen zur Mittagspause und genieße auch die in Ehingen gekauften Erdbeeren. Während meiner Pause kommt ein kalter Wind auf, es bewölkt sich Zusehens und die Sonne wird immer öfter verdeckt. Ich ziehe wieder alle Kleidung an und radle weiter, um warm zu werden. Die weiteren Stauseen, die Anglern und Schwimmern ein Freizeitangebot machen, laden mich daher nicht nochmal zum Verweilen ein. Auf Höhe von Donaustetten steht ein breiter hölzerner Liegestuhl, aber auch der lockt mich nicht, es ist zu kalt.
Die wunderbare Rastbank steht mit dem Rücken zur Donau
Nach Göggingen führt der Fahrradweg an einem großen Industriegebiet entlang, in dem namhafte Firmen und Speditionen ihren Firmensitz haben. Ich muss höllisch aufpassen, denn die LKW-Fahrer, manche davon anscheinend ortsfremd, sind mit Adressen suchen beschäftigt. Nach einigen heiklen Situationen und weil die Sonne wieder vom Himmel brennt, entdecke ich ein Café der Firma Seeberger, mit Sitzgelegenheiten auf der Wiese. Ich mache dort eine Rast, trinke einen Kaffee und esse einen Rhabarber-Walnusskuchen, sehr lecker. Außerdem ziehe ich die warmen Sachen wieder aus. Bernhard meldet sich, er ist am Wohnmobilstellplatz in Ulm angekommen und hat unterwegs Kuchen gekauft. Okay, dann muss ich mal schnell radeln, um das zweite Kuchenstück zu verdienen!
Nach dem Industriegebiet führt der Radweg durch einen Park und dann auf einem engen Radweg, eingeklemmt zwischen steilem Donauufer und Eisenbahn in die Stadt. An einem Turm der alten Stadtmauer erhasche ich den ersten Blick aufs Ulmer Münster. Der Donauradweg führt direkt unterhalb der teils noch vorhandenen Stadtmauer entlang. Ein Kunstwerk animiert mich zu einem kleinen Stopp.
Stearway to Heaven – leider nicht begehbar ist diese Himmelsleiter direkt am Radweg oberhalb der Stadtmauer
Unser Übernachtungsplatz – das eigene Wohnmobil
Der Wohnmobilstellplatz ist direkt neben dem Stadion am Rande des Parks Friedrichsaue, etwas abseits des Donauradwegs. Nach einer erfrischenden Dusche im Wohnmobil und einem Stück Erdbeertorte spazieren wir zu Fuß in die Altstadt und machen einen kleinen Rundgang.
Die Gaube ist beinahe höher als das darunter liegende Haus
Der Himmel über den Ulmer Münster betont die gewaltige Höhe
Wir entdecken die Hausbrauerei Ulmer Barfüßer und genießen dort erst ein Bier und dann ein sehr leckeres Abendessen.
Ich liebe hausgebrautes Bier und genieße eine Bierprobe der Privatbrauerei Barfüßer
Zurück im Wohnmobil stellen wir fest, dass unsere Aufbaubatterien, die von der Lichtmaschine und den Solarpanelen geladen werden, mit der Aufladung meines Fahrradakkus wohl überfordert sind. Die Aufbaubatterien sind nun vier Jahre alt und kommen anscheinend an ihre Leistungsgrenze. Morgen soll es sehr sonnig sein, so werden wir das Wohnmobil in der Sonne parken um zu überprüfen, ob die Batterien von den Solarpanelen noch geladen werden.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Deutschlands Flüsse sind in den meisten Fällen von Fahrradfernradwegen gesäumt. Und in vielen Fällen ebenso von Bahnlinien. So lässt sich eine Fahrrad-Wohnmobil-Tour perfekt kombinieren. Die Mosel haben wir 2018 so befahren. Bei unserer Donauradtour sind nur die länderverschiedenen Corona-Vorschriften zu beachten.
Vorbereitung in Coronazeiten
Eigentlich wären wir in Kanada, sind wir aber nicht. Eigentlich wollten wir ab Mitte Juni die große Ostseerunde fahren – mal sehen, ob das in 2020 etwas wird. Alternativen müssen her! Trekking und Radfahren in Deutschland wählen wir aus. Die Trekkingtour findet aufgrund von Corona zwei Wochen verspätet statt, weil die Trekkingplätze, ebenso wie die Wohnmobilstellplätze, noch gesperrt sind.
Die Wohnmobilstellplätze in Baden-Württemberg sind ab 18. Mai (wie die Trekkingplätze in Rheinland-Pfalz) geöffnet, die in Bayern ab 30. Mai. Nach Österreich zum Verwandtschaftsbesuch ist vielleicht möglich. So planen wir Fahrradtour, Familienbesuche in Regensburg und München, neue bequemere Sitze für unseren Karmann Ontario bei der Firma Camping Service Riedel in Markt Indersdorf und Familienbesuch in Oberösterreich und Salzburg.
Du merkst, unsere Wünsche lassen sich wunderbar kombinieren, wenn wir die Donau entlang radeln (bis auf den Abstecher nach München). So fahren wir an einem total verregneten Samstag gemütlich über den Schwarzwald nach Donaueschingen. Der regennasse Schwarzwald bietet ungewöhnlich schöne Ansichten und bei dem Wetter ist wenig Verkehr. Der Wohnmobilstellplatz in Donaueschingen liegt sehr ruhig außerhalb bei den Sportplätzen. Nach einem viertelstündigen Spaziergang durch den Schlosspark der Fürstenberger erreichen wir das Donautempelchen, von dem das Donau-Bächlein in die Brigach fließt, die sich kurz hinter Donaueschingen mit dem Quellfluss Breg vereinigt, ab dort heißt der Fluss Donau.
Im Jahr 1910 wurde der Einfluss der Donau in die Brigach mit einem Tempelchen versehen
Über die Brücke erreichen wir rechts der Stadtkirche St. Johann die Donauquelle. Sie ist wunderschön gefasst, die Steinmetzarbeiten filigran. Eine langsame Umrundung der Anlage ist absolut lohnenswert.
Die gefasste Donauquelle mit der Skulptur der Mutter Baar (Baar = die Landschaft, in der die Donau entspringt) und der Donau in zwei Altersstufen. Mutter Baar zeigt der jungen Donau den Weg zum Schwarzen Meer
Auf dem Rückweg zum Stellplatz flanieren wir andere Wege durch den Park der Fürstenbergs und haben noch ein entzückendes Erlebnis mit Familie Schwan.
Das Schloss Fürstenberg im Schlosspark von Donaueschingen
Unser Wohnmobil ist am Bahnhof in Donaueschingen geparkt
Mit den Rädern fahren wir zum Startpunkt des Donauradweges. Bis zum Schwarzen Meer legt die Donau 2.845 km zurück. (Nimmt man die Breg als Quellfluss hinzu sind es 2.888 km). Wir nehmen uns vorläufig nur die 594 Kilometer bis Passau vor. Neben dem Startpunkt des offiziellen Donauradweges ist ein Relief der Donau in den Boden eingelassen.
Das Relief ist am Startpunkt des Donauradweges in den Boden eingelassen. Leider sind meine Arme zu kurz gewesen, so fehlt rechts unten der Name Donaueschingen. Der Punkt links beinahe ganz oben markiert die Stadt, in der die Quelle der Donau gefasst ist. Die Donau ist als Silberband zu erkennen und das Donaudelta rechts in der MitteHier ist der Start des Donauradweges – und los geht´s
Komoot Aufzeichnung der Radtour
Die Aufzeichnung unserer Radtour findest Du bei Komoot.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Nun geht es los. An einem Fluss entlang radeln bedeutet nicht, dass man am Fluss entlang radelt. Oft genug liegt das Flussbett in „unberührten“ Gebieten, in denen sich die Natur selbst überlassen ist.
Biber-Bissspuren an der Oberen Donau
So dauert es auch bis Pfohren, bis wir die Donau erstmals sehen, weil wir sie auf einer Brücke überqueren.
Ein Foto von der ersten Donauquerung bei Pfohren, Blick zurück Richtung Donaueschingen
Anfänglich, auf den ersten zwei Etappen, windet sich die Donau noch richtig durch die Landschaft. Der durch seine Zuläufe immer stärker werdende Fluss hat sich auf dem Weg zum Schwarzen Meer durch einige Mittelgebirge und Felsen durcharbeiten müssen. Spektakuläre und unerwartete Aussichten öffnen sich uns immer mal wieder, auf Fluss, Landschaft, Gebäude und Ortschaften. In Pfohren beeindruckt mich ein kleines Schlösschen.
Das ehemalige Jagdschloss Entenburg in Pfohren
Nach Pfohren geht es durch wunderschöne Auenlandschaft mit vielen Wiesen und auch einigen Feldern. Störche kreisen nicht nur über uns, sondern sind auf den Wiesen unterwegs. Die hungrigen Jungen im Nest müssen gefüttert werden.
Eine Storchversammlung in der Donauaue auf einer Blütenwiese – fast könnte man meinen, sie haben von den Corona-Abstandsregeln gehört
Immer wieder sind wir am Beginn des Donauradweges mal auf der linken, mal auf der rechten Seite unterwegs. Die Flussüberquerungen sind spannend, da die Brücken so unterschiedlich sind.
Die Historische Holzbrücke vor Zimmern
Wir fahren kurz an der Bahnstrecke entlang, die Bernhard später zurückfahren wird und passieren Immendingen. Direkt vor der Stadt führt uns eine Brücke über die Donau, die hier schon nicht mehr frei in ihrem Bett fließt, sondern von Menschen gestaltet ist.
Die Donau bei Immendingen, schon reguliert
Abwechslungsreiche Erlebnisse
Kurz darauf erreichen wir die erste Donauversickerung. An manchen Stellen auf der ersten Etappe versickert die Donau in den unterirdischen Höhlen des Juragesteins, um später wieder zutage zu treten. Wir können auf Infotafeln lesen, dass diese „Donauversickerung“ im Sommer und Herbst vorkommt – aber nach den beiden trockenen Jahren 2018 und 2019 und dem wenig niederschlagreichen Winter 2019/2020 ist die Donau bereits im Mai 2020 versickert. An der Donauversickerung bei Immendingen ist ein Radlerzeltplatz, der auf einer Wiesenfläche zur Donau hin angelegt ist.
Bei der ersten Donauversickerung ist ein großer Spiel- und Radelzeltplatz
Gleich beim ersten Abzweig danach haben die Modellautofreunde Immendingen einen Rennparcours. Heute am Sonntag sind die Vereinsmitglieder aktiv und wir schauen eine Weile den wechselnden Rennen zu.
Unser Radweg führt uns durch den Ort Möhringen und nach dem Rathaus über eine Behelfsbrücke über einen Bach, der kurze Zeit später in die Donau mündet.
Das Rathaus in Möhringen ist schön restauriert
Im Laufe der Jahrtausende hat die Donau ihr Bett auch immer mal gewechselt, so dass die Altarme als kleine Seen zurückgeblieben sind. Diese Seenlandschaft begleitet und auf dem Weg nach Tutlingen, in die Stadt fahren wir wieder über eine schöne Brücke.
Eine Holzbrücke über die Donau bei Tuttlingen
Der Radweg geht mitten durch die Stadt und so kommen wir am Marktplatz mit dem Pyramidenbrunnen vorbei. Die Form des Brunnens greift die Quadrate der Innenstadt auf, wie sie nach einem Stadtbrand 1803 neu errichtet wurde. Der Bauer erinnert wohl an die frühere Bedeutung des Marktplatzes als Umschlagplatz für die Waren der Landwirte.
Der Bauer mit dem Stier vor dem Pyramidenbrunnen in Tuttlingen
Spannende Natur
Nach Tuttlingen beginnt der Abschnitt, der mir am besten gefällt. Der Naturpark „Obere Donau“ ist ungeheuer schön. Satte grüne Wiesen, steile Kalkfelswände, historische Gemäuer auf vielen Höhen und wenig Besiedlung. Dazu das klare Flüsschen, ich fühle mich wie im Paradies. Nach Mühlheim fahren wir am Wulfbach entlang, der in seinem Mündungsgebiet zur Donau der Natur überlassen ist.
Der Wulfbach, der in die Donau fließt, hat bereits Biberbesiedlung, so wie der Oberlauf der Donau an manchen Stellen
Die Donau windet sich in weiten Kurven weiter durch die Felslandschaft und bietet und Radfahrern auf immer wieder neue spektakuläre Aussichten auf die Landschaft.
Der Donaujura taucht erstmals nach Fridingen auf
Laut unserem Radwanderführer Donau wäre die erste Etappe in Fridingen zu Ende. Wir haben jedoch einen anderen Zeitplan, sind mit Fahrrädern mit elektronischer Unterstützung unterwegs und wollen heute deshalb weiter bis Beuron. Direkt nach Fridingen ist die nächste Donauversickerung.
An der 3. Donauversinkung, wird das Phänomen auf einer großen Tafel erklärt
Bald schon geht es auf dem Radweg immer mal wieder kräftig hinauf und hinab. Die Donau hat sich durch die Kalkfelsen des Weißen Jura gearbeitet, wir Radler müssen diese Berge überwinden. Wieder ergeben sich dadurch schöne Ausblicke.
Welche Kraft Wasser hat, die Donau zeigt das eindrucksvoll mit dem Felsdurchbruch an der oberen Donau
Unser Übernachtungsplatz – das eigene Wohnmobil
Radfernwege an Flüssen fahren wir seit 2018 mit dem Wohnmobil. Bei der Planung der Etappen berücksichtigen wir, wo Bahnhöfe an der Strecke liegen, die Bernhard zum Ausgangspunkt und somit zum Wohnmobil zurück bringen. Entweder bleiben wir am Bahnhofsort oder ich fahre noch weiter und wir treffen uns später an einem Wohnmobilstellplatz auf der Strecke. Unsere heutige Etappe endet in Beuron. Dort ist ein Bahnhof und ein schöner Wohnmobilstellplatz. Natürlich ist dort auch das Kloster Beuron. Unser Ankunftstag ist ein Sonntag, der erste nach der Coronaöffnung und mit wunderschönem Frühlingswetter. So sind große Menschenmengen unterwegs und ich verzichte sicherrheittshalber auf die Klosterbesichtigung. Stattdessen genieße ich die Sonne auf dem Rasenstück neben unserem Wohnmobilstellplatz. Gleich nebenan sind Unterkünfte für Fahrradfahrer in großen Kiefernholzfässern eingerichtet. Die Anlage nennt sich „Camp im Donautal“. Im Holzfass sind Bett, Tisch und Stühle, außerhalb sanitäre Anlagen und Picknicktische.
Bernhard fährt mit dem Zug nach Donaueschingen zurück und holt das WohnmobilMein Fahrrad steht auf dem Platz, auf dem später das Wohnmobil stehen wirdIn den Kieferholzfässern können Fahrradfahrer und Wanderer direkt neben dem Wohnmobilstellplatz übernachten
Wir lassen den Abend gemütlich mit einem leckeren Essen und einem Glas Pfälzer Wein ausklingen.
Wir sitzen gemütlich auf einem Wiesenstück – später werden wir den Grill – erstmals mit Außengasanschluss – benutzen
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Schon seit über zehn Jahren gibt es die Trekkingplätze in der Südpfalz. In Deutschlands größtem zusammenhängende Waldgebiet, mit wenigen Ortschaften und großartigen Aussichten. Eine fantastische Sache für eine Trekkingtour in Deutschland oder um Ausrüstung und Kondition für eine große Auslands-Tour zu testen.
Trekking und Corona
In meinem Newsletter April 2020 kündigte ich an, am 4. Mai zur Pfalz-Trekking-Tour zu starten. Mein Neffe hat sein Abitur fast geschafft, alle üblichen Abi-Veranstaltungen fallen aus, er ist wie alle Schüler im Homeschooling. Um sein „Leid“ zu mildern, habe ich ihn zum Pfalz-Trekking eingeladen. Leider kommt die Absage am Abend des 3. Mai per Mail. Wegen Corona bleiben die Trekkingplätze gesperrt. Ich verstehe den Sinn nicht, genauso wenig ich den Sinn verstehe, dass Wohnmobil-Stellplätze gesperrt sind. Wen gefährden wir im Wald beim Wandern oder auf einem Trekkingplatz? Ich halte beim Wandern sowieso Abstand von anderen Wanderern. Auf dem Trekkingplatz würden wir das auch tun. In unserem Wohnmobil sind mein Mann und ich zu zweit zuhause – könnten „stay at home“ praktizieren. Wir kämen mit wenig oder keinen Menschen zusammen, beim Wasser-Ver- und Entsorgen hielten wir Abstand, falls andere Menschen in der Nähe wären und könnten ansonsten die Natur in anderen Gegenden genießen.
Aber bei dieser Krise geht es weniger ums Verstehen von Maßnahmen, sondern um das Befolgen derselben um andere zu schützen. Also halten wir uns an die Regeln.
Am Montag, 4. Mai, wird telefonisch vage Hoffnung gemacht für einen Termin ab 11. Mai. Aber eher wahrscheinlich ist ein Termin ab 18. Mai – allerdings nicht auf den von uns vorgesehenen Trekkingplätzen „Kalmit – Heldenstein – Eußerthal“. So weichen wir auf die Plätze „Heldenstein – Eußerthal – Annweiler“ aus und buchen diese vom 18. bis 21. Mai. Zu meinem eigenen Trost plane ich jeden Abend die eventuell zu wandernden Tagestouren in Komoot vor. Nach der Tour werde ich sie in die tatsächlich gewanderten Routen abändern.
Trekking in der Pfalz
Die Trekkingplätze sind in der Südpfalz 2009 konzipiert worden. Es begann mit sechs Trekkingplätzen zwischen Kalmit im Norden und Burgruine Guttenberg im Süden. Mittlerweile sind weitere Plätze in den nördlichen und westlichen Pfälzerwaldgebieten hinzugekommen. Die Plätze ermöglichen Draußen-Übernachtungen im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen zwischen April und Oktober. Sie liegen etwas versteckt außerhalb der üblichen Wanderwege und sind mit einigen ebenen Plätzen und einer Feuerstelle ausgestattet. Und einer biologischen Toilette. Daher kommt auch das Verbot der Landesregierung, denn in unserer Republik muss jedes Ding in eine Schublade und Trekkingplätze kommen eben in die Campingplatzschublade, denn ein Holzverschlag im Wald, eine Biotoilette, ist ein „Sanitärraum“. Auch wenn Deine feste Notdurft mit etwas Rindenmulch bedeckt in der Biotoilette kompostiert. Nee, das ist kein Jux, sondern Anwendung von Gesetzestexten und Vorschriften.
Auf den einzelnen Trekkingplätzen stehen nur wenige Übernachtungsplätze zur Verfügung, wobei es egal ist, ob Du im Zelt, im Tarp oder in der Hängematte übernachtest. Damit die Plätze nicht überfüllt werden, buchst Du Deinen Platz über den Tourismusverband Südliche Weinstraße, die Gebühr beträgt 10 € pro Nacht pro Platz. Für jedes Trekkingcamp gibt es einen zuständigen Ehrenamtler, der den Platz in Ordnung hält (was eigentlich die Aufgabe der Besucher ist) und dem man Schäden (z.B. umgestürzte Bäume, Vandalismus) melden kann. Alle Angaben zu den Plätzen erhältst Du nach der Buchung.
Trekking in unmittelbarer Umgebung
Vielen Menschen ist bisher nicht bekannt, dass es in der Pfalz diese Trekkingplätze gibt. Meist zieht es die Trekker nach Skandinavien oder auf die großen Fernwanderwege ohne Übernachtungsmöglichkeiten, wie den GR 20 auf Korsika. Die Landschaft, in der die mittlerweile 15 Pfälzer Plätze liegen, ist jedoch sehr abwechslungsreich und teilweise auch spektakulär. Also, warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah. Das sagte ich mir Anfang April, als unsere Kanada-Wohnmobil-Überführung wegen Corona abgesagt wurde. Mein Trekkingpartner würde mein Neffe sein, denn er hatte mit seinem Vater, meinem Bruder, im letzten Jahr eine Tour in Jontunheimen in Norwegen gemacht. David ist ein begnadeter Musiker, der bereits seit seinem 15. Lebensjahr komponiert. Du kannst seine Norwegentour mit seiner Musik als Film auf Youtube anschauen.
Für den jungen Mann, der in diesem Coronajahr das Abitur geschrieben hat, fallen sämtliche Feierlichkeiten aus und dass ist ungeheuer schade. Unsere gemeinsame Trekkingtour sollte ein kleiner Trost und eine Abwechslung sein. Mit Achselzucken nahm er das neue Datum zur Kenntnis und wir verabredeten uns für den 18. Mai.
Packen für die Tour
Am Montagvormittag holten wir meine Trekkingausrüstung aus dem Keller und breiteten alle Dinge im Wohnzimmer aus. Das Wetter hatte es die letzten zweieinhalb Wochen gut mit uns gemeint. Der Regen hat die Waldbrandgefahr sinken lassen. So werden wir „offenes Feuer“ zumindest mit dem Gaskocher machen dürfen. Ich habe „Fix-Nudel-Gerichte“ gekauft, mit sechs Minuten Kochzeit und Kaffee zum Frühstück ist auch möglich. Die nächsten Tage werden überwiegend freundlich, es kann aber nachts recht kalt werden. Daher entscheiden wir uns für das größere Zelt, das ich als „Notzelt“ in Schottland erstanden hatte. Wir nehmen keine Teller mit, wir verwenden die Töpfe des Topfsets stattdessen. Bald liegen zwei Häufchen wohlüberlegtes Material im Zimmer, die wir in die Rucksäcke packen. Mein Gregory – den ich seit meiner Marmolejo-Expedition in Chile besitze – fasst über 80 l. Die will ich aber nicht voll machen, obwohl er sich gut trägt. Davids benutzt den 20-Jahre alten Discounter-Trekkingrucksack seines Vaters, wie in Norwegen. Als Luxus gönnen wir uns jeden Abend, je eine Dose Äppler (Apfelwein). Die steuert David bei, als Hommage an unser Herkunftsland Hessen.
Start des Pfalztrekkings
Wir lassen uns von Bernhard, meinem Mann, am Spätnachmittag zum Parkplatz Lolosruhe am Ende des Edenkobener Tals bringen. Ich habe zwar die voraussichtichen Routen vorgeplant, aber die dienen nur als Idee. Wir wollen uns treiben lassen, zu- und abgeben, wie uns die Kondition, die Landschaft und unsere Laune es vorgeben. Wir haben uns mit den Bedingungen zur Nutzung der Trekkingplätze vertraut gemacht und uns Wegbeschreibungen ab markanten Punkten ausgedruckt. Den heutigen Platz wollen wir ab dem Forsthaus Heldenstein erwandern.
Auf Komoot habe ich unsere Routen aufgezeichnet. So kannst Du unsere Tour nachwandern. Die genaue Lage der Trekkingplätze darf ich aber nicht verraten, die erhältst Du nach einer Buchung bei Südpfalz-Trekking. Da ich die Touren vorab geplant habe, erscheinen die Touren mit dem Planungsdatum hier im Bericht und auf Komoot. Das ändert an der Wegführung jedoch nichts.
Endlich in den Wald eintauchen, unterwegs sein. Wir folgen der Markierung „Rotes Kreuz“, dem europäischen Fernwanderweg 8 von Irland bis zu den Karpaten. Schon bald sind wir am 1874 errichteten Schänzelturm. Er bietet eine spektakuläre Aussicht über die Landschaft, die wir in den nächsten Tagen durchwandern werden. Wir finden in der Ferne den Asselstein. Wir richten die Wanderkarte an ihm aus und schauen die eventuellen Wandermöglichkeiten auf der Karte an.
Schänzelturm Aussicht
Der Schänzelturm steht auf dem 613,5 m hohen Steigerkopf, am Ende des Edenkobener Tals.
Der Schänzelturm auf dem Steigerkopf und ein Wegweiser mit den Wanderzielen
Wir folgen vom Schänzelturm dem roten Kreuz nach Westen bis zu den „Heldensteinen“. So oft war ich schon am Schänzelturm, aber die Gedenksteine habe ich noch nicht besucht, sondern bin immer nach Süden, zum Benderplatz, weiter gewandert.
Heldensteine am Steigerkopf
Ein kurzer Rückblick in die Historie. Deutschland bestand bis 1872 aus 37 verschiedenen Herrschaftsgebieten, die sich manchmal in „Bünden“ zusammenschlossen. Nach der französischen Revolution (1789) griff der Freiheitsgedanke auch auf die Pfalz über. Bereits 1793 gründete sich für vier Monate die Mainzer Republik, als erstes bürgerlich-demokratisches Staatswesen auf deutschem Boden. Zwischen 1792 und 1797 führten Frankreich und eine Koalition verschiedener Staaten, hauptsächlich Preußen und Österreich und kleinere deutsche Staaten einen Krieg. Hauptsächlich ging es den Gegnern Frankreichs um die Wiedereinsetzung der französischen Monarchie und das Unterbinden der Verbreitung der revolutionären Ideen der französischen Revolution. 1794 wurde am Steigerkopf eine große Schlacht geschlagen. Zur damaligen Kriegsführung gehörten Schanzen zur Verteidigung und für den Angriff zu errichten. Im Sommer 1794 bauten 4.500 preußische Soldaten Schanzen gegen die anmarschierenden 7.000 Franzosen. Die Preußen wurden von General Pfau befehligt, der am 13. Juli 1794 unterhalb des heutigen Schänzelturm fiel. Das Territorium fiel kurzzeitig an die Franzosen.
Der Gedenkstein für General Pfau wurde von seinem Freund und Mitstreiter General Feldmarschall Graf von Wurmser 1796 errichtet
Ein weiterer Kampf fand im Winter 1794 statt. Die österreichische Armee besiegte die Franzosen und erreichte einen kurzzeitigen Waffenstillstand.
Gedenkstein für die österreichische Armee
Bis die Pfalz 1798 endgültig an Frankreich angebunden wurde, ging die Herrschaft über die Pfalz in zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen siebenmal hin und her. Bis 1815 war die Pfalz Französisch. Die Bevölkerung hatte alle bürgerlichen Rechte und Pflichten, die die Revolution in Frankreich errungen hatte. Unter anderem den Code Civil, ein bürgerliches Gesetzbuch, das im Übrigen der Ideengeber unseres BGB geworden ist. Weiter in die Geschichte eintauchen, das ginge für unsere Wanderung (und diesen Blogbeitrag) zu weit.
Bei der Wanderung kannst Du bei genauem Hinschauen die Schanzen heute noch in der Landschaft entdecken. Unterhalb des Schänzelturms, etwa auf halber Strecke zum Forsthaus Heldenstein, sind Gedenksteine für General von Pfau und die Kämpfer der österreichischen Armee aufgestellt. Der Schwedenstein, der ebenfalls auf diesem Plateau steht, erinnert an den Dreißigjährigen Krieg. Truppen von Schweden und des Herzogs von Sachsen-Weimar, kämpften auf französischer Seite gegen Truppen des Deutschen Kaisers und Bayerns. Wir entdecken noch weitere Rittersteine, die der Pfälzer-Wald-Verein zu historischen Ereignissen an bedeutsamen Stellen errichtet hat.
Tief in die Erklärungen über die vielfältige pfälzische Geschichte und in der Beantwortung von Davids Fragen versunken, wandern wir weiter bergab zum Forsthaus Heldenstein. Ich habe im Hinterkopf, dass der Trekkingplatz im Südwesten des Forsthauses liegt. Unsere Geschichtsstunde unterbrechend lesen wir die Wegbeschreibung, die wir erhalten haben. Diese spricht vom Wanderweg Nr. 6. So suchen wir ein wenig herum, bis wir herausfinden, dass wir wieder hinauf müssen, fast in der Richtung, die wir gekommen sind. Bald haben wir über den Wanderweg 6 die Heldensteine wieder erreicht. Wir lachen sehr über dieses Missgeschick.und wandern zum Trekkingplatz weiter. Wir verbuchen es unter Erfahrung gemacht und eine wunderschöne Eingehtour am heutigen Spätnachmittag. Wir erreichen den Platz, der malerisch unter hohen Bäumen liegt.
Der Trekkingplatz Heldenstein, links die Biotoilette
Die Feuerstelle bildet auf einer ebenen Fläche den Mittelpunkt; hohe Steine und Baumstämme umgeben sie. Das Toilettenhäuschen liegt abseits etwas links, in der Innentür die Bedienungsanleitung. Eine Beschreibung zur Nutzung des Trekkingplatzes ist an einen Baum genagelt und unter den Bäumen finden wir einen weichen, ebenen Platz für unser Zelt. Nach dem Aufbau richten wir es mit unseren Matten und Schlafsäcken ein. Die Nahrungsmittel aus den Rucksäcken packen wir größtenteils in den Ortliebsack, nur unser Abendessen kommt ins Zelt.
Unsere Rucksäcke sind in der Plane verpackt, der Nahrungsmittelbeutel wartet auf die Reste unseres Abendessens
Der Trekkingplatz liegt am Westhang eines Berges und wir finden einen Baumstamm auf einer Lichtung in der Nähe, auf der wir unseren Sundowner, einen Apfelwein aus dem Odenwald, genießen.
Sundowner am Trekkingplatz Heldenstein
Die Sonne senkt sich in schönen warmen Farben zwischen Bäumen hinter einen Berg und schön wird es merklich kühler. Wir machen kein Feuer an der Feuerstelle. Der Pfälzer Wald ist sehr trocken durch die wenigen Niederschläge 2018 und 2019. Das Jahr 2020 war bisher auch nicht so regenreich und ohne Schneeauflage im Winter, der Waldboden ist ungeheuer trocken. Mir ist die Waldbrandgefahr bei einem Lagerfeuer zu hoch.
Wir essen im Zelt, warm und Insektenfrei zu Abend. Unser restliches Brot kommt danach noch in den Essensack und wir werfen etwas vom Zelt entfernt den Karabiner mit dem Ende unserer Reepschnur über eine Astgabel. Der Karabiner wird in die Ösen des Ortliebsacks eingehakt, der Sack nach oben gezogen und die Schnur an den Stamm geknotet. Das ist nicht sehr gastfreundlich den Wildschweinen und anderen Wildtieren gegenüber, aber Menschessen ist sowieso kein geeignetes Tierfutter. Ich liege mit Beginn der Dunkelheit in meinem Schlafsack, David bleibt noch draußen und telefoniert. Die erste Nacht im Zelt ist ungewohnt, aber ich genieße sie.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Am Morgen genieße ich die Ruhe im Wald. Vögel zwitschern um mich herum, ansonsten ist nur Stille. Ich suche mir mit unserem Wassersack einen entfernten Platz und wasche mich mit einem Waschlappen. Ich spaziere über den Platz und studiere die Anleitung der Biotoilette, die quasi wie ein Kompost im Garten funktioniert.
Trekkingplatz Heldenstein Morgenstimmung
Ein Wind kommt auf, der mich ins Zelt zum Anziehen treibt. Ich wecke meinen Wanderkameraden und wir packen ein, fürs Frühstück suchen wir uns einen gemütlicheren Platz.
Wir hinterlassen nur leichte Druckspuren und sonst nichts
Wir wandern den uns bereits bekannten Weg zum Forsthaus Heldenstein und folgen von dort der Markierung rotes Kreuz Richtung Kirschbaumhütte. Der schmale Pfad ist wunderbar zu gehen, teils sandig, teils mit kleinen Steinen und Wurzeln durchsetzt. Die Stille ist überwältigend, nur unsere Schritte und das Stockgeklapper machen außer den Vögeln Geräusche. Bald biegen wir nach Süden ab und folgen der Markierung „grün-blauer Balken“. Eine Rastbank mit Tisch am Sandplatz wird unser Frühstücksplatz. Wir stellen den Gaskocher auf den Tisch, füllen Wasser in den größten Topf und das Milchpulver hinzu. David schnippelt den Apfel für unser Müsli, ich bereite meinen Kaffee vor. Ich rühre die Milchsuppe immer wieder um, und als sie kocht, fülle ich zuerst mein Kaffeetöpfchen auf und den Topfdeckel, der meine Müslischale ist, den Topf mit dem Milchsuppenrest bekommt David. Die Suppe füllen wir mit Müsli, Studentenfutter und den Apfelstückchen auf und genießen das leckere, warme Frühstück.
Frühstücksvorbereitung – noch sind Wetter und Kaffeewasser kalt
Leider ist das Milchpulver im Topf etwas angebrannt. So kochen wir nach dem Frühstück noch etwas Wasser auf und lösen mit dem Kochlöffel die Schicht und mit dem Spülschwamm den Rest. Wir lernen: das Milchpulver erst nach dem Siedepunkt in das Wasser einrühren! Wir packen alles zusammen und wandern weiter nach Süden bis zu einer Kreuzung. Ein Kunstwerk an einem gefällten Baum lässt und staunen.
Die Baumpilze bilden eine richtige Siedlung an der Schnittkante des Baumstamms – Baumpilzkunst nenne ich das
Ein Schild zeigt nach Westen zur Böchinger Hütte und wir folgen dem roten Punkt.
Wir folgen dem Wegweiser zur Böchinger Hütte
Den Weg bin ich letztes Jahr beim Hüttenhopping von Ramberg kommend bereits gewandert. Er ist ab der Kreuzung erst breiter Forstweg und schwenkt mit einem Haken nach rechts, auf schmalem Pfad steil hinab. Einsam liegt die Böchinger Hütte in einem Wiesengrund. Ein fantasievoll gestalteter Spielplatz liegt rechts, Tische und Bänke verteilen sich um die Hütte und links davon. Sie ist an Sonn- und Feiertagen bewirtschaftet – hoffentlich bald wieder. Zwar darf die Gastronomie bereits wieder öffnen, aber nur mit Bewirtung am Tisch. Die Pfälzerwaldhütten, die sehr oft ehrenamtlich von den Mitgliedern der Ortsgruppen des jeweiligen Pfälzerwaldhütten bewirtschaftet werden, sind von alters her als Thekenverkauf organisiert. Und das ist derzeit noch nicht erlaubt!
Die Böchingerhütte liegt malerisch und bietet vielen Gästen Platz
Wir folgen dem roten Punkt das Pottaschtal hinab. Wir stoßen auf den Katzenbach.
Ich klettere die steile Böschung hinab und fülle unsere Wasserflaschen auf
Wir lassen uns von einem Hinweis zur „Friedel-Jung-Aussicht“ bergauf locken. Der Weg ist lange, bietet aber Abwechslung. Ein dicker blauer Käfer kreuzt unseren Weg, den wir einige Zeit beobachten.
Ein blauer Käfer auf Nahrungssuche
Faszinierend sind auch die Bäume, die sich auf Felsbrocken links von uns festklammern. Die Wurzeln ziehen sich teils einige Meter oberirdisch zur Seite oder nach unten, bevor sie im Erdreich fest wurzeln.
Mich faszinieren die Wurzelgebilde der Bäume in den Felsen am Wegesrand
Nach beinahe 200 Höhenmetern stoßen wir auf eine schön angelegte Terrasse mit Bänken und Tisch.
Der Friedel Jung Platz wurde 2006 angelegt
David wird in seinem durchgeschwitzten Baumwollshirts kalt und er wechselt die Kleidung. Ich laufe seit Jahren in Merinoshirts, Devold oder Eisbreaker, bei mir ist alles warm, trocken und okay. Von der Aussicht bin ich ein wenig enttäuscht. Das Wort „Aussicht“ signalisiert meinem Hirn die Erwartungshaltung „Weitblick“ und der ist hier nur zu einem Berggipfel gegeben.
Welcher Berg im Hintergrund steht, sagt uns unsere Karte leider nicht
Nach einem Blick in die Karte entscheiden wir, weiter hinauf zum Schwörstein zu wandern. Auch hier erwarte ich einen Aussichtspunkt, aber wieder kommt es anders.
Der flache Felsen an der Wegkreuzung heißt Schwörstein. Vermutlich ein früherer Versammlungsplatz mit politischer Bedeutung
Hier haben wir endlich mobilen Empfang und David nutzt die Pause an der höchsten Stelle zum Telefonieren. An dieser Wegkreuzung erreichen wir wieder die Markierung „Blau-grüner Balken“, der wir nun nach Südsüdwest folgen. Kurz danach passieren wir eine Stelle, an der der Wind im unten verzweigten Talschluss wohl keinen Ausweg fand und in seiner Wucht mehrere starke Buchen abdrehte.
Welche Kraft der Wind hat, wird uns bei der abgebrochenen Buche wieder mal bewusst gemacht
Wir erfreuen uns am immer unterschiedlichen Wald, dem abwechslungsreichen Baumbestand, der manchmal skurrilen Gewächsen Raum gibt.
Die Buchen wachsen verschlungen – um stärker zu sein gegen den Wind, der hier auch schon durchgefegt ist?
Wir sind so in das Schauen vertieft auf Kleinigkeiten und Besonderheiten, dass wir einen Abzweig verpassen. Als das Sanatorium Eußerthal vor uns auftaucht, fällt mir das auf, aber ich weiß ja, dass wir über den Weinsteig auch nach Eußerthal kommen. Ein interessantes Kunstwerk tröstet uns über den Verhauer hinweg.
Kunstwerk oder Statik-Übung?
Wir suchen eine Rastbank für unsere Spätnachmittagsvesper, finden eine aber nur direkt oberhalb der Häuser von Eußerthal. Nach Brot, Käse, Wurst, Paprika und Kohlrabi legen wir unsere Rucksäcke hinter einen Baum und gehen über eine steile betonierte Rampe hinab zur Hauptstraße. Das Grundstück rechts der Rampe beherbergt einen Hund, der sich gar nicht einkriegt und furchtbar laut bellt. Die Hausbewohner stört das nur wenig, nach einem „Sei doch still“ Kommando, auf das der Hund nicht hört, passiert von Hundebesitzerseite nichts mehr.
Wir spazieren an der evangelischen Kirche vorbei und biegen rechts ab, am Klostergarten vorbei zur Kirche. Ich mag diese Kirche sehr. Für mich ist sie ein magischer Ort zur Besinnung, zum Lauschen und zum Lernen. Leider ist die Orgel abgeschlossen. Ich hätte gerne ein Privatkonzert genossen, denn David ist seit letztem Jahr ausgebildeter Organist.
Die Klosterkirche Eußerthal, eine Glaubens- und Informationsstätte
Auf anderem Weg wandern wir zurück zu den Rucksäcken, der Hund kann uns immer noch nicht leiden, und nochmal am Hund vorbei zur Hauptstraße, der wir nach rechts folgen. Leider hat der Birkenthaler Hof am Dienstag Ruhetag, sonst müssten wir heute Abend nicht selbst kochen. Bevor wir nach rechts zum Trekkingplatz abbiegen, füllen wir am Bach noch unseren Wassersack.
Ein Autofahrer rät uns davon ab, das eingefüllte Wasser als Trinkwasser zu nutzen – oberhalb wäre die Forellenzucht und der Sportplatz – also gießen wir es wieder aus
Nun wollen wir keinen Umweg mehr zu einer Quelle laufen und hoffen, mit dem Wasser in den Flaschen und unserm Apfelwein bis zum Frühstück durchzuhalten.
Wir folgen einem kleinen Schild „Trekkingcamp“ einigen Serpentinen hinauf und kommen nach 200 Höhenmetern an mächtigen Felsen heraus, die wir umwandern.
Der Baum ist faszinierend gewachsen
Ich bin ziemlich erschöpft – ich merke, dass mir Training fehlt – und so wandere ich langsamer hinter David her. Nach weiteren Felsumgehungen erreichen wir ein Felsplateau. Am liebsten würde ich da Zelten, aber da müssten wir uns über Nacht anseilen und die Gerätschaft dafür habe ich nicht mit. So geht es noch ein wenig bergauf, bis wir am heutigen Ziel sind, nach 21,4 km, 820 Höhenmetern bergab und 580 Höhenmetern bergauf.
Rundumblick Trekkingplatz Eußerthal
Wir stellen auf einem Stein der Feuerstelle unseren Kocher auf, ein Päckchen „Fix-Gericht“ wird heute Abend reichen, ich bin einfach nur müde und nicht hungrig.
Frau ohne Kopf bedeutet nicht, dass ich kopflos bin – ich habe nur vergessen, dass ich im Vordergrund höher sein werde als David im Hintergrund
Nach meinem Telefonat sinke ich in meinen Schlafsack, nachdem ich meine Therm-a-Rest Matte nochmal fest nachgeblasen habe. Ich wache nachts immer wieder auf, weil die Matte nicht weich, sondern knochenhart ist – also lasse ich ein wenig Luft raus – und weil wir mit dem Fußende bergab stehen. Mein Schlafsack rutscht auf der Matte sehr gut und ich somit immer wieder ins Fußende des Zeltes. Ich robbe mich wie eine Raupe hinauf und das Rutschspiel beginnt von vorne.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Gegen fünf Uhr in der Früh kommt von Osten ein starker Wind auf, der am Zelt rüttelt. Ich schlafe nochmal ein und spaziere nach sieben Uhr mit meinem Waschlappen zum Regenfass am Toilettenhäuschen. Zwar ist das Regenwasser für das Löschen des Lagerfeuers gedacht, aber ich nutze einige Tropfen auf meinem Waschlappen für meine Morgentoilette. Wieder am Zelt ziehe ich mich schnell an und über ein Devold-Hoodie noch die Windstopperjacke und meine Regenjacke. Der Wind ist ungeheuer ungemütlich. So wecke ich David und beginne zu packen, während er sich anzieht. Nein, Frühstück gibt es hier keines, zu kalt, zu ungemütlich und wir haben kein Wasser mehr.
Wieder sieht keiner, dass wir überhaupt da waren
Wir folgen dem Forstweg und sind bald schon aus dem Wind und es wird gemütlicher. Da wir den kleinen Pfad zum Neubrunnen nicht finden, laufen wir an der Taubensuhlstraße hinauf. Den Abzweig nach links zur Siebeldinger Hütte nehmen wir nicht, da wir uns nun den Tröpfelbrunnen auf der Karte ausgesucht haben, um zu Wasser zu kommen. So wandern wir die Taubensuhlstraße noch drei Kehren hinauf und erfreuen uns an dem sanften Geplätscher, das der Brunnen macht.
Der Tröpfelbrunnen füllt langsam, aber stetig die Wasserflaschen und den Wassersack
Erst die Wasserflaschen, dann den Wassersack und nochmal die Wasserflaschen, die fast schon wieder leergetrunken sind. Es dauert lange, aber wir habe es ja nicht eilig und ich habe mittlerweile auch schon zwei Schichten ausgezogen und im Rucksack verstaut.
Beinahe gegenüber des Tröpfelbrunnens geht ein schmaler Pfad, mit Markierung roter Punkt, hinab zur Siebeldinger Hütte, dem wir mit gluckerndem Wassersack folgen.
Die Markierung roter Punkt führt auf schmalem Pfad steil hinab zur Siebeldinger Hütte
Wieder liegt ein wunderschöner, gesunder, starker Baum über dem Weg, umgeblasen vom Wind. Ich animiere David zu einem gestellten Foto, bevor wir das Hindernis über- äh, unterwinden.
David hört (noch) auf mich und macht den Quatsch über die Buche klettern zu sollen für das Foto mitDrunter durch geht es doch einfacher
Auch diese Hütte haben wir für uns, da aber hier wieder der Wind bläst, ziehen wir uns in die Laube vor dem Eingang zurück. Ich stelle den Kocher mit Wasser auf und decke den Tisch. David ist derzeit inspizierend unterwegs und findet eine Kerze mit Adventsaufdruck, die wir uns zum Frühstück entzünden.
Die Siebeldinger Hütte liegt malerisch, am Morgen jedoch noch schattig
Wasserrauschen lockt mich unter dem Dach hervor und ich entdecke die Quelle an der Hütte – na, da wäre der Wassersack ja ruckzuck voll gewesen!
Ein dicker Strahl kommt aus dem Drachenkopf aus der Quelle an der Siebeldinger Hütte
Wir genießen unser Frühstück, Müsli, Apfelstücke, Studentenfutter und Milch aus Milchpulver, dazu einen Kaffee.
David hat für unser Frühstück ein Kerzchen gefunden und angezündet
Wir sparen danach nicht mit Spülwasser. Selbst der Tisch glänzt sauber, als wir ihn verlassen, denn den Lindenblütenstaub haben wir auch abgewischt. Unseren Müll transportieren wir in einem Müllsack an meinem Rucksack. Der füllt sich auch unterwegs immer mit Unrat, der im Wald nichts zu suchen hat und den wir auch mitnehmen. Von der Hütte könnten wir weiter bergauf, auf dem roten Punkt spazieren und auf der anderen Seite am Bach nach Süden laufen. Wir entschließen uns, auf dem gelben Weg zu bleiben und laufen daher im Schatten, begleitet vom Wind, der das Tal hinunterfegt. Eine Baumbrücke bietet sich nicht wirklich zur Überquerung der „Schlucht“ an.
Ich wage den Sprung zur Baumbrücke auf die Sonnenseite des Eußerbaches nicht
Unten im Tal kommen die Wege wieder zusammen und wir schauen uns unsere weiteren Möglichkeiten auf der Karte an. Wir wollen den roten Punkt weiter verfolgen, denn wir wollen am Aussichtpunkt Almersberg Mittagspause machen. Leider lassen wir uns schon wieder ablenken, denn wir erkunden noch eine malerische Hütte.
Die Dörrenthalhütte steht am Eingang zum Meisenthal in das wir nun wandern
Das wäre auch ein schöner Übernachtungsplatz, aber leider ist abgeschlossen. Wir entdecken das Schild Meisenthal und nehmen den Weg bergauf. Irgendwann, als der Weg eine Serpentine nach links macht, überprüfen wir Weg und Wanderkarte und stellen fest, dass wir schon wieder anders gehen, als wir uns vorgenommen haben. So nehmen wir klar wahrnehmbare, aber nicht in der Karte eingezeichnete Wege weiter hinauf, bis wir wieder den Weg mit dem roten Punkt erreichen. Auf schmalem Pfad geht es weiter bergauf.
Der Weg ist wunderschön und abwechslungsreich, gleich wird David in die jungen Buchen eintauchen
Dann folgt wieder ein Abschnitt mit vom Sturm gefällten Bäumen.
Immer wieder liegen uns Bäume im Weg und fordern sportliche Kletterübungen
Die Förster bemühen sich um die Wiederaufforstung. Der obere Teil des Berges ist sogar eingezäunt, um den jungen Bäumchen zu ermöglichen, ohne Wildverbiss zu wachsen.
David geht durch das Gatter der Aufforstungsfläche am Almersberg
Wir passieren einen Felsen, der trotz der porösen Unterstruktur noch aufeinandersteht.
Die verschiedenen Schichten des Buntsandsteins halten irgendwie aufeinander, auch wenn die Erosion unterschiedlich voranschreitet
Noch ein wenig Kraxelei und wir erreichen das Plateau des Almersberges.
Die Hochebene vor dem Rastplatz am Almersberg
Diesmal passe ich auf und entdecke den unscheinbaren Pfad, der zu einem der schönsten Aussichtplätze führt, die ich in der Pfalz bisher gesehen habe.
Unser Kocher steht auf einem Felsen neben einem Regenwassertümpelchen
Wir bauen unseren Kocher auf einer Felsplatte auf, gleich nebenan ist ein kleiner Regenwassertümpel. Ich bleibe beim Topf hocken und bewache und rühre unser Essen.
Die Outdoorküche an einem besonderen Platz
Zwei Päckchen Tütenessen passen gleichzeitig in den Topf, wir setzen gleich noch unser kleines Töpfchen mit Wasser auf, entweder zum Spülen oder für eine dritte Tüte.
Welch schöneren Platz könnte es für das Mittagessen geben? Der Blick reicht tief in das Wasgau
Da ein junger Mensch mehr Hunger hat als ich, überlasse ich den 2. Gang beinahe vollständig David und genieße als Nachtisch die Aussicht.
Aussicht vom Rastplatz Almersberg
Ich strecke mich auf dem Felsen aus, um ein wenig zu ruhen, denn so schnell wollen wir hier nicht wieder weg.
Der letzte Blick vor dem Mittagsschläfchen verleitet zum Träumen
Erst nach vier Uhr trennen wir uns von diesem schönen Platz und wandern auf dem roten Punkt bis Rinnthal. Wir kommen dabei der B 48 immer näher und somit dem Verkehrslärm. Eine gute Einstimmmung, denn die B 48 mündet im Tal in die B 10. Unter der Brücke mündet auch der Weilerbach in die Queich, allerdings ist das Bachplätschern wegen dem Verkehrslärm nicht zu hören.
Der Weilbach schlängelt sich durch Laubwald zur Queichmündung
Der Weg nach und durch Rinnthal ist nicht sehr attraktiv und die Wegmarkierung sehr verwirrend. Ich gehe nach Gefühl und dabei kürzen wir diesmal ab. Vor dem Bahnhof gehen wir über die Gleise und steigen bergauf. Hier finden wir die Markierung roter Punkt auch wieder. Nach einigen Serpentinen gelangen wir wieder zu einem interessanten Felsgebilde. Davor steht ein Wegweiser, der uns am Hang entlang Richtung Westen und mit Markierung Blau-grüner Balken nach Wernersberg leitet. Nun beginnt eine langwierige Kletterei über Baumstämme.
Der Weg ist zwar ausgeschildert, aber wohl seit dem letzten Windbruch noch nicht wieder geräumt
Immer der, der wartet, dass der Vordermann das Hindernis überwindet, findet bei der Betrachtung eine einfachere Lösung und wir müssen wieder viel lachen. Durch dichten Ginsterbewuchs führt und der Weg endlich bergab auf eine offene Fläche mit einem Forstweg. Der ganze Nordhang des Talschlusses ist von Ginster überwuchert, einmalig diese Farbintensität.
Im Kahlschlag hat sich der Ginster ausgebreitet
Geblendet von dieser Schönheit leisten wir uns noch einen weiteren kurzen Umweg, bevor wir an der Straße zwischen Sarnstall und Lug aus dem Wald herauskommen. Wir müssen nun 100 m rechts auf der Straße wandern und dann links auf einer Brücke über einen Graben und durch ein Wiesengelände zum Rimbach.
Brücke über den Straßengraben, geradeaus verläuft der Wanderweg?
Ein Weg war hier mal, aber begangen wurde der schon lange nicht mehr. Am Rimbach zeugt eine sehr marode Brücke davon, dass der Weg wohl nicht instandgehalten wird.
Wackelige Angelegenheit
Im weichen Untergrund am Bach sehen wir Rehspuren, denen wir hinaus zur Wiese folgen und eine Böschung hinauf laufen, um auf einen gangbaren Weg zu kommen. Hier müssen wir laut Landkarte nach links und in einem großen Bogen letztendlich nach rechts zum Trekkingplatz.
Im Wald ist es mittlerweile schon schattig und kühl, die Wiese neben uns ist noch von der Sonne bestrahlt. Wir entschließen und bereits hier, unser Abendessen auf der Wiese in der Abendsonne einzunehmen. Nach einigen hundert Metern macht der Forstweg einen Linksknick und wir haben einige flache Wiesenstücke im Wald links von uns. Es wäre schön, wenn ein Trekkingplatz mal einen Wiesenuntergrund hätte, sage ich gerade zu David, als er das charakteristische Toilettenhäuschen der Trekkingplätze hinter einem Busch entdeckt. Na super! Angekommen. Da es von Stechmücken nur so wimmelt, wollen wir erst das Zelt aufschlagen und einrichten. Die meisten für Zelte vorgesehenen ebenen Plätze werden gerade von Brombeerranken für die Natur zurückerobert. Allerdings vertragen sich die Stacheln der Brombeeren nicht mit meiner Matte, die ist bei Berührung beleidigt und wird platt. So suchen wir lange nach einem brombeerfreien Platz. Dann schlagen wir das Zelt direkt neben dem Forstweg auf, begleitet von Autolärm von der Straße. Idyllisch finden wir das beide nicht.
Rundblick über den Trekkingplatz Wernersberg
Mit unserem Fressbeutel gehen wir zurück zur Wiese und setzen uns auf den unteren Teil eines Hochsitzes, der einen Nottisch bietet, durch ein schmales Brett, das ihn unten quer stabilisiert. Während David Brot schneidet, melde ich mich per Telefon bei Bernhard. Ich möchte am Vatertag nicht mehr weit wandern, die Pfalz wird voll von Ausflüglern sein, so bestelle ich ihn an die Kirche von Wernersberg.
„Wenn ihr morgen nicht weit laufen wollt, warum wollt ihr dann noch dort schlafen?“ fragt er.
Ich habe den Lautsprecher an und schaue auf David, der zurückschaut.
„Ja, ich weiß nicht, wir haben es uns vorgenommen?!“ versuche ich zu antworten, allerdings wohl nicht sehr überzeugend.
„Ich habe hier Bier für euch kalt liegen!“ tönt es aus dem Lautsprecher „Ich könnte euch in einer halben Stunde abholen.“
Bei „Bier kalt“ ist David um mindestens 20 cm gewachsen und er schaut mich bittend an.
„Halbe Stunde wird knapp. Wir müssen zurück zum Platz, Zelt abbauen, alles verstauen und wieder zurück an die Straße. Das wird hektisch!“ Ich schaue beim Sprechen David an. Er nickt und meint: „Kriegen wir hin“.
„Eine Dreiviertelstunde ist realistisch, also um halb neun.“
Ein sonniger Platz mit Sitzmöglichkeit zum Abendessen
Ich erkläre die Stelle, an der er oder wir wartenden können und dann wird es plötzlich wirklich hektisch. Im Laufschritt geht es zurück und ein geordneter Rückzug beginnt. Wir hüpfen vom Wald quer über die Wiese zum Rimbach und David nutzt noch die Gelegenheit, Wiesenblumen für sein Mädchen zu pflücken, dass er morgen wieder sehen wird. Die Wiese ist ein Stoppelacker, ich vermute, vor noch nicht allzu langer Zeit gerodet und noch nicht ganz urbar gemacht, so viele Löcher und Stolperfallen wie diese Wiese hat. Wir gehen vorsichtig über die „Knacksbrücke“ und sausen zur Straße. Erster!
Gegen 21 Uhr sind wir zuhause und nach einer Dusche mit einem kalten Bier auf dem Sofa. Als Dankeschön und Erinnerung für David habe ich uns vor der Tour T-Shirts bestellt, die wir nun stolz tragen.
Als Belohnung für eine schöne Tour habe ich uns T-Shirts bestellt
Wir haben bewiesen, dass social distancing im Wald gar kein Problem ist! Wir sind insgesamt sechs Personen in den drei Tagen begegnet, weil wir uns auch oft abseits der vielbelaufenen Wege gehalten haben.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Generell ist es großartig, dass es die Möglichkeit für Zeltübernachtungen im deutschen Wald offiziell gibt. Ich hätte allerdings keinen der Plätze bei einer „frei gegangenen“ Trekkingtour gewählt, weil alle weit weg von Wasser oder Quellen sind. Es kann allerdings sein, dass somit Verunreinigungen der Bäche vorgebeugt werden soll. Eventuell würden Menschen sonst Wäsche, Geschirr oder sich selbst am Bach direkt mit Seife waschen, statt abseits vom Bach. Die Lage der Trekkingplätze Heldenstein und Eußerthal, mit Ausrichtung nach Westen finde ich sehr gelungen. Der Platz in Wernersberg ist leider zu brombeerig und zu laut durch die naheliegende Straße. Alle Plätze bieten keine Aussicht, was ich auch schade finde.
Üblicherweise hätten wir sicherlich in den Dörfern auch Mittag- oder Abendessen können, aber leider hatte Coronabedingt noch alles zu. Die von uns passierten Hütten sind nur an Sonn- und Feiertagen offen, das Forsthaus Heldenstein zusätzlich am Mittwochnachmittag und Samstag. Wer wenig Nahrung mitschleppen möchte, sollte seine Tour an die Hütten-Öffnungszeiten anpassen.
Aber ich jammere auf hohem Niveau! Es hat uns Spaß gemacht in unserem schönen Wandergebiet mal anders als bei einer Tagestour unterwegs zu sein. Die verschiedenen Stimmungen zu den verschiedenen Tageszeiten zu erleben und die Temperaturschwankungen von Nacht zu Tag zu Nacht hautnah wahrzunehmen.
Wenn du Tipps für Trekking-Touren, die Ausrüstung oder den Rucksack brauchst, schaue auf meine Outdoor-Tipps unter Praktisches. Dort habe ich kostenlos Tipps, Downloads und Packlisten für Dich bereit gestellt.
Diese Infos habe ich in Videos vertieft und veranschaulicht. Diese findest Du auf meinem YouTube Kanal.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Ein kleiner, aber feiner Zoo liegt nahe des Stadtzentrums in Landau. Immer wieder ein Genuss, den Spaß der Kinder zu sehen, die staunenden Gesichter und fragenden Augen. Kindgerechte Erklärungen mit zu lösenden Rätseln und die sich daraus entwickelnden Gespräche sind auch für Erwachsene lehrreich.
Der Zoo in Landau
Wenn eines der Enkelkinder zu Besuch ist, machen wir gerne Besuche in Tierparks, Wildtiergehegen und Zoos. Sehr gerne gehen wir in den Zoo in Landau. Er ist recht stadtmittig gelegen und in einen Teil der ehemaligen Festungsanlage integriert. Rechts des Eingangs können die Kamele auf der Weide von der Straße aus bereits beobachtet werden. Der Zoo ist flächenmäßig klein, mit einer Auswahl von Tieren von allen Kontinenten. Für größere Kinder, die mit der Weltkugel schon etwas anfangen können, ist das besonders spannend. Die Dreikäsehochs kennen viele der Tiere aus Bilderbüchern und sind erstaunt, dass diese sich nun bewegen, Geräusche machen und manchmal sogar komisch riechen.
Corona
Während des Lockdowns der Coronakrise war der Zoo gesperrt, mittlerweile hat er mit Verhaltensregeln zu Abstand und Hygiene wieder geöffnet. Wichtig für den Zoo, der das Tierfutter und die Tierpflege aus seinen Einnahmen zahlen muss. Ich hatte auch den Eindruck, dass manchen Tiere das Bestaunen der Menschen gefehlt hat. Und die kleinen und großen Menschen sind froh, wieder raus zu dürfen, sich zu bewegen und dabei etwas zu erleben.
Genaue Verhaltensregeln für Besucher
Leider fällt das pädagogische Programm wegen Corona aus, das Affenhaus ist gesperrt, der Streichelzoo ist zu und die Tiere dürfen nicht gefüttert werden. Und bei den Tigern ist derzeit Baustelle – wie schade. Aber das wird sich in kleinen Schritten auch wieder normalisieren.
Rundgang
Wir spazieren zum ersten Gehege mit den Wollschweinen – bitte sehe mir nach, dass ich die genauen Namen der Tiere nicht aufführe, obwohl Name, Herkunftsland und einiges mehr an allen Gehegen angebracht ist. Doch die zweieinhalbjährige Enkelin ist noch zu wuselig, da kann die Oma nicht minutenlang vor einem Schild stehen…
Ein Zweig zum Spielen und Essen
Gleich nebenan sitzt der Pfau auf einem Holzgeländer, lässt sich aber von uns nicht animieren, ein Rad zu schlagen.
Ich liebe das Blau des Pfaus
Bei fast allen Gehegen sind für Kinder – oder eher für den Schutz der Tiere – Felsbrocken aufgehäuft, auf denen die Kinder hochklettern können. So haben alle eine gute Sicht, z.B. auf das Afrika Gehege. Zebras, Gnus und Erdmännchen wohnen in einer Wohngemeinschaft. Mir geht das Herz auf, denn ich rieche förmlich die Luft Afrikas, die so völlig andere Düfte beinhaltet. Wie gerne wäre ich mal wieder dort.
Klettern und Tiere gucken – doppelt spannend
Gemeinsam schmeckts besser, die Gnus essen an einem Zweig
Na, was ist auf dieser Seite los?
Gegenüber von Afrika ist Australien – fast wie auf der realen Erde, da liegt Afrika auf der gegenüberliegenden Südhälfte der Erdkugel. Die Wallabys haben nach den langen Zooferien noch Mühe, zeitig aufzustehen um für die Kinder „action“ zu machen. Gerade, als ich meinen eigenen Australienfilm in meinem Kopfkino anschalten möchte, muss ich aber schon wieder weiter. Über uns klappert das Storchenpaar um die Wette.
Uff, da sind schon Kinder! Okay, aufstehen und putzen, gääähn
Denn natürlich wohnen einheimische Tiere auch im Zoo. Das Storchenpaar hat den Storchenbaum mit Nest bezogen und ist bereits am Brüten. Ein Kastanienbaum, der seine weißen „Kerzen“ aufgesteckt hat, beherbergt eine Kolonie Graureiher mit Nestern. Die Nester sind so versteckt, dass ich leider kein brauchbares Foto machen konnte.
Familie Storch hat ihre Kinderstube eingerichtet
Der Streichelzoo ist normalerweise die Attraktion für die Kinder, die in den meisten Fällen nicht mit Tieren aufwachsen. Die Kinder dürfen über eine hohe Treppe ins Gehege klettern und die Ziegen und Hasen füttern. Die Ziegen haben sich heute beleidigt hinter den Schuppen zurückgezogen. Man hört nur das frustrierte Meckern, weil es aus den Kinderhänden nichts zu fressen gibt, und sie die Kinder nicht beschnuppern und umschubsen dürfen. Die Hasen haben frisches Gemüse zum Frühstück von den Wärtern erhalten und sind derzeit an keiner Blick-Kontaktaufnahme interessiert.
Der Hase gehört zum Streichelzoo – der leider nicht geöffnet ist
Ein schauerliches Muh brüllt über den Platz, wir machen uns auf die Suche nach dem Stimmenbesitzer. Ein Rind mit besonders massiven Hörnern wollte mal mitteilen, dass es sich auch über Besucher freut. Aber die Rinder sind für die Enkelin heute nicht so interessant. Gestern war sie beim Milchholen beim Bauern im Kuhstall, da war für die Kleine scheinbar mehr geboten.
Die Hörner der Tiere sind gigantisch
Wir kommen am Aufsteller mit der Anatomie der Elwedritsche vorbei. Der Keramikkünstler Walter Rupp hat sich die Mühe gemacht, eine Elwedritsche zu skizzieren. Auch die Elwedritsche ist ein einheimisches Tier, dass immer dort lebt, wo auch Pfälzer leben. Das ist amtlich erwiesen, denn bei den Auswandererwellen im 18. und 19. Jahrhundert sind diese Wesen mit nach Amerika ausgewandert und bevölkern einige – hauptsächlich von Pfälzern besiedelte – Bundestaaten. Die Pfälzer Zeitung, die bis 1914 in Pennsylvania erscheinen durfte, turg sogar den Namen „S´Elwedritsch“.
Selten kann einer Elwedritsche so genau auf die Anatomie geschaut werden. Rechte am Bild: Walter Rupp (www.keramik-elwedritsche.de)
Im Landauer Zoo leben auch einige Raubkatzen, Tiger und Geparde. Die Geparde sind jedoch sehr scheu und genießen lieber die Sonne, als im Gehege herumzuspazieren. Der Vollständigkeit halber – obwohl wir heute nicht zum weitläufigen Tigergehege kommen – zeige ich ein Bild eines Tigers vom letzten Zoobesuch in Landau.
Ein schöner Rücken, kann auch entzückenDas Tigerbild habe ich beim Besuch im Mai 2019 aufgenommen
Der Kiosk und der Grill sind geöffnet, mit Abstandsregel könnten wir uns hier mit Speisen und Getränken versorgen. Wir haben ein kleines Picknick mit, das wir auf einer Bank sitzend verzehren.
Gesättigt betrachten wir die Pinguine, die ihrerseits noch auf die Fütterung warten und ein Schwätzchen halten, bevor die Wärterin kommt. Der Graureiher weiß genau, dass für ihn etwas abfallen wird. Während der Wartezeit beobachtet er den sportlichen Schwimmer unter den Pinguinen.
Na, wann kommt endlich Frühstück?
In Gehegen und Folieren sind Vögel von den unterschiedlichsten Kontinenten untergebracht, die mit ihren Rufen, Trillern, Flötentönen und ungewöhnlichen Geräuschen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber für unsere Kleine anscheinend zu langweilig sind, um stehen zu bleiben. Da die Schildkröte nur langweiligen Salat frisst, ist sie auch kein Grund, mal anzuhalten. Das gerade erst von der Enkelin neu entdeckte Rennen als Fortbewegung, muss geübt und ausgelebt werden. Ich werde wohl zukünftig schneller werden müssen.
Hmmm, lecker! Pfälzer Salat!
Durch die vielen Eindrücke, das Klettern, Staunen und Rennen wird das Enkelkind leider schneller müde als erwartet. Selbst die Affen, die wie wild in ihrem Areal herumklettern und weite Sprünge machen, können die Müdigkeit nicht vertreiben.
Zuerst Sport, Leute, dann gibt es Frühstück!
Alles in seinem Maß und mit seiner Zeit. Ich bin gespannt, wenn wir mit ihr in einigen Monaten wiederkommen, welche Erlebnisse wir dann haben werden. Mit den Kinderaugen nehmen wir Erwachsenen die Welt doch nochmal ganz anders war. Gut, dass die Kleine am Affengehege plötzlich schlapp wird, denn dort ist der derzeit einzige Ausgang des Zoos.
Wir hatten viel Spaß mit unserer Enkeltochter. Und mit den Tieren, die uns so interessiert betrachtet haben, wie wir sie.
Kurzfilm Zoo Landau
Einige Einrücke habe ich auch in einem Film zusammengestellt.
Besuch im Zoo
Wer in der Umgebung wohnt oder hier in der Pfalz Urlaub macht, dem ist der Landauer Zoo herzlich empfohlen! Er liegt Zentrumsnah in einem Teil der ehemaligen Festungsanlage und ist über 110 Jahre alt. Er ist mittlerweile nicht nur eine Freizeit- und Erholungseinrichtung, sondern der Zoo Landau engagiert sich auf den Gebieten des Artenschutzes, der Umweltbildung und der Forschung.
Tiere von allen Kontinenten sind zu entdecken und für größere Kinder gibt es in normalen Zeiten ein pädagogisches Programm. Leider sind aufgrund der Corona-Regeln einige Attraktionen nicht erlebbar, z.B. der Streichelzoo und das Affenhaus und bei den Tigern wird gerade umgebaut.
Ein Ausflug wäre ohne Picknick ja kein richtiger Ausflug und so sind Kiosk und Grill geöffnet oder man verzehrt mitgebrachte Speisen.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Der Schriftsteller August Becker ist in Klingenmünster aufgewachsen. Seine Romane schildern die Lebensweise der Pfälzer um 1840 so detailliert, ich werde immer Teil der Geschichte, wohne in der Landschaft, arbeite mit den Menschen. Heute wollen wir mal wieder die von ihm beschriebene Landschaft wandernd erleben.
Klingenmünster
Die Gemeinde Klingenmünster liegt beschaulich in der Südpfalz. 626 wurde mit dem Bau eines Klosters begonnen. Ein Kloster zog immer Handwerker und Bauern an und so entstand der Ort. Bedeutende Menschen sind hier aufgewachsen, einige lernen wir während unserer Wanderung kennen.
Wir parken auf dem Parkplatz an der Klingbachhalle in der Mühlgasse dort ist auch ein Wohnmobilstellplatz, allerdings derzeit wegen Corona gesperrt.
GPS 49.139794, 8.014248 oder 49°08’23.3“ N, 8°00’51.3“ E
Die Wanderung habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet. Sie ist aber auch in meinem Wanderführer „Wandern links und rechts der Deutschen Weinstraße“ abgedruckt, die Wanderung 23. Heute gehen wir eine Variante davon, die hauptsächlich auf breiteren Wegen und nicht so steil führt und daher auch für Kinderwagen geeignet ist.
Vom Parkplatz wandern wir entlang des Klingbachs bergab bis zur Steinstraße und folgen dieser nach rechts. An der Kreuzung zur Weinstraße steht das alte Schulhaus.
Links ist die ehemalige Schule Klingenmünsters, das Geburtshaus August Beckers, rechts am Bildrand der Brunnen, der zu Ehren August Beckers errichtet wurdeAuf der Giebelseite des alten Schulhauses ist eine Gedenktafel für August Becker angebracht
Hier ist 1828 August Becker als Sohn des Schulmeisters geboren. Gegenüber, schon in der Straße „Im Stift“ ist ein Gedenkbrunnen zu Ehren August Beckers errichtet. Eine Büste des Schriftstellers und einige Szenen aus seinem Roman „Hedwig“ sind dargestellt.
Wir wandern in der Weinstraße kurz nach Norden und schwenken nach der Bushaltestelle in den Pfad „Am Sauerbrünnel“ an der Klostermauer ein.
Wir wandern an einem Teil der alten Klostermauer entlang
Wir gehen über die Klingbachbrücke und auf dem Fußweg bis zur Straße. Hier links und an Gärten und Weideland vorbei in nördliche Richtung. Wir überqueren die „Lettgasse“ und gehen durch den „Kahngarten“ zur „Weinstraße“, die wir überqueren. Auf der anderen Seite führt uns eine schmale Straße (im Obstgarten) nach ca. 100 m auf die „Alte Straße“. Hier wenden wir uns nach rechts (bergauf) und erreichen nach etwa 1/2 km, über einen kleinen, aber lohnenden Abstecher nach links, die 1234 erbaute Nikolauskapelle.
Die Nikolauskapelle gehörte ehemals zur Gemeinde Margaretenhof
Hier lässt sich Ruhe genießen – Verweilbänke vor der Nikolauskapelle – links an der Kapelle vorbei geht es später weiter
An dieser Stelle lernst Du zwei weitere Klingenmünsterer kennen, die auf Tafeln vor der Kapelle vorgestellt werden. Wir wandern an der Kirche vorbei Richtung weiterer Informationstafeln und aufwärts bis an die westliche Zufahrt der Pfalzklinik (Schranke) und zur Johannaquelle.
Reines, klares Quellwasser aus der Johannaquelle – darf leider aufgrund der deutschen Gesetzgebung nicht als Trinkwasser deklariert werden
Durch den Wald zum Schlössel
Hier wandern wir nach rechts auf dem Weg am Waldrand (Markierung Traube) und biegen mit vielen Wanderschilden nach links in den Wald. Wir gehen auf dem breiten Forstweg mit Holzschilde Schlössel weiter und an der Gabelung bleiben wir heute auf dem rechten breiten Forstweg, wieder mit Holzschild Schlössel. An einem Waldpfad mit Schild Schlössel spazieren wir nach rechts und kommen zur Markierung grünes Dreieck auf weißem Grund. Wir halten uns hier wieder nach rechts und folgen dem Weg bis zum Schlössel. Wir betreten die Anlage von Südosten, wo der Wanderweg den äußeren Wall bei etwa 322 m Höhe kreuzt. Der Verlauf der aus Steinen aufgeschichteten Verteidigungslinie ist hier noch deutlich zu erkennen. Dort ist an einer Erklärungstafel ein QR-Code mit einem Video zur Erklärung der Anlage angebracht.
An der Ruine Schlössel ist vom Landeckverein e.V. Klingenmünster eine Erklärungstafel angebracht worden – lange ist wohl herRund um das Schlössel wohnen viele Eidechsen, diese sonnt sich auf der RastbankDer Archäologe Dieter Barz gräbt immer mal wieder rund um die Ruine Schlössel. Per QR-Code kannst Du ein Video über die Geschichte des Schlössel anschauenRastbänke mit Tischen laden am Schlössel zur ausgiebigen Rast einÜber eine Treppe gelangt man zur oberen Plattform, die eine Rundumsicht gewährt
Nach der Zerstörung bedeckte für lange Zeit ein bis zu 6,5 m hoher Steinhaufen die Grundmauern und Überreste der Gebäude. Dadurch wurde die Ruine in gewisser Weise konserviert, wodurch der heutige relativ gute Zustand zu erklären ist.
Fliehburg Heidenschuh
Wir wandern vom Schlössel auf gleichem Weg zurück, zunächst bergab hinter den Burgberg. In der Senke, wo sich die Wege verzweigen, wählen wir halbrechts den Weg Nr. 6, der uns sogleich wieder bergan auf eine kleine Kuppe führt. Hier sehen wir rechts und links des Weges verfallene Laufgräben aus neuerer Zeit. Hinter der Kuppe trifft der Weg nach einer Linkskurve auf den breiten Hauptweg. Wir wenden uns nach rechts und steigen weiter bergauf. Nach etwa 200 m zweigt in einer Linkskurve der Steig Nr. 6 geradeaus ab (Hinweisschild Heidenschuh), der uns dann durch einen steinigen und steilen Hohlweg weiter bergauf bringt. Die Bäume an dieser Wegstrecke sind seltsam gewachsen, mit rechtwinkligen Knicken und manchmal auch Rundungen.
Manche Bäume in der Pfalz wollen auch Werbung für Wein machen – dieser als Korkenzieher
Der Weg wendet sich alsbald nach rechts (Nordost) und wird wieder etwas zahmer. Nach wenigen Minuten zweigt der Weg Nr. 6 erneut nach rechts ab (geradeaus gesperrt!) und wir erreichen kurz darauf den Aussichtspunkt auf der Nordostspitze des Heidenschuhs.
Vom Aussichtpunkt ist die Madenburg zu sehen
Wir folgen dem Pfad bergauf zur Erklärungstafel der Fliehburg Heidenschuh.
Ebenso wie das Schlössel war der Heidenschuh eine FliehburgDer Pfälzer „Burgenpabst“ Rolf Übel persönlich hat ein Informationsvideo zur Fliehburg Heidenschuh gestaltet
Nach eingehender Erforschung der über tausend Jahre alten Mauern wandern wir auf dem Weg Nr. 6 über den Bergrücken weiter in südwestlicher Richtung. Der Wegverlauf auf dem Heidenschuh wird wegen seiner vielen interessanten Aspekte, sowie einer der beeindruckendsten Ausblicke auf Hahnsteine, Rehberg und Trifels, als einer der schönsten Wanderwege im Pfälzerwald beschrieben.
Aussichten
Das diesige Wetter erlaubt nur eine Ahnung von der Ruine Münz auf dem hinteren rechten Hügelchen
Bei Regen wäre das ein idealer Rastplatz – uns zieht es weiter im Sonnenschein
Dort, wo der Weg nach Waldhambach steil hinunter führt, wenden wir uns wieder leicht ansteigend nach Süden (links), bis wir nach etwa 120 m auf einen breiten Weg treffen. Von hier gehen wir kurz rechts hinauf, wo auf der Ostschulter des Treutelskopfes der Weg zum Martinsturm links (westlich) abzweigt (Wegweiser). Nach weiteren 50 Höhenmetern, die wir in etwa 5 anstrengenden Minuten bewältigen, kommen wir zu einer Sandsteinplattform mit Aussicht.
Unterhalb des Martinsturms ist ein Aussichtfels mit Blick nach Waldrohrbach und Waldhambach und in den Pfälzerwald
Martinsturm
Noch einige Meter weiter hinauf und wir haben den Martinsturm erreicht, den mit 503 m höchsten Punkt der Gemarkung Klingenmünster (TP), der eine beeindruckende Rundumsicht bietet.
Der Martinsturm wurde als touristischer Turm erbaut – nur, damit Wanderer die Aussicht genießen können
Wir gehen zurück zum Hauptweg und folgen der Beschilderung Marthaquelle auf dem Forstweg bergab. Ein schmaler Pfad führt links von Forstweg zum Rastplatz an der Quelle, von dort leicht hinauf wieder zum Forstweg. Wir folgen der weiß-blauen Markierung immer weiter Richtung Burg Landeck, wir nehmen den kürzeren Weg zur Burg, immer weiter auf dem breiten Forstweg. Mit Schild „Burg Landeck“ geht es kurz auf einem schmalen Pfad weiter und über einige Stufen auf den unteren Forstweg.
Burg Landeck
Dort weiter geradeaus, bis die Burg Landeck vor uns liegt. (Heute wegen Corona geschlossen). So wandern wir nach links und folgen den Wandermarkierungen nach rechts in den Burggraben.
Der Eingang zur Burg Landeck, eine Brücke führt heutzutage über den BurggrabenVom Burggraben im Norden wirkt die Burg sehr mächtig. An den Balken vorne, können Wanderreiter ihre Pferde anbinden
Wer mit Kinderwagen unterwegs ist, sollte hier der Fahrstraße wieder hinab zum Pfalzklinikum folgen. Wir wandern mit der Weinsteigmarkierung bergab, an der T-Kreuzung nach links, nehmen die Serpentine nach rechts und gehen dann geradeaus um den Burgberg herum und mit einer Serpentine nach links hinunter zur Landstraße und zum Klingbachhof. Wir queren die Landstraße am Klingbachhof und gehen gleich links, auf dem rechten Weg in den Park. Mit einem Spaziergang am Klingbach entlang und eventuell einem Verweilen auf der Rastbank mit Aussicht kommen wir wieder zum Parkplatz.
Der Klingbach begleitet den Wanderweg vom Klingbachhof durch den Park zum ParkplatzÜber einer Ruhebank am Klingbachweiher thront die Burg Lande
Wieder hat die Wanderung in der Heimat von August Becker Spaß gemacht. Wir waren etwa 3,5 Stunden unterwegs, haben 390 Höhenmeter bergauf und bergab zurückgelegt und sind knapp 10 km gewandert.
Die Gegend um Klingenmünster und im Bad-Bergzabener Land ist ein Wanderparadies und die Wegmarkierungen vorbildlich. Am Parkplatz ist eine große Wanderkarte angebracht und über einen QR- Code lassen sich diese auch auf das Mobiltelefon laden.
Das Bad-Bergzaberner Land und Annweiler sind auf modernstem Stand für Wanderer – alle Wanderwege mit nur einem QR-Code
Ich freue mich auf die Zeit, wenn wir die Pfälzer Gastfreundschaft wieder genießen können.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Hurra, endlich ist es soweit! Reisepunsch.de geht online.
Reisepunsch.de steht für Unterwegs sein, Spaß haben, Genießen. Unterwegs sein im Frühling 2020 ist wegen der Corona-Thematik leider praktisch nicht möglich. Doch in der Theorie können wir reisen, wohin wir wollen. Wie? Na, „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten…“ – war schon meiner Mutters Lieblingslied.
Ich nehme Dich jetzt mit auf Reisen. Virtuell. Mit schönen Bildern, kleinen Anekdötchen, Erzählungen vom Unterwegssein, kurzen historischen Details. Gebe Dir Tipps zur Umsetzung Deiner eigenen Träume.
Corona
Es wird eine Zeit nach Corona geben! Es hat in der Erdgeschichte und in der Geschichte der Menschheit immer eine Zeit danach gegeben. Ein Zeit nach der Pest, nach der Spanischen Grippe, nach dem 2. Weltkrieg. Ja, es gibt auch in jedem einzelnen Leben eine Zeit danach. Nach dem Auszug aus dem Elternhaus, nach der Trennung von einem Partner, nach einer Kündigung…
Ein Ende ist immer der Anfang von etwas Neuem.
Wer das gesagt hat, weiß ich nicht, aber dieser Mensch hatte recht.
Damit ein Neuanfang aber gelingt, muss ich selbst den Neuanfang gestalten. Ich muss überlegen, wie ich mein (einziges) Leben für mich selbst positiv gestalten möchte. Und das dann aktiv (selbst gestaltend) umsetzen. Das „Alte“ wirklich hinter mir lassen und auf eigenen Füßen stehen (wollen). Einfach einen neuen Weg suchen.
Neue Wege suchen, manchmal schwierig, aber immer machbar – Bild aufgenommen am Mindelheimer Klettersteig
Mit und nach Corona
So wird es auch mit der Zeit nach, und in nächster Zeit MIT dem Coronavirus sein. Denn das ist keine Sache, die in einigen Wochen vorbei ist! Wir alle werden unser Verhalten ändern müssen. Es wird lange nicht mehr so sein wie „Früher“. Ein Früher, dass nur wenige Wochen hinter uns liegt!
Nach dem Auszug aus dem Elternhaus beginnt das neue eigenständige Leben. Nach der Trennung von einem Partner beginnt die Zeit, sich auf sich selbst zu besinnen, wer bin ich, wo stehe ich? Nach einer Kündigung kann ich mit meinen Erfahrungen und meinem „Wissen, wohin ich selbst will“, den Arbeitsplatz finden, der gut für mich ist. Nach Sonnenuntergang kommt Sonnenaufgang.
Abschied nehmen kann manchmal sooo schön sein!
Nach und mit Corona müssen wir uns gegenüber unseren Mitmenschen anders verhalten. Abstand halten! Distanziert sein! So, wie es früher schon mal war. Körperlich und sprachlich.
In den letzten Jahrzehnten sind wir uns näher gerückt – manchmal übergriffig nahe. Viele busseln sich heutzutage ab – auch wenn sie erstmals einander vorgestellt werden. In alter Zeit verhielt man sich distanziert. Man trat sich nicht zu nahe, man wahrte Abstand zum Gegenüber. Die Herren zogen den Hut zur Begrüßung und die Damen machten einen Knicks. Alle trugen Handschuhe. Nicht nur weil es schick war, sondern weil die Haut auch Distanz wahrte. In völliger sprachlicher Entgleisung und ohne jegliche Ethik gibt’s heutzutage Shitstorms. Früher bewahrte man Contenance oder behielt die eigene Meinung für sich, wenn diese nichts Neues mehr zur Sache beitrug.
Früher war es nicht besser, sondern anders. Und jetzt müssen wir von Gewohntem Abschied nehmen und es mal wieder anders machen. Das macht die Menschheit seit vielen Jahrtausenden, immer wieder. Deswegen sitzen wir nicht mehr nachts auf dem Baum oder in einer Höhle.
Gehen wir doch bitte wieder zu einer höflichen Distanz über, statt übergriffig zu sein.
Oder doch wieder auf den Baum?
Wir alle suchen einen Weg mit dem Umgang mit dem Corona-Virus, mit der Kontaktsperre. Mit unseren Ängsten um die Krankheit, die zu viele Arbeit in manchen Bereichen und dem verordneten Nichtstun in anderen Fällen. Mit der Belastung von Homeoffice, Kinderbetreuung, Haushalt und Einkauf und eventuell noch der Pflege von Angehörigen.
Mir hilft in allen Fällen von Anspannung die Natur, die aber momentan nur eingeschränkt zur Verfügung steht. So greife ich gerne auf eigene Videos zurück, die mich erden. Falls Du mit Wasserplätschern und Bachrauschen Ruhe findest, schaue mal auf mein Bachgeflüster des Naturparks Poblet.
Entstehung von Reisepunsch.de
Reisepunsch.de ist ein Projekt, mit dem ich mich seit 44 Jahren beschäftige. Äh, da gab es doch noch gar kein Internet!? Stimmt! Aber die Grundidee, von meinen eigenen Reisen zu berichten, habe ich seit meinem 14. Lebensjahr. Das Internet ermöglicht es mir nur, die Idee selbständig umzusetzen.
Schon im Jahr 2000 wollte ich mit Reisejournalismus durchstarten, habe einen Artikel in der Zeitschrift Motorrad veröffentlicht und meine erste Website, gestalten lassen: www.Reisepunsch.de. Wegen anderer beruflicher und ehrenamtlicher Prioritäten habe ich die Website aufgegeben. Upps, das ist 20 (!) Jahre her!
Nun habe ich mir die Zeit genommen, einen rechtskonformen Blog zu gestalten, der Reisehungrige satt macht.
Diese mit Ziegenkäse gefüllten Knödel auf Wildkräutersalat mit Roten Beeten haben mich bei einer Rast auf dem E5 satt gemacht
Geplatzte Reiseträume
Die geplatzten Reiseträume werden jede Leserin und jeden Leser auf Reisepunsch.de betreffen. Wir alle hatten Pläne. Unsere sahen so aus: Von 26.-29. März wären Bernhard frühere Stammtischfreunde von Mühldorf am Inn, etwa 20 Personen in der Pfalz zu Gast gewesen. Ausflüge und eine Weinprobe bei unserem Winzerfreund Weingut Sohn in Frankweiler waren geplant – fand aber nicht statt. Aber die Weinprobe! Wie? Winzer dürfen keinen Wein persönlich verkaufen, nur versenden. Manuela Sohn schickte Bernhard die verschiedenen Weine und wir zeichneten die Weinprobe für die Mühldorfer Freunde auf. Hier zu sehen. Bernhard und ich haben während unserer Ostspanien-Runde vom 9. Februar bis 14. März 2020 bei Explorer Reisen eine Wohnmobilüberführung von Toronto nach Vancouver gebucht, vom 24. April bis 27. Mai. Dann wollte Bernhard zum 50-jährigen Matura-Treffen nach Salzburg, ich hätte dort eine Sommergeschichte mit Wanderungen schreiben wollen. Und dann wäre die große Ostseetour losgegangen. Einmal komplett die Ostsee umrunden – so lange, wie es eben gedauert hätte. Alles Geschichten für meinen Blog! Un nu? Ja, dann erzähle ich euch in nächster Zeit eben „alte Geschichten“.
Die Bärenmama zeigt ihren Kindern das Einkaufen bei „Mülltonne“ – Bild in Kanada 2014 aufgenommen
Werden Reisegeschichten jemals alt?
Unter Anfänge auf meinem Blog habe ich einen Teil meiner Reiseanfänge geschildert. Klar, bei der Interrailtour hatten wir ein Kursbuch mit, statt einer Handyapp. Aber sonst? Ach ja, Freunden und Familie haben wir Postkarten von unterwegs geschrieben, statt einen Post auf Facebook oder Instagram! Heute würden wir genauso im Zug reisen, in Hostels übernachten, nette Menschen und ein wenig die Kultur der bereisten Länder kennen lernen.
Nein, Reisegeschichten und Abenteuergeschichten werden nicht alt. Lesen und in Gedanken in fremde Länder reisen, die Tour miterleben, mitfiebern, mitlachen, mitfühlen, dafür sind Reisegeschichten da!
Großartige Landschaften bleiben großartig
Wie geht es bei Reisepunsch.de ohne aktuelle Reisen weiter?
Wie so viele andere arbeite ich im Homeoffice. Meine Reisetagebücher und Kisten voller unterwegs gesammelter Informationen warten in meinem Kämmerlein.
In den nächsten Wochen erzähle ich vom Kilimanjaro, von Bolivien, von Kanada und Norwegen. Vom Lippischen Land, von der Pfalz, der ostfriesischen Nordsee. Vom E5, von Schottland und von Südafrika.
Ich werde Videos zum Rucksackpacken, zur Trittsicherheit, Wohnmobilreisen und so weiter veröffentlichen. Outdoor-Tipps und Downloads mit Packlisten für Wander-, Trekking,- Fahrrad- und Motorradtouren auf den Blog stellen. In Wohnmobil-Tipps und unter Wohnmobil-Stellplätzen kannst Du von unseren Erfahrungen profitieren. Ich gebe Dir Kauftipps für Bücher und unter Empfehlungen zu Ausrüstungsgegenständen.
Und dann sind da noch meine E-Books zu schreiben, in denen ich ausführlichere Geschichten veröffentlichen möchte.
Die Extersteine im Lippischen Land
Unter dem Schottenrock … ist doch was!
Freu Dich aufs Unterwegs sein
Mit Reisepunsch kannst Du nun in Gedanken verreisen. Meine Geschichten lesen, in meinem Bildern wegträumen, Dich von meinen Tipps inspirieren lassen. Trotz Corona. Und wenn es wieder los gehen wird mit Ausflügen und Reisen, möchte ich Dir zum sicheren Reisen Tipps geben.
Du merkst, Langeweile kommt bei mir nicht auf. Ich freu mich drauf! Ich freu mich über Dich auf meinem Blog! Ich freu mich endlich neu durchstarten zu können!
Herzliche Reisegrüße von
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Peitschender Regen und starke Windböen halten uns von unserer geplanten Wanderung im Naturpark Poblet ab. Aber wir haben ja noch die Weinregion Barberà vor der Wohnmobiltür. So wollen wir unseren regionalen Einkauf tätigen und machen uns auf Entdeckungsreise zu den Winzern.
Naturpark Poblet
Nach meiner gestrigen kurzen Wanderung hier im Naturpark Poblet zur Ruine des Torre del Moro freue ich mich heute auf die Geologische Wanderung Itinerario. Als ich meinen Blog vor dem Frühstück auffrische, erscheint der Himmel im Dämmerlicht wolkenlos. Aber schon kurz danach fallen die ersten Tropfen und kurz darauf wird es richtig ungemütlich. Regen peitscht gegen die Scheiben, das Wohnmobil wackelt in den starken Böen, Blätter sausen draußen vorbei. Upps, im Bad ist das Dachfenster offen – und der Boden nass. Na, macht nix, wische ich nach dem Duschen eh trocken.
Bernhard schaut auf den Wetterbericht. Heute soll es weiter regnen und Windböen über 100 km/h geben. Nein, bei dem Wetter möchte ich weder durch den Wald wandern noch über die ausgesetzten Gipfel marschieren. Also Plan B. Unser Weinvorrat ist zur Neige gegangen und wir wollen in der Umgebung die Winzer, Genossenschaften und Weine entdecken. Auf der CMT im Januar hatten wir am Spanienstand eine „Mapa turistic“ der Costa Daurada mitgenommen. Darin sind Weingüter mit Verkauf eingezeichnet. La Conca de Barberà
Wir befinden uns in der Weinregion La Conca de Barberà. In Vimbodi, nur einige Kilometer von unserem Stellplatz im Naturpark entfernt, soll es einen Weinverkauf geben. So folgen wir der TV 7003 und entdecken das Castell de Riudabella. Das hat leider nur nach Voranmeldung offen, ist dann aber auch ein Restaurant.
Castell de Riudabella und die Olivenbäume trotzen dem Sturm und den Besuchern
Der Eingang zum Castell ist mit diesen Weintrauben geschmückt
Wir folgen der Straße weiter und parken in Vimbodi am Ortseingang.
Vimbodi
Eine Karte am Parkplatz erklärt die Sehenswürdigkeiten des Örtchens. Wir stellen recht schnell fest, dass es keinen Weinverkauf gibt. Wir spazieren ein wenig herum und entdecken die schmalste Straße der Region. So erklärt es zumindest das nebenbei stehende Schild. Sie wird die Straße der Umarmungen genannt. Denn zwei Menschen können sich in dieser Straße nicht passieren, ohne einander zu umarmen.
Das ist die schmalste Gasse der Region – und nach oben wird sie immer schmäler
Auf dem Rückweg zum Parkplatz entdecke ich noch einen jahrhundertealten Torbogen. Auf die alte Bausubstanz ist erst vor kurzem ein neues Haus gebaut worden.
Der alte Torbogen mit einer Holz- und Steinkonstruktion ist für den Neubau als statisch sicher erachtet worden
Auf der Weiterfahrt biegen wir auf die TV 7002 Richtung Poblet ab und werden am Flussbett an einer Baustelle umgeleitet. Am 20. Januar 2020 waren in Spanien starke Unwetter mit Überschwemmungen. Diese müssen hier gewütet haben. Das Flüsschen, das sehen wir an den Schäden in weiteren Orten, wurde wohl ein reißender Strom.
Wieder fahren wir über eine Behelfsstraße. Die Brücke ist vom Unwetter zerstört worden
Wir sind nun wieder am Kloster in Poblet. Das haben wir gestern nicht besucht, weil uns die Dame in der Tourist-Info in Montblanc mitteilte, dass am Sonntag alles geschlossen hat. Wir lernen: nicht auf Informationen vertrauern, sondern selbst ausprobieren.
Monastir de Poblet – Kloster Poblet
Vor dem ersten Tor des Monastir de Poblet ist ein kleiner Wein- und regionale Spezialitäten-Laden, Fet a la Conca. Er ist geöffnet und wir lassen uns beraten. Die typische Rotweintraube ist die Rebe Trebat. Wir kaufen zwei Flaschen und noch Chardonnay und Muskateller. Einer der Weine ist in der Tonamphore gereift. Ein Wein von 2014 ist im Sonderangebot, den wollen wir heute Abend gleich kosten.
Hier werden wir fündig, das Lädchen Fet a la Conca hat geöffnet und bietet regionale Spezialitäten
Durch das Tor hindurch ist gleich links eine großzügige Toilettenanlage und rechts eine Tourist-Info und ein Verkaufsladen mit weiteren regionalen Produkten. Ich durchstöbere die Prospekte und finde einige in Englisch und sogar einen Prospekt auf Deutsch. Eine spanische Faltkarte beschreibt „La Ruta del Trepat“ der Weinregion La Conca. Darin lesen wir, dass alle Weinverkostungen der Kooperativen und Winzer am Sonntag geöffnet haben! Am Montag aber geschlossen! Und nun? Bernhard möchte unbedingt in den Ort Barberà de la Conca fahren und hofft, dass der Plan ein Fehldruck ist. Das Kloster Poblet interessiert uns heute nicht, wir spazieren nur über den Hof, um ein Foto zu machen und entdecken die offene Tür des Weinkellers.
Rechts geht’s in die Information und weiter hinten ins Kloster PobletHeute ist die Tourist-Info nicht besetzt, aber wir können uns mit Prospektmaterial eindeckenDer Verkaufsraum, in dem Keramik, Bücher und Wein angeboten werden ist geschmackvoll eingerichtetEine riesige Anlage, leider heute nicht zugänglich, das Monastir de PobletDurch die offene Tür können wir einen Blick in den Weinkeller erhaschen
Espluga de Francoli
Wir folgen der T 700 und fahren nach Espluga de Francoli. Dort wenden wir uns Richtung Tarragona. Vor der Winzergenossenschaft parken Autos und ein Mann kommt mit einer Weinkiste heraus. Na, das sieht doch gut aus! Wir parken und schauen uns im Verkaufsraum um. Bernhard entdeckt die Weine und ich suche andere regionale Erzeugnisse aus. Reis aus dem Ebrodelta, Kräutertee aus den umliegenden Bergen und Nüsse aus der Umgebung. Wie gut, dass der Plan nicht recht hat.
Nicht nur Winzergenossenschaft und Weinverkauf, sondern auch Museum. Das hat leider nur in der Saison geöffnet
Der Verkaufsraum ist geschmackvoll eingerichtet
Bernhard schaut sich die Weinauswahl an
Wir fahren auf die N 240 und biegen bei der Ausfahrt der C 14 ab Richtung Barberà. Direkt beim Kreisel ist eine Firma mit einem Outletverkauf. Mir kommt der Brand bekannt vor und so halten wir auf dem Parkplatz.
Wir halten, denn mir kommt der Brand bekannt vor – ich tippe auf Olivenöl – und tippe völlig daneben!Falsch gedacht – Gebäck wird von Rifacli hergestellt. Da lassen wir uns nicht bitten
Barberà de la Conca
Von der C 14 fahren wir auf die C 241d und kurz danach auf die T 242 nach Barberà de la Conca. Dort soll es zwei Winzergenossenschaften oder Verkaufsstellen geben. Bei der auf der Hauptstraße halten wir an. Aus dem Obergeschoss teilt uns ein Mann mit, dass die Genossenschaften montags geschlossen sind, aber wir auf dem Parkplatz stehen bleiben können. Wir wollen den Ort erkunden und, da es Mittagszeit ist, im örtlichen Lokal essen. Direkt gegenüber der Winzergenossenschaft geht es eine Treppe hinauf und links in den Ort. An einem der ersten Häuser hängt ein altertümliches Leuchtschild mit Estrella Werbung und dem Schriftzug Bar Cooperativa. Bernhard ist bereits am Gebäude vorbei, dass recht ungepflegt und nicht sehr einladend aussieht. Ich rufe ihn zurück, wir gehen durch die Eingangstür an einigem Gerümpel – oder Flohmarktartikeln vorbei – und kehren ein. Wir haben beide ein Déjà-vu denn wir tauchen in einen Gastraum unserer Kindheit ein. Ein großer Saal bildet den Gastraum. Die Theke links, davor gusseiserne Barhocker, die Thekenfront mit spanischen Fließen gekachelt. Links der Theke ein Süßwarenregal. Der Gastraum hat gusseiserne Tischgestellen mit Marmorplatten, ein elektrisches Dartgerät und einen Flipper und den ewig lärmenden Fernseher. (Das gehört nicht zur Erinnerung). Rechts trennt ein Vorhang den Saal ab. Hinter dem Vorhang befindet sich ein Nahversorgerladen. Im Gastraum sitzen an einem Tisch drei Frauen, an einem anderen drei Männer. Ich bin von der Atmosphäre begeistert. Ein Treffpunkt im Ort, in dem die Menschen soziale Kontakte haben, den täglichen Einkaufsbedarf decken und Mittagessen können.
Bernhard war bereits am Eingang vorbei. Ich wollte herausfinden, was es mit der Bar auf sich hatDie Theke ist Vorne mit einem schönen Muster gefliest und mit Barhockern versehenDie Menschen aus dem Ort nutzen die Bar als TreffpunktHinter einem Vorhang ist der „Tante-Emma-Laden“ des Dorfes eingerichtet
Das Tagesmenü kostet 11 € und hat jeweils zwei Gerichte als Auswahl. Wir genießen unser Essen im Flair des Gastraums und beobachten das Geschehen. Leute kommen zum Einkaufen, ein Händler, um die Bestellung für Waren aufzunehmen, Arbeiter zum Mittagessen und Kinder, die ihr Taschengeld in Süßigkeiten im Nahversorgerladen anlegen. Bevor die Gäste gehen, kaufen sie ebenfalls noch im Lädchen ein, die Wirtin ist dort auch die Verkäuferin. Nachfolgend die Bilder unseres Menüs – ungewöhnlich, aber lecker.
Unsere Vorspeisen nach den Oliven und Brot sind ein Risotto und ein Salat mit BacalhauDie Hauptspeisen sind eine Wurst mit weißen Bohnen und ein Entrecote mit KartoffelnDie Nachspeisen, eine Eiscreme und ein Flan
Gesättigt setzten wir unsere Besichtigungstour des Städtchens fort.
Der Blick geht von der Tür der Bar der Cooperativa zur Kirche St. Maria
Eine wunderschön gearbeitete Haustür
Leider ist das Castello geschlossen
Die Kirche hat Schäden am Putz und Mauerwerk
Der Kircheneingang ist mit Steinmetzarbeiten sehr schön und aufwendig gestaltet
Im vorderen Gebäude ist die Bar der Cooperative, im hinteren Gebäude die heute leider geschlossene Winzergenossenschaft
Auf dem Weg zurück zum Naturpark Poblet probieren wir unser Weinglück noch bei der Cooperative von Montblanc.
Wir parken direkt vor dem Eingang von Clos Montblanc, leider ist auch diese Türe zu, öffnet sich aber nach unserem mutigen Klingeln
Wir wollen nun hoch zum Forsthaus im Naturpark fahren, denn die Sonne scheint und wir wollen noch eine kleine Runde wandern.
Casa Forestal de Castellfolit – Forsthaus von Castellfolit
Wir fahren die geteerte Forststraße hinauf und parken unser Wohnmobil unter hohen Bäumen für die Nacht. GPS N 41.33775° E 1.05590° oder 41°20’15.9“N 1°03’21.2“E
Wir stehen auch hier am Forsthaus gut – leider ohne jegliches „Netz“
Wohnmobilisten bringen den Übernachtungsbetrieben keine Umsätze, aber den regionalen Produzenten und Bewirtungsbetrieben. So haben wir das heute auch wieder praktiziert. Bevor wir die Einkäufe verstauen, möchte ich Dich an unserem Einkauf teilhaben lassen.
Das sind unsere heutigen regionalen Einkäufe, wobei ich den Tee vergessen habe und wir manche doppelte Weinflaschen im Wohnmobilkeller lagern. Die Weinetiketten sind zum Teil sehr interessant gestaltet
Nationalpark Poblet – Wanderweg 9
Der Wanderweg 9 nennt sich auch „Therapeutischer Waldspaziergang“. Er startet am Forsthaus. Der Spaziergang wird uns gut tun, obwohl wir keinen Therapiebedarf spüren. Aber wir haben Bewegungsdrang.
Die Wanderung habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet. Ich lasse für Dich die Bilder sprechen:
So schön sind alle Wanderungen in der Region erklärt. Hinweistafel am Anfang der Wanderung „Therapeutische Waldwanderung“
Eine der schönen Rastbänke auf dem wunderschönen WanderwegÜber die Steinbrücke werden wir gleich wandernEin kleiner Wasserfall und wunderschön klares Wasser im felsigen BachbettSchmal, mit Steinen durchzogen verläuft der Wanderweg auf dieser beschaulichen RundeDer Baum ist so umgefallen, dass er weder Brücke noch Wanderweg zerstört hat
Ich gehe über die Brücke beim umgestürzten Baum
Der Efeu hat die Kiefer fest umschlungen
Ein Spielplatz mit Quelle beim Forsthaus. Der Picknickplatz ist unterhalb des Parkplatzes
Wir genießen diesen Spaziergang im Wald. Der Frühlingsduft ist noch nicht sehr ausgeprägt, steigt uns an manchen Stellen zaghaft in die Nase. Therapeutischer Waldspaziergang heißt diese Runde. Unterwegs frage ich mich einige Male, ob ein Waldspaziergang nicht immer eine Therapie ist? Frische Luft, von Sauerstoff gefüllt. Düfte, die ständig wechseln. Die unterschiedlichsten Grüntöne und viele bunte Farbtupfer. Eine Vielfalt an Formen, Mustern und Strukturen. Rauschen von Ästen, das säuseln des Windes in Büschen und Gräsern, ein plätschernder Bach, ein Knacken. Junge Bäume, die sich ihren Weg hoch zu den alten Wipfeln bahnen und majestätische Bäume, mit verwitterten Rinden, Narben am Stamm und ausladenden Ästen, die viele Jahrzehnte, manchmal sogar Jahrhunderte bereits an dieser Stelle stehen. Wer achtsam, mit offenen Sinnen für die Umgebung durch einen Wald spaziert, wird seiner Seele wohl immer etwas Gutes tun.
Anders in einer Gruppe, mit der man im Wald unterwegs ist. Da nimmt man diese verschiedenen Sinneseindrücke vielleicht nicht so wahr. Oder ein Aufmerksamer macht andere auf einzelne Sinneseindrücke aufmerksam. Außerdem ist für die Seele das Zusammensein in der Gruppe, der Austausch von Gedanken, Lachen und Gemeinsamkeit erleben die „Therapie“.
Während der Wanderung hat der Wind wieder zugenommen. Als wir am Forsthaus ankommen rauschen starke Böen in den Baumwipfeln. Unser Wohnmobil steht unter hohen, teils sehr alten Bäumen. Der Platz erscheint uns für unser Wohnmobil zu unsicher und wir fahren den Berg hinunter, zum unteren Stellplatz am Picknickplatz.
Área recreativa de la Roca de l’Abella GPS N 41.36307° E 1.06113° oder 41°21’47.1“ N 1°03’40.1“ E
Du bist mit dem Wohnmobil unterwegs. Dann ist der WoMo-Reiseführer Ost-Spanien genau der richtige Begleiter für Dich. In meinen Empfehlungen erfährst Du mehr oder Du bestellst ihn hier.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Dieser Blogbeitrag kann unbezahlte Werbung enthalten. Auf meinen Bildern und Videos trage ich Kleidung und Ausrüstung, deren Brands sichtbar sein können. Ich beschreibe Destinationen namentlich, sonst kann ich nicht über sie berichten. Wer mir Werbung bezahlt, entnimm bitte unter Zusammenarbeit.
Wanderung Torre del Moro
Ich mache mich am Spätnachmittag noch auf eine kleine Wanderrunde. Diese Wanderung habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet. Am Parkplatz beginnt die kleine Runde zum Torre del Moro auf 782 m. Laut Hinweistafel dauert sie zwei Stunden, so lange ist es noch hell. Ich packe nur eine kleine Trinkflasche mit Wasser ein und los geht’s.
Die Karte der Wanderung 5 Itinerario, habe ich vom Flyer fotografiert. Rechte: Generalitat de Catalunya
Diese Tour habe ich für Dich in Komoot aufgezeichnet, so kannst Du sie nachwandern.
Ich folge dem Wegweiser „Schlucht“ und laufe an der Familie, die an der Grillhütte Essen zubereitet, vorbei zum Bach und mache ein Selbstauslöserfoto, dass leider unscharf ist.
Noch hat das Bächlein Wasser genug, um die Trittsteine zu nutzen. Im Hintergrund die Grillhütte des Picknickplatzes
Das Wort Schlucht ist etwas übertrieben, aber der Bach hat sich im Laufe der Jahrtausende seinen Weg durch die Felsen gebahnt.
Die Schlucht mit dem Wasserfall gleich beim Picknickparkplatz – zumindest ist noch Wasser im Bach
Ein kleines Stück geht der Weg über die Forststraße bergauf und dann wieder hinab zum Fluss. Über die Steine einer Furt geht es wieder über das Bächlein und direkt am Bachbett entlang. Vor kurzem wäre der Weg noch nicht gangbar gewesen, denn da nutzte der Bach die gesamte breite seines Bettes aus. In einem jetzt trockenen Bachbett geht es nun bergauf, dann wieder auf einem schönen Wanderweg, stetig bergauf, zum Teil in steilen Serpentinen. Dann komme ich aus dem Wäldchen ein wenig heraus und habe eine Felswand links von mir.
Die Kettensicherung am Fels sieht spektakulär aus, aber der Weg am Felsen ist etwa einen halben Meter breit
Schnell ist die Stelle überwunden und es geht ein Stück eben weiter. Eine großer Platz öffnet sich, mit der Ruine einer Hütte. Direkt daneben ist der gemauerte Brunnen noch mit Wasser gefüllt. Das war ein sehr einsames Leben – aber bestimmt ruhig und stressfrei.
Ein schöner versteckter Platz mit Brunnen, Hausruinen auf halbem Weg zum Turm
Hinter dem Brunnen geht es rechts steil bergauf, die Stelle ist wieder mit einer Kette gegen Absturz gesichert, eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Gleich hinter der Ruine ist der Weg mit einer Kette gesichert. Aufgenommen mit Selbstauslöser, leider ist das Bild nicht „scharf“
Weiter geht es auf einem schmalen Bergpfad hinauf zum Wegweiser.
Die Wegweiser sind wieder vorbildlich
Über Felsen kletternd komme ich zu einem schönen Aussichtspunkt.
Unten in der Ebene wächst der Wein des Anbaugebietes BarberàDer Blick geht am höchsten Punkt frei ins Tal hinaufAussicht am höchsten Punkt der Wanderung zum Torre del Moro
Über Felsen und durch eng zusammenstehende Bäume wandere ich Richtung Turm. Ein Stück des Weges ist sogar als Mauer aufgesetzt.
Wegebau kurz vor dem Turm
Nun geht es über einen bewachsenen Miniaturgrat und ich stehe vor dem verfallenen Turm. Welchen Zweck der wohl mal hatte?
Die Reste des Turms im Sonnenuntergang
Die Sonne wird bald hinter dem Berg verschwinden, ich mache mich an den Abstieg. Erst zurück zum Wegweiser und dann steil bergab auf dem ausgetretenen, vorgegebenen Pfad.
Das Bachbett ist manchmal gleichzeitig der Wanderweg – Trittsicherheit erforderlich
Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob der Wanderweg nicht auch das Bachbett ist, aber es ist jedenfalls ein schöner, wenn auch steiler Weg. Auch hier ist Trittsicherheit eine gute Eigenschaft und ein flüssiges, in den Knien weiches Bergabgehen, wie ich es in meinen Trittsicherheitsseminaren immer lehre. Nach einigem Bergab zeigt die die Komoot Wanderapp keinen Weg mehr an. Aber er ist scheinbar neu angelegt und führt zu einem Schild über die Geologie dieser speziellen Stelle. Hier wurden früher Steine abgebaut, die unter anderem für Straßenpflaster verwendet wurden.
Die Erklärungstafel weist auf die Geologie und den Steinabbau und die Bearbeitung in früherer Zeit hin
Es geht nun kurz an der Forststraße entlang und dann wieder runter zum Bach. Der Berg über mir wird von der Abendsonne in Orange getaucht und spiegelt sich im Bach. Oder ist Gold im Bach? Schade, dass ich meine Schürfpfanne nicht dabei habe.
Leider kein Gold im Bach, sondern nur die Spiegelung des von der Abendsonne bestrahlten Berges darüber
Ich bleibe ein wenig am Bach und lausche dem Bachgeflüster. Für mich hat das eine ungemein entspannende und beruhigende Wirkung.
Wieder geht’s hinauf zum Forstweg und ich entdecke den Stein, der den Flyer auf der Vorderseite ziert. Auch nur eine Frage der Zeit, bis der kleine Stein, der den Großen hält, keine Lust mehr hat oder wegerodiert ist.
Der Stein hält noch mutig Wacht auf seinem Aussichtsfelsen
Ein Wegweiser schickt mich wieder runter zur „Schlucht“, über einige Steine im Wasser und zurück zum Parkplatz.
Auf dem Rückweg passiere ich die kleine Schlucht von oben
Du bist mit dem Wohnmobil unterwegs. Dann ist der WoMo-Reiseführer Ost-Spanien genau der richtige Begleiter für Dich. In meinen Empfehlungen erfährst Du mehr oder Du bestellst ihn hier.
Du möchtest über das Erscheinen neuer Beiträge, Tipps und Infos informiert werden? Abonniere meinen Newsletter, der Anfang jeden Monats erscheint.
Ich bin eine Reisende -fern und nah-, Abenteurerin, Humanistin, Freigeist. Reisepunsch.de bietet die Vielfalt des Reisens in Geschichten, Tipps, Infos, Genuss, und Empfehlungen. Für Dich zum Teilhaben oder vielleicht zum Selbsterleben!?